Brian
Nachdem ich meinen Aufschrei verstummen ließ, suchte ich meinen Küchentresen ab. In der Hoffnung etwas Brauchbares gegen meinen Angreifer zu finden. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich hatte das Gefühl daran zu ersticken, doch durfte ich mich davon nicht beeinflussen lassen. Mir fiel sofort mein Messerblock auf und ich musste nicht lang überlegen, als ich eines der Messer herauszog. Daraufhin lockerte sich der Griff an meinen Schultern, worauf ich meine Augen schloss und noch einmal tief durch atmete, um mich anschließend meinem Angreifer zuzuwenden. Blind fuchtelte ich mit dem Messer in der Luft und ein kurzer Schmerzenslaut verriet mir dass ich ihn getroffen hatte.
„Brian, geht's noch?!", fluchte mein Gegenüber schmerzverzehrt und zog die Luft scharf durch seine Zähne. Diese Stimme kam mir bekannt vor, weshalb ich langsam meine Augen öffnete und mir ein Schock durch den Körper fuhr.
Langsam ließ ich das Messer aus meiner Hand gleiten und konnte nur stammelnd ein, „E...E...Evan?!", herausbringen. Bevor ich jedoch weiter auf ihn eingehen konnte. Ließ das Geräusch des aufprallenden Messers, etwas Fragwürdiges in meinem Kopf erscheinen.
Das Gefühl von kaltem Metall, das langsam an meiner Wange entlangfuhr. Es fühlte sich real an, auch wenn ich wusste, dass es nur ein Traum war. Mit dem metallischen scheppern, verschwand das Gefühl und ein darauffolgender Schmerz schoss durch meinen Kopf. Dieser war so stark das er mich ins Schwanken brachte und mich deshalb am Tresen festhalten, um nicht nach hinten zu fallen.
Ich sah zu meinem Bruder herüber, der sich immer noch den Arm hielt und mich mit seinen schmerzerfüllten, blauen Augen anblickte. „Es...tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten", beteuerte ich und ging noch leicht schwankend auf ihn zu, um mir seinen Arm genauer anzusehen. Evan musterte mich skeptisch, was ich ihm auch nicht verdenken konnte. „Lass mich mal sehen!", bat ich ihn als ich nun vor ihm stand und kniff noch einmal die Augen zu, damit sich meine Sicht etwas normalisieren konnte.
Langsam nahm er die Hand von der betroffenen Stelle, aber mir dabei einen grimmigen Blick zu. „Wieso hast du so reagiert? Ich wollte dich doch nur erschrecken", blaffte er, während ich mir die Wunde ansah.
„Ich habe gedacht du wärst ein Einbrecher, schließlich stand meine Wohnungstür offen und ich hatte nicht mit dir gerechnet", erklärte ich ruhig und inspizierte den Schnitt. Er war nur oberflächlich, weshalb ich erleichtert ausatmete. „Zum Glück ist sie nicht tief. Warte kurz, ich säubere sie schnell und mach ein Pflaster drauf", erläuterte ich und ging auf wackligen Beinen an ihm vorbei.
Das Dröhnen in meinem Kopf, beeinträchtigte mein Gleichgewicht weiterhin. Weshalb ich mich auf dem Weg ins Bad, an der Wand abstützen musste. „Alles okay?", rief Evan mir hinterher.
„Ja, es geht schon", entgegnete ich gezwungen, da ich einen starken Würgereiz in meiner Kehle spürte. Ich atmete tief durch und versuchte das Gefühl herunterzuschlucken. ‚Reiß dich zusammen Brian', mahnte ich mich selbst und setzte meinen Weg fort.
Nachdem ich das Bad erreicht hatte, stützte ich mich sofort am Waschbecken ab. Der Speichel sammelte sich in meinem Mund und die Übelkeit kletterte schnell an meiner Speisröhre hinauf, worauf ich ein trockenes Würgen nicht vermeiden konnte. Ein starker Druck ging von meinem Magen aus und meine Atemzüge wurden zunehmend schwerer. Ich versuchte es ein weiteres Mal zu unterdrücken, doch gelang es mir nicht und ich erbrach. Es war nur Magensäure, was mich nicht weiter verwunderte, da ich meine letzte Mahlzeit im Krankenhaus zu mir genommen hatte. Danach ließen die Schmerzen und Übelkeit nach. Nur ein säuerlich, bitterer Geschmack blieb auf meiner Zunge, den ich mit ein paar Schlucken aus dem Hahn, mildern konnte. Ich schaute in den Spiegel und erkannte, wie die Farbe langsam in mein Gesicht zurückkehrte. Kurz darauf öffnete ich den Spiegelschrank und nahm mir die nötigen Materialien, für die Versorgung der Schnittwunde meines Bruders zu.
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Love is his Obsession (Pausiert)
Romance"Brian Westfield, du bist mein!" Brian ist in seiner Schauspieler Karriere nicht so erfolgreich, wie er es sich erträumt hatte. Als er nach einem weiteren, erfolglosem Casting nachhause fährt, verändert sich sein Leben schlagartig und und wird zieml...