Die Jäger schwangen sich auf ihre Flugreittiere und begannen ihre kurze Reise mit Gesang, wie es für sie typisch war.
Diesmal hielt Khean sich zurück und öffnete kaum seinen Mund, außer um zu fragen, warum genau sie über die schöne Natur Suramars flogen und nicht ritten, was alle zum Lachen brachte.
Als sie ihr Ziel erreichten und abgestiegen waren, flogen die Reittiere wieder davon, wohl um später zurückzukehren.
"Sagt mal, kommt es mir nur so vor oder ist hier wirklich kein Festschmuck?", fragte Leakhi leise.
"Hier ist wirklich keiner.", erwiderte Jarlaxe und nickte gedankenverloren. "Vielleicht konnten sie es sich nicht leisten?"
"Sie haben doch Arkanisten, die das machen.", erinnerte ihn Khean und schnallte sich Thas'dorah auf den Rücken. "Allerdings habe ich gehört, dass diesmal eine kleine Änderung stattfinden soll. Welche genau, weiß ich nicht."
"Das werden wir gleich sehen.", meinte die darnassische Anführerin und ging ihnen voran nach Suramar.💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘
Nervös betrachtete Luna die Mengen an Leuten, die sich vor der Bühne auf dem riesigen Platz versammelten.
Elune stand heute an ihrer aller Seite, um dieses Fest so schön wie möglich zu gestalten.
Das wusste sie.
Sie hatte seit Stunden gebetet, Elune möge heute an ihrer Seite sein und so hoffte sie inständig, Elune habe sie wenigstens erhört.
Selbst jetzt ertappte sie sich dabei, wie ihre Lippen unbewusst Worte des Bittens formten, ohne wirklich einen Ton hervorzubringen.
Das Knirschen eines Schrittes auf Kieselsteinen riss Luna aus ihren Gedanken und ließ sie herumfahren.
"Meisterin Elisande..." Luna verbeugte sich hastig.
"Dein Auftritt.", sagte sie nur lächelnd. "Du bist sehr nervös, nicht wahr?"
Luna nickte und ihre Hände umgriffen ihren leuchtenden Zauberstab krampfhaft, als sie neben Elisande auf die Bühne trat.
Alle Blicke lagen auf ihr.
Alle.
Sie realisierte Elisandes letzte Worte und ihren sanften Blick und konzentrierte sich auf die Energie des Nachtbrunnens, wo sie Elunes Präsenz wusste.
Sie erlaubte Elune, durch ihre eigene Kraft zu wirken.
Silbriges Licht umgab erst nur Luna, doch mit einem Mal schoss es davon und hinterließ silbrig leuchtende Streifen in der Luft, die sich um Laternen wickelten und um Brückengeländer schlangen.
Es war wunderschön.
Elune verließ Luna wieder und die kleine Shal'dorei taumelte ein wenig.
"Und nun: Feiert wohl!", rief Elisande, die Lunas Wohlbefinden richtig eingeschätzt hatte: Luna war wortwörtlich am Ende.
"Soll ich dich nach Hause bringen?"
"Nein.", lehnte Luna lächelnd ab. "Wir feiern doch heute. Ich suche mir einen Platz. Dafür hab ich noch genug Kraft."
"Wie du meinst." Auch Elisande lächelte. "Erhol dich gut."
Luna war aber schon losgegangen.💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘💙💘
Luna erreichte den Baum.
Sofort kamen Kal, der Feendrache, und Shal, die Mondschwinge, an. Sie sahen aufgeregt aus.
Beunruhigt ging Luna weiter.
Sie schob die runterhängenden Äste zur Seite und entdeckte einen Blutelf mit zwei Manasäblern.
Sie starrten sich eine Weile erstaunt an.
Dann lächelte der Blutelf. "Bist du nicht die, die Suramar geschmückt hat?"
"Es war Elune, nicht ich.", verbesserte ihn Luna, die nun näher trat. "Was machst du hier?"
"Ich? Ich hab einfach nur...ich verstehe es nicht, aber meine ganze Kraft war auf einmal weg. Da dachte ich, ich könnte mich hier ausruhen."
"Du auch?" Luna lachte.
Der Blutelf nickte.
"Also gut." Luna setzte sich mit einem bisschen Abstand - ungefähr einem Meter - zu ihm. "Ich bin Luna Sternensang und sechzehn Jahre alt. Du?"
"Ich bin Khean. Meine Freunde nennen mich Khean Natursinger. Ich bin siebzehn Jahre alt." Er streichelte seine Manasäbler. "Und das sind Leyla und Runas."
"Meine Gefährten heißen einfach Kal und Shal.", lachte Luna. "So ideenlos!"
"Aber echt!" Khean lachte mit.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, schwiegen sie und sahen auf das festliche Treiben unter ihnen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens und Redens ging das Feuerwerk los.
Beide starrten staunend zum Himmel hoch.
Luna vergaß sogar die Anwesenheit des Elfs...bis er seine Hand auf ihre legte.
Sofort sah sie zu ihm.
Er lächelte sie an und wandte seinen Blick nicht mehr ab.
Luna ignorierte das peinlich berührt und starrte zurück zum Himmel.
DU LIEST GERADE
Feuermond
FanfictionDie Legion wurde besiegt, der Nachtbrunnen gerettet, Suramar war wieder frei. Es wurde lange gefeiert und jeder war dazu eingeladen. Auch die Blutelfen. Luna Sternensang, eine sechzehnjährige Nachtgeborene und Priesterin von Elune, die bei der Verpe...