Nachdem ihre Mutter grausam ermordet wurde und die junge Dawn allein zurück blieb, beschloss sie sich an den Mördern, die ihr so viel genommen hatten zu rächen.
Unerwarteterweise begegnete sie dabei ihrem Vater, als er sie aus einer gefährlichen Sit...
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Irgendwann musste sie wohl eingeschlafen sein, denn als sie wieder aufwachte, lag sie in unveränderter Haltung da. Das Blut ihrer Mutter hatte aufgehört zu rinnen und war um die Wunde eingetrocknet. Was sollte sie nun tun? Hier konnte sie nicht bleiben, sie würde so oder so auf der Straße landen. Langsam stand sie auf und blickte hinunter auf den reglosen Körper ihrer Mutter. Sie beugte sich noch einmal hinunter und küsste ihre Mutter auf die Wange, ehe sie das Zimmer verließ. Sie ging ins Wohnzimmer und sah aus dem kleinen Fenster, durch das ein kalter Windzug in die Wohnung wehte. Wieder begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen, doch Dawn wischte sie nicht weg. Ihre Mutter hatte gesagt 'Verwische die Spuren, sie dürfen dich nicht finden.' Wer waren sie? Doch wichtiger war im Moment, wo sie nun hinsollte? Sie selbst verdiente kein Geld, sie würde sich die Wohnung nicht leisten können... Sie musste auf die Straße. Und bevor sie ging, würde sie die Spuren ihres Aufenthaltes verwischen müssen. Doch wie? Benzinkanister! Ihr fielen die Benzinkanister ein, welche ein paar Häuser weiter standen. Sollte sie das Haus verbrennen? Und ihre Mutter? Dawn kniff die Augen zusammen. Sie musste es tun, ihr blieb sonst nicht viel übrig. Ohne länger darüber nachzudenken, rannte Dawn zu der Hausecke ein paar Gassen weiter, an der sie die Kanister gesehen hatte. Es waren so viele, es würde bestimmt nicht auffallen, wenn sie einen nehmen würde. Mit einem kleineren Kanister rannte sie zurück zum Haus. Sie musste es durchziehen...
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Rasch packte sie das wenige Geld was sie noch hatte zusammen und steckte es in ihre Jackentasche. Sie musste damit auskommen, einen neuen Unterschlupf finden und wenn möglich mehr Schwarzarbeit verrichten, um Geld zu verdienen. Sie zog ihre Jacke an und blieb an der Haustür noch einmal stehen. Ohne hinzusehen entzündete sie ein Streichholz an der Mauer der Wohnung und warf es hinter sich. Ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen, rannte sie hinaus. Weg von der Wohnung, weg von ihrer Vergangenheit. Hoffentlich würde es ihrer Mutter bessergehen, dort wo sie jetzt war. Sie war gerannt wie noch nie in ihrem Leben. Hatte womöglich mehrere Kilometer zurückgelegt, sie wusste es nicht. Ihre Sicht war die ganze Zeit über verschwommen gewesen, von den vielen Tränen. Sie war so lange gerannt, bis auch die Tränen endlich versiegten. Irgendwann hatte sie sich dann an eine Hausmauer gelehnt, die Knie angezogen und den Kopf darauf gebettet. Sie versuchte ihren Atem wieder zu beruhigen und das brennende Gefühl in ihren Lungen loszuwerden. Sie hatte das Gefühl gehabt, als sei ihr all die Kraft, welche sie die ganzen Jahre, in denen sie für sich und ihre Mutter gesorgt hatte, aus ihr verschwunden. So saß sie da, mit verhangenen Gedanken, bis spät in die Nacht. Wieder war da diese durchdringende Stille um sie herum, welche sie auch schon in der Wohnung empfunden hatte. Diese Stille... bevor sie ihre Mutter halb tot auffand... Und dann hörte sie die dumpfen, schweren Schritte. Schritte, die immer näherkamen, bis sie vor ihr stehen blieben. Dawn konnte die schwarzen Schuhe vor sich sehen. "Was hast du nur angerichtet?", fragte eine tiefe Stimme über ihr. Doch Dawn traute sich weder hoch zu sehen, noch zu antworten. "Dachtet ihr wirklich wir würden euch nicht finden?", lachte die Stimme nun. Ab da war nur noch Schwärze um sie. Tiefe, unendliche Schwärze und dann ein Hauch von Schwerelosigkeit...