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Ardy Pov

"Das nennt sich Bezahlung", meint er schlicht und einfach, als hätte ich ihm ein Auto dafür gekauft.

"Sowas ist doch keine Bezahlung! Jeder normale würde Geld verlangen und du verlangst Selbstverstümmelung. Du bist so ein Psycho!", zische ich, da mein Kreislauf dafür doch stabil genug ist.

"Ich bin kein Psycho", meint er ruhig und streicht weiterhin durch meine Haare. Entgeistert starre ich in seine blauen Augen und verdrehe meine Augen dann doch. Wie kann man solche Worte nur so ernst meinen?

"Natürlich bist du einer. Guck dir meinen Arm an du Wichser", rufe ich aufgebracht und merke wie mir gleichzeitig wieder die Tränen hochkommen. Mich hat das psychisch so runter gezogen, dass ich gerade einfach nur weinen kann. 

"Hör auf zu weinen", murmelt er und wischt meine Tränen von der Wange.

"Wie soll ich mit diesen Schmerzen und mit diesen Gefühlen aufhören zu weinen?", frage ich mit bebender Stimme.

"Einfach aufhören. Früher warst du doch auch so stark", meint er und zieht mich dann an meinem unverletzten Arm wieder auf die Beine. Gekränkt sehe ich nach oben in sein Gesicht.

"Ich werde mir einen anderen Dealer suchen!", zische ich leise und warte auf seine Reaktion. Schlagartig zieht er eine Augenbraue nach oben und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Wirst du das?", fragt er ironisch. Sofort nicke ich und will ihn nach draußen bringen, jedoch hält er mich fest und schubst mich aufs Bett.

"Wirst du nicht!", zischt er und sofort fange ich an zu zittern. 

"Als ob ich Lust auf deine Psychospielchen habe! Mach das mit den anderen aber nicht mit mir", rufe ich und sofort landet seine flache Hand auf meiner Wange.

"Verpiss dich!", schreie ich und versuche ihn mit meinen Beinen wegzutreten.

"Wenn du dir einen anderen Dealer suchst gnade dir Gott, dass ich dich nicht umbringe!", zischt er und sieht mich wütend an.

"Wieso? Wichst du dir darauf einen oder was?", provoziere ich ihn und stehe sofort auf um ihn von mir weg zu drücken.

"Denk an meine Worte", haucht er und verschwindet dann aus der Haustüre. Was ist denn mit dem kaputt?

Seufzend sehe ich mich um, jedoch fällt mein Blick kurz darauf auch schon auf meinen pochenden Arm. Kurz verdrehe ich die Augen und steht dann auf um in die Küche zu gehen. Mein Mitbewohner ist auch wieder da und hat mir Frühstück mitgebracht.

"Was hast du an deinem Arm gemacht?", will er wissen, als mein Pullover ein Stück nach oben rutscht.

"Habe mir meinen Arm verstaucht", lüge ich und merke erneut das Pochen, da ich erneut daran erinnert werde. 

"Wodurch?", fragt er grinsend und beißt in sein Brötchen mit Nutellaaufstrich.

"Gestern als ich heim gekommen bin bin ich die Treppen hochgefallen und habe mit meinen Händen abgestützt. Meinem linken Arm hat das anscheinend nicht so gut gefallen", erkläre ich lächelnd und beiße ebenfalls ein Stück ab.

"Du schuldest mir noch eine Kleinigkeit"

Augenverdrehend sehe ich auf die Nachricht von ihm und bin am überlegen was ich darauf am besten antworte.

"Ich weiß nicht was du meinst", antworte ich schließlich und seufze. Wieso bin ich nur darauf eingestiegen? Wie unglaublich dumm ich doch war..

"Ich habe dir doch heute Morphium gegen deine Schmerzen gegeben. Erinnerst du dich?", fragt er nach und sofort schlage ich mir mit der flachen Hand gegen den Kopf. 

"Ich habe dich nicht darum gebeten"

"Aber es nunmal passiert also erwarte ich jetzt auch eine gewisse Gegenleistung"

"Die wirst du aber nicht kriegen", erwidere ich schlicht und einfach und lege mein Handy weg.

"Lauf solange du kannst", lese ich leise vor und bekomme sofort Herzrasen, während meine Hände anfangen zu schwitzen. 

"Hör auf mir zu drohen oder ich gehe zur Polizei", schreibe ich hastig und fange noch stärker an zu zittern.

"Das ist keine Drohung. Das ist ein Versprechen"

Wie seine Versprechungen wohl aussehen?

Drugaddicted | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt