The Boy Next Door

vier

Schule.. wie ich mich nicht drauf gefreut hatte die neuste Schul-Attraktion zu sein da wir mitten im Jahr umgezogen waren. Im Gegensatz zu meinem Bruder war ich nicht so gesellig und deshalb auch nicht so heiß drauf mit allen zu reden. Nach Mums Tod hatte ich mich zurück gezogen. Ich hatte mehr für die Schule gelernt und weniger mit meinen Freunden gemacht und irgendwann waren sie nur noch Gesichter die ich mal kannte und höflicherweise im Schulflur anlächelte wenn ich ihnen begegnete.

Eigentlich war das echt in Ordnung, ich meine an meiner alten Schule wusste jeder was passiert war und jeder hatte irgendwie Mitleid mit mir und meinem Bruder. Der Unterschied war mein Bruder hatte nie aufgehört zu glänzen, er war schon immer der liebe, nette und perfekte Junge und ich war verdammt stolz ihn meinen Bruder nennen zu dürfen. Aber an dieser neuen Schule kannte niemand unsere Geschichte. Niemand wusste wieso ich war wie ich war. Vielleicht konnte ich das ja zu meinem Vorteil nutzen?

Niemand wusste wie ich mich eine Zeit lang verhalten hatte. Vielleicht konnte ich ja wieder werden wie früher! Glücklich.. zumindest konnte ich es die anderen glauben lassen! Überwältigt von meinem Motivationsschub sprang ich aus dem Bett und fing an mich fertig zu richten.

Angezogen, geduscht und mit Essen im Magen stand ich an der Haustüre und wartete auf Emmett. "Bruderherz ich will dich ja nicht beleidigen, aber ich würde dir empfehlen richtig in den Spiegel zu schauen bevor du in die Schule gehst." grinste ich. Verwirrt ging mein Bruder auch die letzten Stufen der Treppe runter und schaute in den Spiegel der am Eingang hing. "Oh.. ups!" sagte er verlegen und wischte das letzte bisschen Rasierschaum aus seinem Gesicht.

Kichernd öffnete ich ihm die Türe und folgte ihm dann zum Auto. "Was würdest du nur ohne mich tun..?" fragte ich unschuldig. Trotzdem wanderte mein Blick kurz zu Noahs Fenster. Und dort stand er. Ohne Oberteil und eine Zahnbürste im Mund und lächelte mich an. In einer Hand hielt er seinen Block.

Viel Glück trauriges Schulmädchen! :)

Ich nickte ihm glücklich zu und stieg dann ins Auto. "Ich weiß nicht Kleine. Aber ich will mir auch keine Welt ohne dich vorstellen.. auf wen würde ich es denn sonst schieben, dass ich High School Musical schaue!" zwinkerte er mir zu. Lachend drehte ich das Radio auf und lehnte mich in den Sitz zurück, während mein Bruder zur Schule fuhr. "Em..?" "Ja?" sagte er ohne einen Blick von der Straße zu nehmen.

"Irgendwie hab ich ein bisschen Angst.." gab ich leise zu. "Ich weiß Kleine.. Aber das schaffst du schon und in der Pause sehen wir uns ja schon wieder. Du kannst gerne immer zu mir und Julien und Denis kommen so lange sie noch da sind. Dann bist du schon mal nicht ganz alleine." versuchte er mich aufzumuntern. "Danke.." Und nach einer Weile in der ich meinen älteren Bruder betrachtete merkte ich was für ein Glück ich mit ihm hatte. Er war nicht nur mein großer Bruder, sondern auch mein bester Freund.

Deshalb hatte ich meine Freunde auch nie wirklich vermisst, weil ich immer einen an meiner Seite hatte. "Manchmal wünschte ich ich wäre so wie du.." Verwirrt zog Emmett seine Augenbrauen zusammen. "Wieso?" "Na ja weil du zu jedem nett und hilfsbereit bist. Jeder mag dich ohne das du dich anstrengst und ich meine, wieso sollte man dich auch nicht mögen. Du bist schlau, witzig und auch wenn ich das jetzt nicht so gerne zugebe aber hübsch bist du auch." ratterte ich runter.

Ungläubig lachte er auf. "DU willst so sein wie ICH? Rosalie, du bist doch mindestens genau so schlau wie ich und außerdem bist du doch auch.. hübsch.. und um mal ganz ehrlich zu sein, ich bewundere dich! Du hast ohne zu zögern Mum's Rolle übernommen und dafür gesorgt das wir alle so weiter machen konnten wie davor! Ich hab noch nie jemanden so etwas machen sehen! Du... bist einfach unglaublich, ich meine... du bist perfekt so wie du bist! Und entweder mögen dich die Leute so wie du bist oder eben nicht!" sagte er sanft.