Kapitel 2

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Ich wachte in einem dunkeln Raum auf. Um mich herum sassen von weinenden und schluchzenden Menschen. Augenblicklich fragte ich mich wo ich war und was geschehen war. Ich schaute mich um, doch ausser einem Licht, das unter einer riesigen Tür hindurch schien, konnte man nichts sehen. Besonders viel konnte man auch nicht hören, da ziemlich viele weinten. Zusammengefasst, ich war in einem dunkeln Raum, in dem ich nichts erkennen konnte und nichts hörte, dass mir einen Anhaltspunkt geben konnte wo ich mich befand. Das wäre die perfekte Szene in einem Horror-Thriller. Um nicht auch in einem lauten Geheule auszubrechen, überlegte ich mir, an was ich mich noch erinnern konnte. Doch das einzige an das ich mich erinnern konnte, war Richard, der anscheinend perfekte Mann. Langsam breitete sich die Müdigkeit über mir aus und ich nicht ein.

Als die Tür mit einem lauten, schleifenden Geräusch aufging, schreckte ich von meinem Nickerchen hoch und schaute mich um. Doch ausser mir war niemand mehr im Raum. Hatte ich mir das alles nur eingebildet oder wo waren die ganzen Leute abgeblieben? Mit schweren Schritten kam eine Gestalt in den Raum, die ich wegen des spärlichen Lichts nichts richtig erkennen konnte. Anscheinend war es ein Mann, denn die Gestalt war gross gewachsen, hatte breite Schultern und muskulöse Arme. Einen Augenblick lang dachte ich es wäre Richard, doch als der Mann mich ansprach, musste ich feststellen, das war ganz und gar nicht Richard. Okay, vielleicht doch, aber wie konnte ich das sagen, wenn ich immer noch benebelt war und er mich nur anschrie? Er schrie, ich solle aus der Tür treten und mich auf den weissen Stuhl setzen. Einige Augenblicke lang blieb ich sitzen um mich zu sammeln. Als er dann aber zu einem weiteren Schrei ansetzen wollte, gehorchte ich ihm und setze mich in Bewegung. Als ich durch die Tür kam, blendete mich das grelle Licht das von der Decke leuchtete. Bis sich meine Augen an das Licht gewöhnten, vergingen einige Sekunden. Erst dann entdeckte ich den weissen Sessel, der einem Zahnarztstuhl glich. Als ich mich weiter umsah, entdeckte ich einen kleinen Schrank, der mir bis zur Hüfte reichte. In diesem Moment schloss sich die schwere Türe hinter mir und ich zucktevzusammen. Doch ich beruhigte mich schnell wieder und fasste all meinen Mut zusammen, um mich weiterhin in diesem recht kleinen Raum umzusehen. Man könnte denken, dieser Raum gehöre einem, der eine Bakterienphobie hätte. Denn egal wie lange man suchen würde, auf keiner einzigen der zahlreichen Flächen war ein Staubkorn. Sofort fühlte ich mich als Eindringling, denn dieser Raum war bestimmt sauberer als mein ganzer Körper. Als ich mich langsam wieder sicher fühlte, ging eine kleine weisse Tür, die ich zuvor nicht bemerkt hatte, auf und eine kleine, zierliche Frau mit einem weissen Mantel kam hinein. Sie sah so sauber und gepflegt aus wie dieser Raum, was mich nich mehr verunsicherte. Sie sagte nichts, aber ich wusste, dass sie sauer war, dass ich nicht auf meinem Platz sass. Also setzte ich mich auf den weissen Stuhl und versuchte meine Angst vor dem Bevorstehenden zu unterdrücken.
Ich wurde aufgeschreckt, als ein kleines Surren zu hören war. Bevor ich noch länger auf dieses Geräusch hätte eingehen können, wurde mir mit einer Spritze in den Hals gestochen. Augenblicklich wurde mir schwarz vor Augen und ich viel ein weiteres Mal in einen tiefen Schlaf.

Als ich erwachte, lag ich in einem Bett. Ober- und unterhalb von mir waren ebenfalls Betten. Als ich mich vorsichtig versuchte auf zu setzen, viel ich sofort wieder zurück, weil mich jegliche Kraft verlassen hatte. Also rollte ich mich an den Rand des Bettes um zu sehen wo ich mich befand. Unter mir entdeckte ich vier weitere Betten und oberhalb waren weitere zwei Betten. Dieser Raum musste dem entsprechend extrem hoch sein, damit sieben Betten aufeinander Platz hatten. In der Ganzen Länge des Raumes wurden mehrstöckige Betten an einander gereiht. Zwei Reihen wurden immer zusammengestossen. Nach jeder zweier Reihe war ein Gang vorhanden, der von der einen Wand bis zur anderen führte. Dieser Gang war lediglich einen knappen Meter breit und belegt von irgendwelchen kleinen Kisten, die augenscheinlich als Nachttischchen dienen sollten. Überall sah man arme Leute, die Kleider mit Löchern trugen, vdrfilzte Haare hatten und übermüded aussahen. Erst als ich selbst an mir herunterschaute, bemerkte ich, dass ich genau so aussah. In diesem Augenblich machte sich ein tiefer Schnitt an meinem Handgelenk auf sich aufmerksam. Leicht hysterisch suchte ich nach weiteren Schnitten. Nach vorsichtigen betasten meines Körpers, entdeckte ich hinter jedem meiner beiden Ohren einen weiteren Schnitt. Genau in diesem Moment, als mich jemand fragte wer ich sei, fing etwas in meinem Unterarm an zu leuchten. Sofort fing dieser Mann durch den ganzen Raum "Neuling" zu schreien. Duzende drängten sich zu mir, um mich zu sehen. Doch ich war nur auf meinen leuchtenden Arm fokussiert. Als ein kräftiger Mann mit einem abgenutzten, alten, schwarzen Mantel vor mich trat, bekam ich leicht Angst.

,,Willkommen in der untersten Ebene der Stadt. Ich bin Aiden und habe auf dieser Ebene das sagen. Ich werde dir später alles noch genauer erzählen. Doch jetzt werden wir dir einen geeigneten Schlafplatz suchen"

Auf wackelnden stieg ich aus dem Bett um ihm gegenüber zu stehen. Er war gut einen Kopf grösser als ich, weshalb ich ich nach oben schauen musste, um ihm in die Augen schauen. Seine Augen waren Grün, mit grauen Strichen durchzogen. Seine Augen waren faszinierend. Einerseits voller eisiger Kälte, jedoch auch mit einem Schimmer von Hoffnung. Irgendwas an ihm zog mich magisch an. Ich wusste nicht, ob es seine starken Arme waren oder der muskulöse Oberkörper, den er unter einem alten, grauen, mit Löchern durchbohrten T-Shirt zu verstecken versuchte. Doch es war kein Zweifel, er war der Typ, der auf seinen Körper definitiv acht gab. Als ich mich aus meiner Trance gelöst hatte, folgte ich ihm durch die Bettreihen, um mir eines auszuchen. Aufgrund meiner weisen Hautfarbe bekam ich ein Bett, das ziemlich am Anfang stand. Ober- und unterhalb von mir schliefen zwei weitere Frauen. Die eine war, nach ihrem Akzent zu schliessen, von Osteuropa, ich würde von Russland schätzen. Die andere schien, wie ich, von den USA zu kommen. Als ich endlich auf meinem Bett eine eingermassen bequeme Stellung gefunden hatte, kam auch schon wieder Aiden auf mich zu.

TeufelsverlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt