Harry's POV
Das seltsame Rascheln, was ganz aus meiner Nähe kam, weckte meine Aufmerksamkeit. Mein Blick flog über meine Schulter, hinaus in die dreckige Gegend von Newport. Meine Augen erforschten den kleinen Wald hinter unserem Haus, was mehr einer Hütte ähnelte. Vorsichtig erhob ich mich von der Auflage, die mittlerweile kaputt war. Es knirschte hinter einem der anderen Hütten und durch die Dunkelheit erschwerte es mir die Sicht auf Verdächtiges. Ich stützte mich an dem morschen Fensterbrett unserer kleinen Küche auf und hörte einen kleinen Moment später einen Schuss. Ein Schreck durchfuhr meinen Körper.
Alles war still. Wahrscheinlich traute sich niemand auch nur einen Atemzug zu machen, denn die Gefahr war groß einen weiteren Schuss zu hören, der möglicherweise dich treffen könnte. Trotz allem bewegte ich mich in die kühle schwarze Nacht und roch Qualm von der anderen Seite des Waldes. Wieder das Rascheln. Überall lagen meine Blicke, doch sie trafen auf nichts, kein Tier, keinen Menschen. Nach Sekunden der Stille, drehte ich mich um und plötzlich sah ich in das Gesicht eines jungen Mannes. Vor Schreck zog ich meine Waffe, die vorne in meiner kaputten Hose geklemmt hatte. Er lachte und zeigte mir ebenfalls seine Waffe. Sofort ließ ich meine sinken und sah ihn erbost an.
„Trey?“, flüsterte ich und ein kühler Windzug wehte durch meine Haare. Hätten wir ein Licht, könnte man meine Gänsehaut sehen.
„Harry“, sprach er meinen Namen aus. Wie ich ihn doch hasste, ich ekelte mich vor ihm.
„Was willst du hier?“, fragte ich ihn mit zusammengebissenen Zähnen.
„Du schuldest mir noch drei Riesen, Harry“, er wurde ernst und packte mich am Arm. Sofort riss ich seine dreckigen Hände weg und runzelte die Stirn.
„Ich habe keine drei Riesen, und das weißt du!“, antworte ich ihm und steckte meine Waffe zurück.
„Ich gebe dir einen Monat, wenn du das Geld bis dahin nicht hast, werden deinem Mum Anne und deine Schwester Gemma darunter leiden!“
Das waren seine letzten Worte, bis er in dem Morgennebel endgültig verschwand. Trey war ein alter Freund, doch ein Deal zerstörte unsere Freundschaft, und seit diesem Zeitpunkt hassten wir uns und mieden uns zu begegnen. Ihm Schulden tat ich wirklich drei Riesen, die ich aber nicht zurück zahlen konnte. Unbeirrt lief ich zurück in unsere Hütte und legte mich auf die Auflage, die sich auf dem Boden befand.
Cassy's POV
Wie jeden Morgen weckte mich Judy, unser Mädchen für alles. Da meine Mum und mein Dad meistens arbeiten waren, hielt ich mich viel bei meiner besten Freundin Yasemin Devaney auf. Sie wohnte mit ihren Eltern direkt nebenan. Wir kannten uns bereits seit dem Kindergarten und gingen auch zusammen auf die High School. Wir teilen die selben Hobbys und sind so ziemlich auf der selben Wellenlänge.
„Judy? Lässt du mir bitte ein Bad ein? Mit Rosenblättern, einem Glas Sekt und Trauben, bitte!“, schrie ich den Flur entlang und bekam wenig später die entsprechende Antwort. Ich stand aus meinem Boxspring Bett aus und legte meinen neuen Bademantel um mich. Meine langen blonden Haare kämmte ich mir einmal durch und entfernte das Restmake-up von gestern Nacht.
„Miss? Das Bad ist fertig, sie können rein“, informierte mich Judy. Ich schenkte ihr ein Lächeln und bedankte mich schließlich. Kurz Zeit später lag ich in der heiß gefüllten Badewanne und genoss den Sekt, sowie die Trauben. Der frische Duft der Rosenblätter versüßte mir den Tag und gleich fühlte ich mich besser.
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Hei! Ich war mit dem letzten Kapitel nicht mehr zufrieden, weshalb ich die Geschichte nun so anfange. Ich hoffe ihr mögt es auch und freut euch auf weitere Kapitel! Bitte macht doch ein wenig Werbung, und wer will darf auch gerne einen Kommentar da lassen.
-Celine
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New Experiences [h.s.]
Mystery / ThrillerIn dem Reichenviertel Carmel in Kalifornien, leben die 19-Jährige Cassy McGrowan und die 18-Jährige Yasemin Devaney zusammen mit ihrer Familie in den teuersten Villen der Stadt. Sie sind die Mädchen, von denen andere träumen so sein zu können. Sie s...