Kapitel 1

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-5 Monate später-

"Dir wird es gut bei uns gehen" versprach meine zukünftige Adoptivhexe.

Sowie es alle zuvor getan haben. Und wer hat sich daran gehalten? Genau. Keiner.

Mein Blick schweifte aus dem Fenster des fahrenden Autos.
Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie sie versuchte Augenkontakt herzustellen, aber sie gab schnell auf und ihr Blick richtete sich wieder auf die Straße.

Ich drehte mich zu ihr, um sie zu mustern. Sie hatte schulterlange hellbraune Locken, die ihr Gesicht nur noch freundlicher strahlen ließen. Katrin war etwas größer als ich und sehr zierlich.

Die typische Mama. Das einzige Problem war nur, es war nicht meine Mama.

"Du hattest ein schweres Leben, das weiß ich, aber mein Mann und ich werden uns wirklich bemühen."
Wenn sie nicht gleich die Klappe hält, kann sie mich direkt wieder ins Heim stecken.

***

Nach fast vier Stunden Auto fahren wurde Katrin immer nervöser und trommelte mit ihren langen Nägeln am Lenkrad rum.
"Das ist mein Heimatsort. Unser Heimatsort"

Plains. So stand es zumindest auf der Ortstafel.
Ich analysierte die Gegend. Nichts besonderes, wie fast jede kleine Stadt in Georgia.

Wir fuhren in die Einfahrt einer mittelgroßen Villa.

"Krasse Hütte" gab ich zu.
Katrin lächelte stolz.
Ein starkgebauter Typ machte mir die Tür auf.
"Das ist Steve unser Buttler, er würde gerne deine Sachen in dein Zimmer tragen."

Ich zog meine Augenbrauen hoch.
"Gott hat mir nicht umsonst Hände und Füße gegeben. Ich kann das schon selbst"
"Dann erlauben Sie mir ihr Zimmer zu zeigen?"
"Solange du mich "Sie" nennst, erlaube ich gar nichts."
Dieser Steve lachte und ging los.

Er zeigte mir das Haus und erzählte irgendwas von 1830. Oder war es 1840? Ach keine Ahnung, lange bleibe ich hier ja sowieso nicht.

"Das ist dein Zimmer, ab hier schaffst du es alleine"
Neugierig öffnete ich dir Tür.
"Wow" staunte ich laut.

Ich stand in einem großen Zimmer. Rechts war eine Couch mit einem Flachbildfernseher, etwas weiter links ein Kasten mit einer Glasscheibe und daneben ein  Schreibtisch der um die Ecke ging.  Aber das absolute Highlight war das große Fenster mit Kissen und Decken auf dem Fensterbrett.

In der linken Ecke ging eine Wendeltreppe nach oben. In dem Moment war ich froh nur eine kleine Tasche zu haben, was mir den Weg nach oben erleichterte.

Dort angekommen erkanmte ich ein großes, dunkelrotes Himmelbett und einen großen Schrank daneben. Außerdem war da noch eine Tür. Dahinter eine Badewanne,eine Dusche, ein Klo und ein Waschbecken.

Das ist ja gar nicht deine Welt.
Halt deine Klappe innere Stimme und lass es mich genießen.
Aber sie hatte Recht. Was brachte mir das alles? Nichtmal dieser Luxus würde mich glücklich machen.

***

Es war eine komische Situation am Esstisch. Katrin hat Burger gemacht. Ich war Veggetarierin.

"Schmeckt es dir nicht?" fragte sie.
"Hättest du vielleicht vorher fragen sollen. Nicht alle hier essen Fleisch.“ Als ich den Satz beendete kam  ein Junge in die Küche, ich würde ihn auf 16 oder 17 schätzen, und mustere mich. Er erinnerte mich etwas an Jake, blond mit grünen Augen. “Das ist also meine Adoptivschwester?“ pfiff er.

Darf ich ihn in seine Weichteile treten?

Ich frage mich nur, warum sie sich noch eine Tochter in dem gleichen Alter holen. Naja auch egal, wenn sie sonst nichts besseres zu tun haben.

“Ich habe gehört um die Ecke ist eine Bibliothek, ich geh da mal hin“ erklärte ich und ging los.

Lesen war meine Leidenschaft. Ich konnte mich sehr oft mit den Hauptcharakteren idendifizieren. Bis aufs Aussehen vielleicht.

Im Moment laß ich "Margos Spuren". John Green hatte einfach die besten Bücher. Schon allein das Schicksal ist ein mieser Verräter war der Hammer.

Ich machte es mir in der hintersten Ecke gemühtlich, um mein neues Buch zu lesen.

"Du bist die neue oder wie?"

Was meint ihr zu Karmas Zimmer?

Die nächsten Kapitel werden etwas länger, versprochen😅

Bis dann :D

Darker than nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt