Kapitel 3

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Am nächsten Morgen werde ich von Maddys lauter Stimme geweckt.
"Aufstehen!", ruft sie, öffnet meine Tür und springt fröhlich in mein Zimmer.

Müde lachend richte ich mich auf und werfe einen Blick auf meine ausgebreiteten Klamotten.

Schließlich zwinge ich mich schlapp aus meinem Bett und schnappe mir die ersten Klamotten, die mir in den Sinn kommen.

Maddy ist inzwischen aus meinem Zimmer verschwunden und man hört sie energiereich die Treppe runter hüpfen.

Ich ziehe mir ein weißes T-Shirt und meine blaue Lieblingsshorts an und binde meine glatten, braunen Haare zu einem Zopf.

Dann laufe auch ich mit einer Tasche, in der sich Stifte und Blätter befinden, nach unten.

Dort werde ich von Maddy, Sophie, Amy und Mark erwartet, die schon an dem gedeckten Tisch sitzen und sich angeregt unterhalten.

Gähnend setze ich mich dazu und schmiere mir ein Brot mit Nutella.
Ich meine, Nutella geht immer.

"Und, bist du aufgeregt?", fragt Amy mich, nachdem sie einen Schluck von ihrem Tee nimmt.

Ich nicke und beiße in meinen Brot. Ich setze gerade zum nächsten Bissen an, als ich merke das alle am Tisch mich überrascht anstarren.

"Äh, ist das denn nicht normal?", frage ich und blicke verwirrt zu ihnen.
Schnell nicken alle.

"Doch schon, aber du sagst ja normaler Weise nicht so richtig, was du denkst oder so. Du bist sonst eher... verschlossen.", klärt Maddy mich auf.
Ach, daher weht der Wind.

Ich zucke nur gleichgültig mit den Schultern.

"Ok, ich bin fertig", sage ich dann und klatsche in die Hände,  "wie komm ich jetzt zur Schule?"
"Ich fahre dich und Maddy.", anwortet Mark mir.
"Ok."

Ich warte noch ein paar Minuten bis auch der Rest fertig gegessen hat und mache mich dann zusammen mit Mark und Maddy auf den Weg zur Schule.
Naja, eher auf den Weg zum Auto, den Rest erledigt ja Mark.

Schon 10 Minuten später sind wir dann auch an der Schule angekommen, die ich sofort an der Schrift "Lucie Ams School" erkenne.

Aufgeregt steige ich zusammen mit Maddy aus dem Auto und bemerke die Blicke der Schüler, die verstreut auf dem Schulhof stehen.

Wir verabschieden uns noch von Mark und gehen dann durch die Menschenmenge, während ich angestrengt versuche die vielen Blicke zu ignorieren, was mir aber nicht so gut gelingt.

Trotzdem gehen wir wortlos an ihnen vorbei, betreten schließlich das Gebäude und folgen der Schrift "Sekretariat".

Dort angekommen klopft Maddy leicht an der Tür und wir warten auf ein Herein.

"Herein!", höre ich jemanden rufen, werfe Maddy noch einen letzten ängstlichen Blick zu und trete dann mit ihr ein.

Drinnen erwartet uns eine ältere, nett aussehende Frau.
Sie hat braune, lockige Haare und ihr Gesicht ist mit Lachfalten gezeichnet.

"Wir sind neu hier und würden gerne unseren Stundenplan abholen. Wir sind Madison und Kassy Cooper.", richtet sich Maddy an die Frau.

Wow, ich hatte ganz vergessen nach meinem Nachnamen zu fragen.
Wie dumm kann man bitte sein.

"Ach hallo, ich bin Mrs. Malson, die Direktorin. Hier sind eure Stundenpläne, alles andere wichtige steht auch drauf. Eure Bücher sind in euren Spinden.", antwortet Mrs. Malson und drückt Maddy zwei Blätter in die Hand, wovon diese mir dann schließlich eins gibt.

Ich werfe einen kurzen Blick auf den Zettel und sofort fällt mir eine Nummer ins Auge.
234, meine Spindnummer.

Wir bedanken uns und gehen wieder aus dem Raum.
Dann beginnen wir unsere Spinde zu suchen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit entdecke ich meine Nummer und bleibe stehen, während Maddy zu ihrem Spind geht, der ein bisschen weiter weg auf der anderen Seite liegt.

Ich öffne meinen Spind, doch dieser wird sofort wieder von einer fremden Hand zugeschlagen.

Geschockt blicke ich nach oben und sehe einen Jungen meinesalters.
Er hat braune Haare, wunderschöne blaue Augen und sein Gesicht ist makellos.

Seine Hände hat er lässig in seinen Hosentaschen stecken und sein Rucksack hängt über einer seiner Schultern.
Doch mein Blick schießt schon nach kurzer Zeit wieder zu seinen wunderschönen Augen.

Wie erstarrt und mit stockendem Atem beobachte ich ihn und meine für einen kurzen Moment einen genauso geschockten Blick zu sehen.

"Na, fertig gestarrt?", fragt der Junge, reißt mich damit aus meinen Gedanken und schaut mich belustigt grinsend an.

"Ich hab nicht gestarrt.", verteidige mich.

"Ach nein? Komm schon, jedes Mädchen starrt mich an, jedes Mädchen steht auf mich. Ich bin schließlich Damon.", erklärt Damon und grinst mich weiter hin an.

Gar nicht eingebildet, was?

"Tja, ich aber nicht.", fauche ich.

"Hast du immer rosane Herzen auf deiner Wange?", fragt Damon und lacht leicht.

Wie von selbst fasse ich an meine Wange.
Ist das Herz etwa immer noch da?

"Zisch ab.", befehle ich und versuche mich nicht wieder in seinen Augen zu verlieren.

Woher hab ich denn plötzlich diese große Klappe?

"Was denn bist du neu oder ich? Wohl eher du, also pass besser auf was du sagst. Hast du das verstanden?", knurrt er.

Für einen kurzen Moment starre ich ihn geschockt an, reise mich aber gleich wieder zusammen.

"Ach und sonst was?", frage ich provozierend.

"Ich glaube, das willst du gar nicht wissen.", knurrt er böse grinsend und entfernt sich wieder.

Was war das denn?
Besser gesagt, wer war das denn?

A complicated LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt