Kapitel 3

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Nach einer Zeit waren Stimmen zu vernehmen und plötzlich stand das vorhin noch so unscheinbare Mädchen vor einer großen Halle, in der überall Fackeln und Kerzen brannten. Mehrere runde Tische, an denen um die zwanzig Stühle standen, waren in der gesamten Halle verstreut. Die Magd war auf einmal weg und anstatt ihr tauchte ihre Mutter neben ihr auf. Sie legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tochter, die ein wenig unsicher war. „Nun meine Liebe. Gehen wir." Einige Meter vor einer langen Tafel mit Kerzen nahmen Mutter und Tochter nun Platz. Bei genauerem Hinsehen erkannte man auf kleinen Kärtchen unterschiedliche Namen. So las Genevive an den Plätzten neben sich Miss Parkinson, Lady Elisabeth, Professor Slytherin,... Sie ließ ihre Augen noch einmal zu dem Schild schweifen, auf dem der Name Lady Elizabeth stand. Wenn der Platz neben ihr dem Professoren Slytherin gehörte, ihrem Vater musste Lady Elizabeth die neue Gemahlin sein. Doch wer war denn Miss Parkinson?! >>Schlimm genug wenn ich mit meinem Vater und seiner baldigen Gemahlin Lady Elizabeth an einem Tisch sitzen muss, doch wer ist denn bitte Miss Parkinson<< schoss es ihr durch den Kopf. Auch wenn sie Lady Elizabeth noch nie gesehen hatte, verspürte Genevive schon jetzt ein tiefes Hassempfinden ihr gegenüber. So recht wusste sie auch nicht warum, immerhin hatte sie mit ihrem Vater noch nie etwas zu tun gehabt bis auf ihr erstes Lebensjahr. Möglicherweise hasste Genevive Elizabeth auch, weil sie die Zuneigung ihres Vaters bekam, die eigentlich ihr gebühren sollte. Ihr gegenüber saßen bereits die ersten Gäste, die sie nun neugierig musterten, doch bevor sie auch nur eine Frage stellen konnten, erschienen auch schon die Professoren mit mehreren Vertrauten oder Bekannten. Alle nahmen Platz und Genevive schaute verlegen auf ihren Teller. Dieser war wie jeder anderer Teller Gold. Sowie das Besteck und die Kelche. In der Mitte des Tisches standen Blumen, Kerzen und sogar eine kleine Uhr die gerade 10:30 anzeigte. Die Frau, die sie vorhin willkommen hieß, stand nun auf und begrüßte all ihre Gäste recht herzlich. Zudem eröffnete sie das Essen worauf hin an jedem Tisch Kellner in schwarzen Anzügen standen. Die Halle war von dem Geruch köstlicher Speisen gefüllt, aber auch das Reden der Menschen war nicht zu überhören. „Ich hätte gerne den Salat." Sagte Genevive und zeigte auf die Speisenkarte, die vor ihr lag. Der Kellner nickte ihr lächelnd zu und schenkte ihr Wasser ein. Er ging davon und kaum eine Sekunde später hörte sie eine hohe Stimme. „Nun es freut mich sehr sie alle kennenzulernen. Ich habe bereits viel über sie gehört." Lady Georgiana blickte auf und erwiderte „Ebenfalls Lady Elizabeth. Es war mir eine große Freude als ich die Einladungen der Professoren erhielt. Nach all dieser langen Zeit endlich einmal wieder hier in diesem Schloss zu sein, ist einfach herrlich" Genevive wusste, dass die Worte auch an sie gerichtet waren und sie überlegte auch, was sie sagen sollte, doch sie wagte nicht einmal einen scheuen blick und bleib daher lieber stumm. Leider blieb das nicht unbemerkt. „Wie unhöflich von mir. Mein Name ist im Übrigen Rowena Ravenclaw. Das hier sind meine Kollegen Salazar Slytherin und Godric Griffendor. Lady Elizabeth und unsere Jahrgangsbeste Miss Pansy Parkinson." Meinte die Professorin und deutete dabei auf jeden einzelnen. Spätestens jetzt wusste Genevive, dass sie ihren Blick von dem Teller entfernen und hoch zu der Professoren richten musste. Sie blickte in zwei wunderschöne große braune Augen, die ihr ein warmes und vertrautes Gefühl gaben und sie erinnerte sich wieder zurück an die Zeit, als sie noch ein kleiner Säugling war und in ihren Armen schlief. „Ich erinnere mich noch an euch Professor. Sowie an eure Kollegen." Gab das Mädchen von sich. „Nun wie es mir scheint Georgina hat deine Tochter ein sehr gutes Erinnerungsvermögen. Du kannst stolz darauf sein." Meinte die Professorin beeindruckt, obwohl sie gegen Ende des Satzes anklagend wurde und zu ihrer rechten schaute. Dort saß er. Der attraktive Gastgeber von vorhin. Lady Genevives Vater. Immer noch schien ihm die Situation recht unangenehm zu sein. Was Genevive ihm jedoch nicht übel nahm. >>Mir würde es nicht anders gehen würde ich mit meiner zukünftigen Gemahlin und meiner ehemaligen Gemahlin sowie meiner Tochter der ich mir dreizehn Jahre lang entzogen habe an einem Tisch sitzen und speisen. << dachte sie. Ihr Blick schweifte zu Lady Elizabeth.?" Genevive musste zugeben das sie nicht gerade eben hässlich ist und betrachtete sie nun einige Sekunden. Sie hatte Blondes Haar, deren oberer Teil hochgesteckt war. Die Haare die nach unten fielen, fielen bis unter dem Tisch sodass es nicht ganz ersichtlich war wie lange sie nun waren. Es waren einige braune Strähnen zu erkennen. Ihre Haare spiegelten ihre stechend grünen Augen die inmitten des hellen Gesichtes waren. Die Lippen sahen füllig aus und waren in der Farbe eines dunkleren Rosas zu sehen. Genevives zukünftige Stiefmutter hatte ein beigefarbenes Kleid an dessen tiefer Ausschnitt nicht zu übersehen war. Die prachtvollen Ketten und Ohrringe wurden beeindruckend zur Schau gesetzt. Ihre Hände lagen jeweils neben dem Teller wobei ihre linke Hand in der des Professoren Slytherins Schutz fand. Genevive spürte den Schmerz den dieser Anblick in ihr auslöste. Sie kannte ihren Vater nicht aber konnte nicht verstehen wie er dieser Frau mehr Aufmerksamkeit und Schutz schenken konnte wie ihr, die doch seine einzige Nachkommin war. Sein Fleisch und Blut. Natürlich war ihr bewusst wie andere Menschen auf Lady Elizabeth reagieren mussten, letztendlich war der Professor um diese Frau zu beneiden. Jedenfalls von den Männern. Den Frauen mit Gemahl musste sie ein Dorn im Auge sein und denen ohne Gemahl wohl ein Vorbild. Stolz! Genevive war sich momentan sicher dass das, das einzige sei dass ihr jetzt noch sicher war. Ihr Stolz. Das Wissen wer sie war und Ihre Intelligenz. Außerdem war sie sich ihrer Schönheit bewusst und konnte bestens mit dieser spielen und sie zur Schau setzen. Schon jetzt wurde ihr bewusst vor wem sie sich in Acht nehmen musste und wem sie vertrauen könnte. Ihr Dilemma war nur, dass sie sich im Klaren darüber war, dass die Professorin Ravenclaw sie durchschauen würde. Sie wäre in der Lage dazu Genevives Gefühle zu sehen und ihre Gesten richtig zu deuten.

Genevive wusste, dass sie ihr Vertrauen könnte doch genau das wollte sie eben nicht. >> Völlig gleich wer nun hier vor dir steht. Irgendwann gehen sie alle und wenn der Tod sie dir nicht nimmt, dann gehen sie aus freiem Willen mit dem wissen dich zu verletzten. Niemand Genevive! Vertraue dich Niemanden an! << dachte sich das junge Mädchen und bemerkte dass dem Professoren Gryffindor ihr gekränkter Blick auffiel. Schnell wandte sie sich wieder ihrem Teller zu und zu all ihrem Glück kam auch schon das Essen. Es war eine ausgelassene Stimmung, die herrschte und nichts konnte diese stören. Nach eineinhalb Stunden hatten alle die ihnen aufgetischten Speisen verzehrt und begannen nun, zum Teil auch etwas ausgelassener durch den Wein, zu reden. „Wenn ich euch fragen darf Lady Georgiana, womit beschäftigt ihr euch in eurer Freizeit?" fragte Lady Elizabeth in einem zuckersüßem Ton wohl wissend dass sie die Frau war die Georgiana den Mann nahm und ihrer Tochter den Vater. Genevive hätte ihr am liebsten die Meinung gesagt und dabei betont, dass sie ein nichts wäre ohne die Professoren und sie eine eingebildete, arrogante, hochnäsige, zickige, ...

„Hauptsächlich mit lesen. Ich liebe es in fremde Welten einzutauchen und der Realität für Momente der Stille zu entweichen. In Welten die perfekt zu sein scheinen auch wenn noch so viele dramatische und bedauernswerte Dinge geschehen." Mit diesen Worten riss Georgiana ihre Tochter aus deren Gedanken. Elizabeth schien nicht gerade etwas anderes zu erwarten und nutzte nun die Gunst der Stunde aus als sie bemerkte Genevive abschweifen zu sehen. „Und ihr, Lady Genevive? Ich bin mir sicher, dass ihr so einiges mögt und euch mit vielem beschäftigt. Oder? Genevive überlegte kurz was sie sagen sollte als sie dann ebenfalls zuckersüß zurück gab: „Nun Lady Elizabeth. Ich beschäftige mich tatsächlich mit sehr vielen Dingen, jedoch bin ich momentan nicht gewillt diese Dinge irgendjemandem Preis zu geben. Verzeiht." Wobei nicht zu überhören war, dass das letzte Wort ein wenig Sarkasmus in sich hatte. Die Reaktion am Tisch konnte nicht unterschiedlicher sein. Während Georgiana ihrer Tochter einen leichten Stoß mit dem Ellbogen in die Rippen gab, lachten die ihr gegenübersitzenden leicht auf. Einige der Älteren schauten ein wenig empört da es sich nicht für ein solch junges Mädchen gehörte eine Antwort wie diese von sich zu geben. Auch wenn es ihr Niemand verübelte da so ziemlich wirklich jeder am Tisch viel lieber Georgiana neben dem Professoren sitzen sähe und nicht Elizabeth. Zu Genevives Verwunderung mussten sich sogar die Professoren Ravenclaw und Griffendor ein Lachen unterdrücken. Trotz allem entlockte es ihnen ein schmunzeln. Die Reaktion vor der sich Genevive am meisten fürchtete und die sie doch am wenigsten interessierte war die ihres Vaters. Der Professor sah die ganze Zeit aus Höflichkeit und Anstand hoch und blickte sich in der Runde um doch jetzt hielt er sein Gesicht verdeckt und neigte es dazu auch noch kaum offensichtlich zu seiner rechten (dem Professor Gryffindor). Genevive suchte nun Lady Elizabeths Blick die zwar empört schaute, und offen zeigte dass sie mit einer anderen Antwort gerechnet hatte, doch sich relativ schnell wieder fing und lächelnd zurück gab, dass die brünette ihr keine Antwort schuldig war und sie selbst immer versuchte wenig von ihr preis zu geben.


Salazar Slytherins TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt