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E L L A

Mit einem Glas Wasser in der Hand betrete ich die Küche, um mich etwas zurück zu ziehen. Melina und ich sind jetzt schon seit circa drei Stunden hier. Ich hab einiege von ihren Freundinnen kennen gelernt und alle haben mich direkt freundlich behandelt. Ich bin auch total erleichtert, dass ich mich bisher noch nicht in irgendeiner Weise blamiert habe.

Ich fülle mein Glas noch mal auf und lehne mich Gedanken verloren an die Theke. Irgendwann muss ich wieder zurück nach Hause und meiner Familie gegenüber treten. Von denen ich noch keine Nachricht oder einen Anruf erhalten habe. Scheint als ob sie mich nicht vermissen würden.

Allerdings kann ich mir auch nicht leisten noch mehr Schulstoff zu versäumen. Zum Glück ist es ja nur noch ein Jahr. Dann hab ich all das hinter mir liegen.

Durch quitschende Schuhsohlen die den Raum betreten werde ich aus meinen Gedanken geholt. Überrascht schaue ich auf und begegne den Augen von Melina. "Hier bist du also, ich hab dich schon gesucht." Sie lächelt leicht und bleibt vor mir stehen. "Ich hab mir kurz was neues zu trinken geholt und musste ein bisschen nachdenken.", erkläre ich ihr.

Stirnrunzelnd sieht sie mich an. "Worüber hast du nach gedacht?", sie hebt ihre Hand und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Schluss endlich landen beide Hände auf meiner Taille.
Ganz ruhig bleiben, Ella.

"Naja, ich muss ja bald nach Hause. Ich kann nicht ewig vor meinen Problemen weg rennen. Und zu viel Schulstoff sollte ich im Abschlussjahr nicht verpassen. Meinen Eltern sollte ich auch gegenüber treten.", seufzend sehe ich sie an. Mein Herz zieht sich jetzt schon zusammen, wenn ich auch nur daran denke, dass ich sie bald verlassen muss. Ob wir danach weiterhin Kontakt haben werden?

Unsicher schaue ich Melina an. Diese merkt, dass mich etwas bedrückt und lächelt mir aufmunternd zu. "W-was passiert wenn ich wieder nach Hause fliege. Ich meine...mit uns?" Ich schaue auf den Boden und traue mich nicht auf zu schauen. Ich bin immerhin immer noch ein Fan von ihr. Vielleicht auch nur ein Fan.

Zwei Finger heben sanft meinen Kopf wieder nach oben und ich kann Melina's Blick nun nicht mehr ausweichen. Wie in Trance bekomme ich mit, das Melina sich mein Glas nimmt und auf die Theke stellt. "Ella, mach dir nicht zu viele Gedanken. Davon kriegst du nur Falten. Wir beide werden natürlich immer noch Kontakt haben. Als ob ich dich einfach so fallen lassen würde. Immerhin...sind wir ja jetzt sowas wie Freunde.", sie schenkt mir ein kleines lächeln. Ich versuche krampfhaft zurück zu lächeln, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr das 'Freunde' schmerzt. Was ist los mit mir?

"Danke dir." Ich umarme sie. Gerade brauche ich einfach ihre nähe. Etwas überrascht schlingt Melina ihre Arme um mich und legt ihren Kopf auf meinen. "Ich bin immer für dich da, vergiss das bitte nicht. Ich l-hab dich lieb.", flüstert sie in mein Ohr und bereitet mir Gänsehaut. Wollte sie etwas anderes sagen?

"Du bist zu gut für mich.", murmel ich in an ihrer Schulter. "Hey", Melina geht einen kleinen Schritt zurück und schaut mich an: "Sag so etwas nicht. Du bist eine wundervolle Person. Du verdientst viel mehr, als das ich dir geben kann." Deine Liebe würde reichen. Schnell streiche ich diesen unrealistischen Gedanken wieder. Als antwort nicke ich nur leicht.

Melina küsst mich auf die Stirn und zieht mich dann wieder näher an sie. Ich weiß nicht, wie viele Minuten wir so da stehen. Umarmend und einfach nur die nähe der anderen genießen. Doch es fühlt sich gut an. Perfekt.

Das Lachen und Stimmengewirr der anderen dringt leise durch die Wände zu uns rüber. In diesem Moment, gibt es keinen anderen Ort, wo ich lieber wäre als jetzt. Keine andere Person, in deren Armen ich lieber liegen würde als jetzt.

Irgendwann löst sich Melina wieder leicht von mir und schaut mir lächelnd in die Augen. Eine Hand legt sie auf meine Wange und streichelt diese leicht mit ihrem Daumen. "Warum schaust du mich so an?" Melina wartet ein bisschen, bis sie mir antworten. "Ich möchte einfach nur deine Schönheit genießen."

Hitze breitet sich in meinem Gesicht aus und ich schaue peinlich berührt und glücklich weg. "Danke.", bringe ich noch raus. Melina lacht leise und ich schaue wieder zu ihr. "Wie süß du bist. Das muss dir doch nicht peinlich sein." "Ist es aber." Ich versuche zu ignorieren, dass sie mich 'süß' genannt hat.

Wir beide stehen einfach da und schauen uns an. Ohne das ich es verhindern kann, schaue ich auf ihre Lippen. Welche mir schon wieder näher kommen. Mein Herzschlag verdoppelt sich und ich schaue Melina an. Diese schaut schmunzelnd zu mir runter. "Ich möchte, dass dieser Kuss perfekt wird. Nicht hier, wo uns jeder unterbrechen könnte."

Etwas enttäuscht schaue ich nach unten. Obwohl es ja süß gemeint ist. Melina nimmt meine Hand in ihre und nähert sich meinem Ohr. "Hab geduld." Mal wieder kriege ich dort Gänsehaut und meine Wangen färben sich gerade wohl wieder leicht rot. Trotzdem lächel ich leicht glücklich.

"Und jetzt komm. Genießen wir die Zeit mit den anderen.", mit diesen Worten zieht mich Melina hinter sich her ins Wohnzimmer. Das Lachen wird lauter und nun stehen wir wieder im Wohnzimmer, welches mich gerade an einen überfüllten Bienenstock erinnert. Immer noch Hand in Hand setzen wir beide uns eng aneinander gelehnt und schauen den anderen dabei zu wie sie auf der Playstation 'Mario Kart' spielen. Ich bin mir nicht sicher, ob jemand von ihnen unsere Abwesendheit bemerkt hat oder ob sie es einfach ignorieren. Doch dann begegne ich dem Blick von Sorelle, die mich wissend anschaut.

Peinlich berührt schaue ich auf den Fernsehr vor mir und versuche mich ab zu lenken. Die Hand von Melina, welche leicht über meine streichelt und ihr Körper so nah an meinem, erschweren dies nur. Doch trotzdem, bin ich glücklich.

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Seid ihr zufrieden? Ich schon :)

Ich hab noch so circa sieben Kapitel geplant :)

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