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~Ich liebe Bücher nicht nur,
ich lebe sie.~
-von mir

Rose hat es erstaunlicherweise geschafft mich aufzuheitern, aber gleich nachdem ich den Wald verlassen habe legte sich ein schweres Schamgefühl über mich. Es war Sitte in unserer Familie, dass sich am Geburtstag jedes Einzelnen,  sich dieser ein bisschen Luxus gönnen könnte. Ich habe sogar für Ari gespart, aber es dann einfach vergessen, wegen Rose. Langsam bereue ich, dass ich heute Nacht zu ihr gegangen bin und glücklich war, im Gegensatz zu Ariana. Sollte ich mich fürchten nach Hause zu kommen? Naja am liebsten würde ich umkehren und zurück zu Rosie gehen.

Schließlich raffte ich mich auf und schritt durch eine schmutzige Gasse um in unseren Betonwohnblock zu gelangen. Wir wohnen in einer der obersten Wohnung, die uns mein Schulleiter schon seit Ewigkeiten finanziert. Ich weiß echt nicht wie ich mich jemals dafür revanchieren soll. Herr Trommann hat viel für uns getan in all den Jahren.

Sam (Bild) kommt auf mich zu, nickt und geht dann unbeirrt weiter. Mein Bruder war nie besonders gesprächig, denn ihn hat unsere schlimme Familienvergangenheit am meisten mitgenommen, aber er redet mit niemanden darüber was genau an den Abenden passiert ist, wenn wir ihn schreien gehört haben und ich habe nichts unternommen lange Zeit. ICH HABE NICHTS UNTERNOMMEN, LANGE ZEIT. Ich atmete schwer. Ich bin schuld, dass er leidet. Ich bin schuld. Ich darf jetzt nicht in diesem Loch aus Schuldgefühlen versinken, es ist kein schöner Ort und man kommt nicht mehr aus den Depressionen raus, die sich um einen Schlingen und nach unten ziehen.

Ich kniff fest die Augen zusammen und stieg die letzten Treppenstufen zu unserer Etage hinauf, zog den Schlüssel heraus und trat ein.

Robbie tapste auf mich zu, schlang die Arme um mein Bein und schniefte: „Es tut mir sooooo leid und, und Sammy, Ari, sie sind weg. Seit...du weißt schon. Ella und Emma haben hunger. Es ist schon fast Mittag und und sie hatten das letzte mal vor genau einem Tag etwas und ich auch also. Ich hab hunger, geh nicht wieder.” Beinahe erdrückten mich wieder meine Schuldgefühle, aber es gab jetzt Wichtigeres. Keine Reaktion, darauf, dass ich ihm eine gewatscht habe?

„Wo ist Ari?”, erkundigte ich mich. „Sie sagte, ich zitiere: „Ich bin bald wieder da, hoffentlich mit Geld und meinem Geburtstagsgeschenk”, und dann ist sie einfach gegangen”, mumelte Robbie mit rosigen Wangen. „Haben die beiden noch etwas gesagt, z.B. wo sir hin sind um Geld zu holen?”, „Naja, es hieß noch ich solle keine Scheiße bauen.”, er lächelte zurückhaltend und zuckte die Schultern. Manoman der kann aber schnell seine Stimmung ändern, ist eben noch ein Kleinkind, vom rumheulen zur Grinsekatze. „Ich besorg was zu essen und du holst Trinken, am besten kein Pfützenwasser.”, erklärte ich. „Geht klar Chef.”, brüllte Rob und salutierte, die Augen verdrehend. Anschließend wurde aus der Tür marschiert.

Meine Suche ist anstrengend. Man kann am Tag schlecht dir Mülltonnen durchforsten ohne entdeckt zu werden, was mir dann doch auch zu peinlich wäre. Ich schlenderte durch die Stadt um in die nähe des Tanzstudios zu kommen, denn dort drin war auch eine Art Pizzeria und die verwöhnten Gaumen schmissen hin und wieder leicht verbrannte Stücke Pizza einfach weg. Ein Segen für uns. Ich ließ meinen Blick schweifen  zu schauen, ob jemand da wäre, der petzt.

Oh mein Gott! Da läuft Rose in Sport-BH und enger Sporthose von den Mülltonnen weg zu dem Studio und sie ist heiß. Sie geht tanzen?! In meiner Hose regt sich es. Och nö, das wär blöd, wenn ich sie jetzt ansprechen würde und sie es sieht... unmöglich. Ihre Hand hebt sich um die Türklinke zu drücken, aber sie hielt inne, drehte sich um und erblickt mich. Ein keckes Lächeln breitet sich auf ihrem engelsgleichen Gesicht aus. Sie wendete sich um und spazierte in das Studio, während sie die Hüften übertrieben schwänkte. Langsam hatte ich echt keine Ahnung mehr, was ich glauben sollte, wer sie ist. Eine Bonze mit Naturverbundenheit, ein Straßenkind mit Überlebensinstinkt?

Nun war niemand mir hier und es war ein guter Zeitpunkt, den Tonnen einen Besuch abzustatten. Ich war froh, dass es hier keine Überwachungskameras gab. Als ich die Klappe der Ersten öffnete, war ich enttäuscht, doch sobald ich die Zweite  aufmachte, gab es kein Halten mehr sie war voll mit Pizzen aller Art und zwar auch unverbrannte. Rosie hat sie dort deponiert mit einem kleinen Zettel:

Ihr Leute habt die Pizzen mehr nötig, als ich. Bedient euch!
LG Rosie

Sie ist ein Engel.

~

Irgendwelche logistischen Fragen?

Bitte gebt mir Feedback, denn ich habe keine Ahnung, ob meine Geschichte ganz gut ist, oder der letzte Dreck?

Ich werde in nächster Zeit eine weitere Geschicht hochladen und ich habe kein Plan wie regelmäßig die Uploads kommen, das Genre ist Fantasy.

Ich bedanke mich für 40 Reads fühlt euch umarmt.😀

Lieblingssong-
Pretty Girl
von Maggie Lindemann

•790 Wörter•

KupferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt