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E L L A

Wir beide setzen uns wieder in ihren Wagen und erschöpft lehne ich mich zurück. Mit meiner Hand fahre ich mir einmal durch die Haare und versuche sie wieder etwas in Ordnung zu bringen. Melina startet das Auto und schaut mich kurz belustigt an. "Du siehst sowieso gut aus, auch mit zerwühlten Haaren." Ich merke, dass ich leicht rot werde.

Aus dem Fenster schauend murmel ich ein leises 'dankeschön'. Ich sollte mir dringend abgewöhnen, bei Komplimenten rot wie eine Tomate zu werden. Tut meiner Haut auf dauer auch nicht gut, oder? Ich sollte das vielleicht mal googeln.

Kopfschüttlend drehe ich mich zum Radio und mache dieses wieder an. Was denke ich manchmal für einen Mist?

Zu spät bemerke ich, dass Melina die gleiche Idee hatte. Unsere Finger berühren sich kurz, ehe ich meine Hand schnell weg ziehe. Ein Stromschlag durch zuckt mich. Unsicher schaue ich zu ihr, doch ihr Blick ist auf die Straße gerichtet. Ihre Mundwinkel die leicht zucken, verraten sie jedoch. Ohne ein Wort zu verlieren, macht sie schließlich das Radio an.

Die Fahrt besteht wieder einmal daraus, bei Liedern mit zu singen, die Landschaft beobachten und Melina mit Fragen zu durch löchern, was sie heute noch vor hat. Doch sie bleibt sturr und verrät sich nicht mit einer Silbe. Schade aber auch.

Nach fünfzehn Minuten Fahrt wird Melina langsamer und schaltet das Radio, in dem uninteressante isländische Nachrichten laufen, wieder aus. Neugierig schaue ich mich um. Wir sind anscheinend auf einem Hinterhof, um uns herum Häuser. Die ehemalige blaue Farbe an den Wänden ist abgekratzt. Man sieht viele Mülltonnen hier stehen und kein einzieger Balkon geht von den Häusern aus. Alles in einem, ist es eine herunter gekommende gegend.

Wo hat Melina mich hier hingebracht?

Zweifelnd schaue ich zu ihr. Melinas Blick liegt auf mir und sie grinst leicht: "Lass dich nicht von dem äusseren Erscheinungsbild ablenken." Mit diesen Worten steigt sie aus dem Auto und leicht verunsicher folge ich ihr. Melina geht zu mir rüber und nimmt meine Hand in ihre. Sofort fängt das kribbeln wieder an und ich versuche vergebens mir mein Lächeln nicht anmerken zu lassen.

"Komm schon. Ich hab Hunger.", mit diesen Worten zieht sie mich sanft hinter sich her und öffnet eine Türe. Wir betreten das Haus und sofort kommt uns eine angenehme Wärme entgegen. Wir sind nun in einem dunklen kurzen Flur. Rechts geht eine Türe ab, aus dem lautes Stimmengewirr und Geschirr geklapper hevor halt. Wir gehen auf die Türe gerade aus zu und Melina öffnet diese mit Schwung.

Erwartungsvoll schaue ich mich um. Wir sind in einem kleinen Café gelandet, in dem man sich sofort wohl fühlt. Nur wenige Leute sitzen hier und keiner schenkt uns beachtung. Strahlend schaue ich Melina an. "Es ist verdammt gemütlich hier." Sie nickt lächelnd und führt mich zu einem der hinteren Tische am Fenster. "Es ist ein kleiner Geheimtipp von mir. Hier sind nie all zu viele Leute, was alles viel angenehmer macht. So und jetzt lassen wir das Klischee Date mal etwas raushängen."

• • •

Nach einer Stunde verlassen wir beide wieder das kleine Café. Es hat unglaublich Spaß gemacht, mit Melina Eis zu essen. Wir haben so viel gelacht und gleichzeitig hatten wir Zeit über das Leben der anderen mehr zu erfahren. Es war einfach toll. Nebenbei hab ich meine Hand auf den Tisch gelegt und kurzdarauf hat Melina unsere Hände verschrängt.

Nachdem ich mich angeschnallt habe, wende ich mich Melina zu. "Wohin geht es als nächstes? Und wie oft fahren wir noch mit dem Auto wohin?", frage ich schmunzelnd. "Das ist das letzte mal. Erst heute Abend fahren wir wieder mit dem Auto. Und wie die anderen male auch, werde ich dir nicht verraten wohin es geht.", sie zwinkert mir zu. Schmollend verschränke ich die Arme vor meiner Brust und lasse mich im Sitz zurück fallen. Es heißt dann wohl, ich muss mich wieder überraschen lassen.

✔ Instagram DM || Melina SophieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt