{1} Party Time!

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"Beca? Wo gehst du hin?" fragte meine Mum.

Ich drehte mich zu ihr um.
"Zu Jesse"

"Ich dachte du würdest dieses Wochenende mit mir und deinem Vater verbringen... Filme Abende und all das" sagte sie leicht enttäuscht.

"Er ist nicht mein Vater" sagte ich.

Sie verdrehte die Augen, als hätte sie bereits mit diesem Kommentar gerechnet.
"Aber er gibt sich wirklich Mühe, einer zu sein"

"Und? Er ist und bleibt dein Freund, was ihn nicht gleich zu meinem Vater macht" gab ich zurück.

"Beca... er gibt sein bestes dich zu beeindrucken. Er WILL dein Vater sein"

"Ich brauche keinen Ersatz Dad! Verstehst du das? Mein Vater ist tot und das weißt du!" sagte ich aufgebracht lächelnd.
Es war kein echtes Lächeln. Es war dieses Lächeln, welches immer auf meinem Gesicht erschien, wenn meine Mum etwas nicht verstand oder besser gesagt nicht verstehen wollte. Es war nicht da, weil es lustig war. Es war einfach da.

"Okay" meine Mum senkte den Blick.
"Und was machst du nun bei Jesse?"

"Wir werden wie jedes Wochenende Trinkspiele spielen und deswegen werde ich auch nicht nach Hause kommen. Ich glaube das ist besser für euch"

"Ich mache mir Sorgen um dich, Beca" flüsterte sie und schaute mir dabei tief in die Augen. Gefühle. So viele Sorgen und Gefühle waren in ihnen zu erkennen.

"Das musst du nicht. Ich kann gut alleine auf mich aufpassen" versuchte ich sie zu besänftigen.

Meine Mutter nickte lächelnd und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Bis Sonntag dann"

"Jibb"

Mit diesen Worten ging ich aus der Tür. Endlich.
Ich liebte meine Mutter wirklich sehr. Sie war immer für mich da und ermöglichte mir viele Sachen, aber seit sie ihren neuen Freund hatte, hasste ich mein Zuhause. Ich mochte ihn einfach nicht. Vielleicht, weil niemand meinen Vater ersetzen konnte. Ich wusste es nicht.
Ich zwang mich diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und machte mich auf dem Weg zu Jesse.
Es war Freitag und die einzige Zeit in der Woche, auf die ich mich freute, war das Wochenende.
Jesse wohnte nicht gerade weit weg von mir. Ein Kilometer oder so etwas, mehr nicht.

Als ich bei Jesse ankam, war es bereits 17:21 Uhr.
Schnell klopfte ich dreimal gegen die Tür, sodass er wusste, dass ich es war.

"Hey!" sagte er erfreut, als er die Tür öffnete und mich umarmte.
"Wie geht's dir?"

Ich grinste... Jesse war wie ein großer Bruder. Total fürsorglich und immer besorgt.

"Gut" antwortete ich, "Danke der Nachfrage. Und dir?"

Er lächelte breit. "Mir ging's nie besser!" sagte er und umarmte mich erneut.
"Ich liebe das Wochenende!"

Es machte mich glücklich, ihn so zu sehen. Wenn ich selber nicht glücklich war, konnten es wenigstens andere für mich sein.

"Es ist noch früh alsooo... was hast du vor?" fragte ich.

Bevor er antworten konnte, kam Benji durch die Tür.

"Guuuyyyyyssss" rief er begeistert.

Was war denn mit ihm los? War er etwa schon angetrunken? Wenn ja, würde es nachher um so lustiger werden.

"Hey Benji" sagte ich und musste mir ein Lachen verkneifen. Seine Haare waren total zerzaust und... er sah nicht nach Benji aus.

Truth or Dare ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt