Mit gesenktem Kopf betrat ich den Klassenraum. Bloß niemanden anschauen. Das stichelt sie erst recht an, dich zu drangsalieren.
Ich, Natascha, 17 Jahre alt, besuche die 11.Klasse eines Gymnasiums in Berlin. Doch in meiner Schule kann mich keiner leiden. Und das schon seit der 7. Klasse. Ich bin mir nicht sicher wieso. Wahrscheinlich ist meine Zurückhaltung dran schuld. Ich traue mich nicht, auf fremde Personen zuzugehen. In den ersten Wochen auf der neuen Schule ist niemand auf mich zu gekommen und hat Anstalten gemacht, sich mit mir anzufreunden. Deshalb hab ich jetzt niemanden.
Total untendurch war ich dann, als meine Klassenkameraden gemerkt haben, dass ich schlau bin und mich oft - sehr oft - melde. So wurde ich zum Liebling der Lehrer. Ein typischer Streber also. Meine Klugheit - das soll jetzt nicht überheblich klingen - kommt daher, dass ich schon in der Grundschule nur wenige Freunde hatte. So hatte ich in meiner Freizeit nichts Besseres zu tun, als für die Schule zu lernen.
Die anderen in meiner Klasse hier auf dem Gymnasium sind solche Menschen, die von allen als cool bezeichnet werden. So blieb ich als einzige übrig, die nicht so cool war, weshalb viele mich mieden und einige anfingen mich zu tyrannisieren. Einen muss es schließlich immer treffen. So ist das in der Schule. Wer sich nicht anpassen kann, wird die ganze Zeit darunter leiden.
Ich ließ mich auf meinen Platz in der ersten Reihe vor dem Lehrertisch fallen. Ich saß allein. Wer hätte das gedacht. Niemand außer mir wollte in der ersten Reihe sitzen. Zu cool und so. Trotzdem waren die Tische links und rechts von mir besetzt, da wir zu viele Schüler sind.
"Na Streber. Haste am Wochenende wieder schön gelernt? Warst ja die Einzige, die nicht zu Sarahs Party eingeladen war. Welch Überraschung. Ich hab dich dort vermisst.....Nicht!!!" Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht stand Ricky vor mir. Er war der Schlimmste von allen. Ich hasste ihn und er mich. Mit gesenktem Kopf starrte ich auf das "Schule ist scheiße", das in meinen Tisch eingeritzt war. Ich hatte Angst und konnte ihn nicht anschauen. "Ach, biste dir wieder zu fein mit mir zu reden? Wie schade." Mit diesen Worten lief er an meinem Tisch vorbei und stieß dabei meine Federtasche vom Tisch. Die Stifte verteilten sich auf dem Boden. "Ups. Das war keine Absicht. Tut mir echt leid." Wieder triefte seine Stimme vor Sarkasmus und alle lachten. Ich kniete mich hin und sammelte meine Stifte wieder auf. Tränen stiegen mir in die Augen. Nicht weinen. Sie sind es nicht wert. versuchte ich mich selbst zu trösten. Ich schluckte die Tränen hinunter und setzte mich wieder.
Mein Mathelehrer betrat den Klassenraum und stellte seine Tasche auf dem Lehrertisch vor mir ab. "Guten Morgen, Natascha." grüßte mein Lieblingslehrer mich. "Guten Morgen." Ich rang mir ein Lächeln ab.
"Bitte setzt euch alle. Ich will anfangen. Ich wünsche euch allen einen guten Morgen."
"Morgen", kam die gebrummelte Antwort von den meisten. Ich seufzte. Ein guter Morgen sah anders aus.
"Wer hat die Hausaufgaben und möchte sie gern an der Tafel vorstellen?", fragte Herr Schulz in die Runde. Wie von selbst schoss meine Hand in die Höhe. Mein Lehrer grinste mich an. "Ich weiß, dass du die Hausaufgaben hast." Sein Blick schweifte weiter über die Klasse. "Aber es wäre schön, wenn sich mal jemand anderes zur Verfügung stellen würde." Niemand meldete sich. "Kommt schon Leute! Lasst Natascha nicht immer alles allein machen. Ricky, wie wärs mit dir?"
Ich hörte wie Ricky seinen Stuhl zurück schob und nach vorn trottete. Im Vorbeigehen rempelte er mich an und zischte mir zu: "Du machst dich mit sowas nicht beliebter."
Ich biss mir auf die Unterlippe und fragte mich zum 1000. Mal, was ich ihm getan hatte, dass er mich so überhaupt nicht leiden konnte. Ricky und seine Gang sind die Einzigen, die mich aktiv tyrannisieren. Alle anderen lachen zwar immer, wenn sie mich ärgern, aber ansonsten ließen sie mich in Ruhe. Ricky's Gang, das waren er, sein bester Freund Alex, Richard und Max. Alex und Richard gingen in die 12., Ricky und Max musste ich den ganzen Tag ertragen, da sie in meine Klasse gingen.
Ricky stand vorn an der Tafel und versuchte die Aufgabe zu lösen. Herr Schulz hatte ihm gerade einen Eintrag wegen vergessenen Hausaufgaben verpasst. Jetzt sollte er die Aufgabe so lösen. "Boah, Herr S. Kann das nich jemand anderes machen? Ich hab keinen Plan." Unser Lehrer seuftze und versuchte ihm auf die Sprünge zu helfen. Das konnte jetzt noch ein wenig dauern. Da ich die Hausaufgaben eh hatte, schaltete ich erst einmal ab.
In Gedanken versunken starrte ich auf meinen Bleistift, der vor mir auf meinem aufgeschlagenen Hefter lag. Ich blendete alles um mich herum aus und ließ meinen Blick nicht von dem Bleistift. Wie hypnotisiert starrte ich ihn an. Plötzlich begann er zu zittern und schwebte ein paar Millimeter über meinem Hefter. Ich kniff die Augen zusammen und hörte nur noch, wie der Bleistift zurück auf den Tisch fiel. OMG, was ist hier gerade passiert? War das wirklich Telekinese gewesen? Ich dachte, so etwas funktioniert in echt nicht.
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Hey Leute. Ich hatte gestern ne neue Idee für ne Story und hab dann auch sofort angefangen los zu schreiben. Heute hab ich sie dann hochgeladen. Wie gefällt sie euch? Ich freu mich über Kommentare ;) !
Ein schönes Wochenende wünsch ich euch. Und schöne Ferien, für alle die schon Ferien haben. Ich muss leider noch Montag und Dienstag in die Schule :/
Aber dann hab ich auch endlich Ferien. YEAH!
Ich widme das erste Kapitel @demi_loves_liam. Danke für die Werbung Bärchen :D
Schaut doch mal bei ihr vorbei. Sie schreibt gerade ne echt tolle Larry FF
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Telekinese
Teen FictionNatascha, 17, ist eine typische Streberin. Gut in der Schule und bei allen Klassenkameraden unbeliebt. Doch was passiert, wenn sie merkt, dass sie etwas kann, was viele für unmöglich halten? Kann sie es schaffen, vom Außenseiter zum It-Girl zu werde...