Chapter 4

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Erneut ging ich meine Liste der Sachen durch, die ich in meine Reisetasche für unseren Hamburgtrip packen wollte um erneut festzustellen, dass ich Nichts vergessen hatte. Lil würde in ungefähr zehn Minuten bei mir sein und ehrlich gesagt hatte sie mich mit ihrer Paranoia irgendwas zu Vergessen so langsam angesteckt.

Mein Vater hatte mir 200€ gegeben mit den Worten 'Für ein Hotelzimmer und Essen wird's reichen und vom Rest kannst du dir was Schönes kaufen'. Wobei so ein blödes Hotel ja nicht so teuer sein konnte, außerdem konnte ich mir ja, falls es wirklich hart auf hart kommt was von Jacky leihen, der uns in ungefähr einer halben Stunde hier abholen würde.

Schnell steckte ich noch mein Skizzenbuch in meine Tasche und natürlich einen Bleistift. So würde ich das Konzert schon überstehen. Und solange ich mich ganz aufs Zeichnen konzentrierte würde ich die Zeit vielleicht sogar genießen können. Schnell werfe ich noch einen kurzen Blick in den Spiegel, als ob mein Spiegelbild mir erneut bestätigen könnte, dass ich nichts vergessen hatte. Aber auch wenn es dies nicht tat fand ich meinen Anblick ziemlich beruhigend. Ich hatte extra für die etwas längere Fahrt eine kurze Jogginghose und Jacks Pullover angezogen, den ich am Dienstag unbewusst mitgenommen hatte. Kurz überlegte ich die Jogginghose einfach wegzulassen, da man sie dank des Hoodies eh nicht sah, entschied mich dann aber doch dagegen. Stattdessen band ich mir noch schnell die Haare hoch um bei unserer Ankunft noch normal auszusehen.

Grade als ich meinen Dutt mit einer weiteren Spange fixieren wollte klingelte es an Tür. Bevor Jemand anderes die Chance hatte zu reagieren schnappte ich mir meine Tasche und sprintete die Treppe runter. „Ich bin dann weg!", informierte ich noch schnell meine Familie ehe ich auch schon die Tür Aufriss und beinah Lilly umrannte.

Lil war im Gegensatz zu mir eher weniger gemütlich angezogen und hatte einen Koffer neben sich stehen. Ich umarmte sie kurz, um sie dann mit spöttischen Grinsen und hochgezogener Augenbraue zu Mustern. „Du weißt aber, dass wir vier Stunden fahren und nur eine Nacht bleiben oder?"

Meine beste Freundin nickte nur entschlossen. „Ich weiß Hail. Ich bin nur für alle Eventualitäten gewappnet. Stell dir vor wir treffen Shawn schon zufällig, wenn wir Ankommen. Dann bin ich schon perfekt gekleidet während du in deinem Schlabberpulli rumläufst." Wobei sie mein Outfit von oben bis unten unter die Lupe nahm. „Sag mal ist der von Jack? Ja oder? Oh wie niedlich.", freute sie sich.

„Lass das Lil. Ich habe den nur an weil er bequem ist und wir lange Fahren." Augenverdrehend stellte ich meine Tasche auf den Bordstein. „Wie viel Geld hast du eigentlich mit?"

Lilly ließ sich auf ihrem Koffer nieder und schien kurz zu Überlegen. „Also 300 von meinen Eltern und dann noch ungefähr 150 von meinem Ersparten.", erklärte sie mir, wobei mir schon bei 300 der Mund aufklappte.

„Was willst du denn mit so viel Geld in zwei Tagen machen?"

Lil stand auf um mir spielerisch mit der flachen Hand vor die Stirn zu schlagen. „Ach Leily, denk doch mal nach. Wir gehen auf ein Konzert. Und was kauft man auf einem Konzert?" Sie tat als ließe sie mir kurz Zeit zum Antworten, doch sprach weiter ehe ich auch nur den Mund aufgemacht hatte. „Richtig! Merch. T-Shirts, Pullover, Armbänder, Tassen..."

„Also alles was dein kleines Fan-Herz begehrt.", unterbrach ich bevor sie mir noch das komplette Sortiment von dem Shop des Typen vorbeten würde. Begeistert nickte Lilly und wollte schon erneut den Mund aufmachen, doch hielt dann inne, wand ihren Blick auf einen Punkt hinter mir und begann zu Grinsen.

„Was ist los Lil?", wollte ich sagen, als mir plötzlich von hinten Hände über die Augen gelegt wurden.

„Wer bin ich Prinzessin?"

Just be normal | Shawn Mendes |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt