Die Ferien beginnen mit einem Knall

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(Auf dem Bild raufen Tommi und Schlaukopf) Tommi hörte die letzten Worte des Erdkundelehrers nur noch halb. Er schaut zum Fenster der Klasse hinaus. Draußen segelten die Wolken über den Himmel. Gleich... gleich... gleich musste es klingeln! Herr Gunter, genannt Geoschnüffler, spürte die Unruhe seiner Schüler. Er beeilte sich zum Ende zu kommen. Er freute sich ja selbst ,dass die Sommerferien kommen, und er eine kleine Pause, von den anstrengenden Schülern hat. Er sagte gerade: „Also, nach der letzten Eiszeit stiegen die Temperaturen in Europa stark an, und die Gletscher schmolzen. In den breiten Flussbetten der Gletscherströme entstand eine Vielfalt von Leben, vor allem auf den Kiesfluren und Geschi...!"

Da – das Klingelzeichen! Grell, schrill und doch den Ton den jeder Schüler liebt. Was der Geoschnüffler noch sagen wollte geht im ohrenbetäubenden Lärm unter. Es war wie eine Explosion lang gestauter Erwartung: Ferien – Ferien – lang ersehnte Ferien Und schon stürmten Hunderte von Kinderfüßen aus den Klassenzimmern die Treppen hinunter aus dem scheußlichen Gymnasium raus. Neben Tommi trommelten die Sandalen von TH ihren freudigen Takt. Draußen trafen die Jungs Milli und Schräubchen, die beiden Mädchen, so jetzt war die Mageritenbande komplett.

Aber jetzt wollte jeder erstmal heim; auf den Maierhof oder in die Autoreparaturwerkstatt Wagner oder in die Pizzeria Mamma Gina oder in Ludwig Rolands Wohnung.

Doch Tommi schlug vor sich um vier bei ihm in der Pizzeria zu verabreden. Alle stimmten zu und jagten dann auseinander. Tommi rannte die Hauptstraße entlang. Er kurvte wie eine Mischung aus Windhund und Schlange zwischen den Menschen hindurch, die sich auf dem Bürgersteig hin und her schoben, die Schaufenster betrachteten oder in ihr Handy schauten. Tommi hatte nicht mal ein Handy, wofür auch? Es waren viele Touristen den Sommerberg ist eines der bekanntesten Ausflugsziele in Oberbayern. Auf der Straße herrschte ein ebenso gefährliches Gedränge von Autos. Eine Fußgängerzone war längst geplant und ist auch dringend nötig.

Das dachte Tommi zumindest jetzt gerade, als es jenen lauten Knall gab. In seinem Kopf zuckte ein heller Blitz. Er konnte gerade noch seine Schultasche festhalten und brüllte: „Au!"

Nicht „Au" oder etwas Stubenreines brüllte die andere Person, mit der Tommi zusammengelaufen war. Sie brüllte schlicht: „Scheiße!"

Wer sich so unmissverständlich ausdrückte, war ein Junge namens Felix Lutz, er selbst nannte sich aber „Schlaukopf der Große", denn er war der Anführer der bekannten „Köpfe-Bande"

Schlaukopf der Große war aber jetzt überhaupt nicht groß, er war sogar ganz klein, denn er war zu Boden gestürzt, und seine Bücher (die er offen unter seinem Arm getragen hatte, weil er es für schicker hielt) sind mit ihm im Dreck gelandet. Eine ziemliche Schweinerei! Schlaukopf war dementsprechend wütend. Er sprang auf, stürzte sich auf Tommi und brüllte noch einmal „ Scheiße!" und „ Du Arschloch!" und noch einige andere treffende Schimpfwörter.

Tommi war zunächst nur verblüfft, auch tat ihm der eigene Kopf weh. Er stammelte: „ He ... he ... lass doch los! Was willst du denn?" Aber Schlaukopf der Große ließ keineswegs los... Er knallte dem überrumpelten Tommi eine und lies dann ein Trommelfeuer aus Faustschlägen auf ihn niederrasseln. Doch als er „Verdammter Italiener" und „Spagettifresser" brüllte ging er zu weit. Das konnte Tommi nun unmöglich auf sich sitzen lassen. Jetzt war die Prügelei voll im Gange, in der Tommi eindeutig den Kürzeren gezogen hatte. Im richtigen Augenblick kam TH. Er packte Schlaukopf am Kragen und drückte in ans Schaufenster eines Modeladens. „Wirst du noch einmal meinem Freund etwas antun?" fragte er mit bedrohlicher Stimme „Nein...ich...werde... ihm... nichts... mehr... tun...!"stotterte er. TH ließ ihn los. „ Ich schwöre das gibt Rache. Die Köpfe-Bande wird euch vernichten." schrie Schlaukopf unter dem Laufen Tommi und TH hinterher. Tommi war  nicht unverletzt davongekommen er hatte ein blaues Auge und  eine blutige Nase sowie einige blaue Flecken.

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