Jede Woche gehe ich ins Fitnessstudio. Und jede Woche sehe ich ihn. Er trainiert wirklich oft. Oh man, ich beobachte ihn so oft, aber er scheint wie in einer anderen Welt zu sein, wenn hier ist. Nicht nur hier sehe ich ihn, auch in der Schule. Er ist drei Klassen über mir, also für mich unerreichbar und jetzt würde ich ihn nur noch ein Jahr sehen, weil er dann mit der Schule fertig sein würde.
Wie auch immer. Jetzt bin ich gerade auf dem Weg ins Fitnessstudio, ich hoffe natürlich ihn dort wieder zu sehen. Nur noch über die Straße und dann bin ich da. Ich drücke die Tür auf und laufe in Richtung Umkleide. Nachdem ich fertig umgezogen bin, mache ich mir noch schnell einen Zopf und bin bereit für meinen heutigen Trainingsplan. Ausdauer ist mal wieder angesagt, das heißt Laufband, auf welches ich auch gleich zusteuer. Aber bevor ich drauf gehe, sehe ich mich noch ein Mal unauffällig um. Ein etwas in die Jahre gekommener Mann und daneben seine Frau, welche auch auf dem Laufband liefen, dann eine junge Frau, welche sich dehnt... und jaaa, Bobby. Ich starre bestimmt fast eine Minute lang zu ihm. Habe ich schon Sternchen in den Augen? Manchmal wünsche ich, ich hätte jemanden, der mir in solchen Momenten eine Ohrfeige gibt. Er stemmt gerade Gewichte, ist ja nicht so, als hätte er eh schon Muskeln des Todes. Manche munkeln, er hätte ein Sixpack. Könnte ich mir auch vorstellen, aber unter seinem Shirt sieht man nichts durch - leider. Okay, meine Gedanken schweifen schon wieder ab. Ich entschließe mich - endlich - aufs Laufband zu steigen und eine Stunde durchzujoggen. Gesagt, getan. Ich habe noch 13 Minuten, bemerke ich, als ich auf mein Handy sehe und erkenne noch aus dem Augenwinkel, wie jemand an mir vorbei geht. Aber nein, nicht wie jeder normale Mensch, sondern mit einem Blick, den man als Glotzen bezeichnen kann. Dann macht es klick bei mir. Das war doch Leo aus der Parallelklasse. Der hat einen Ruf als Grapscher und Spanner. Was sucht der denn bitte im Fitnessstudio?! Durch meine Kopfhörer vernehme ich ein Piepen, was mir sagt, dass die Stunde rum ist. Gut jetzt kann ich etwas Pause machen und dann werde ich noch etwas meine Armmuskeln trainieren.Nach einigen Minuten gehe ich auf die Hanteln zu. Wer dort sitzt braucht man bestimmt nicht raten - Bobby. Er macht immer noch seine Übungen. Wie lange hält er denn bitte durch? Ich bin schon beeindruckt. Das was er stemmt, könnte ich nicht mal im Traum, also gehe ich auf die etwas kleineren Gewichte zu. Immerhin will ich Muskeln aufbauen. Also fange ich an mit dem Gewichtestemmen und das klappt sogar sehr gut - für meine Verhältnisse. Kraft in den Armen hatte ich noch nie wirklich, eben meine Schwäche, aber seitdem ich in einem Selbstverteidigungskurs bin, habe ich das Gefühl an Muskelmasse in den Armen und allgemein zugenommen zu haben. So in Gedanken versunken ist mir gar nicht aufgefallen, dass Leo sich auch zu den Gewichten begeben hat und dazu Leo und Bobby mich hin und wieder ansehen. Irgendwie ist diese Situation schon dezent komisch. Nebenbei sind meine Armbewegungen immer langsamer geworden, weil ich von den zwei Jungs abgelenkt wurde. Okay, noch 5 mal heben und dann geh ich eindeutig Heim - auch wenn ich lieber hier bleiben würde, natürlich wegen Bobby und nicht Leo. Ich stelle die Hanteln ab, schnappe mir mein Getränk und laufe in Richtung Umkleidekabine. Als ich an Bobby und Leo vorbei laufe, sehe ich noch wie sie sich gegenseitig ziemlich ernste Blicke entgegenwerfen. Lieber schnell weg hier. Ich schmeiße mir eigentlich nur eine Jacke über und schnappe mir meine Tasche, in der ich mein Trinken verstaue und meine Kleidung drinnen ist. Nachdem ich die Tür aufgemacht habe und gerade in Richtung Ausgang laufen will, kommt plötzlich Leo um die Ecke und drückt mich zurück in den Umkleideraum. Die Tür schließt sich. Keiner außer uns ist hier drinnen. Mein erster Gedanke war nur "Scheiße", aber mein zweiter war, dass ich ihm schleunigst eine verpassen und dann hier verschwinden sollte, denn er drückt mich gegen die Wand. Er ist zwar stark, aber hat bei langem nicht so viele Muskeln wie Bobby. Wie immer schweifen meine Gedanken zu ihm, die Situation kann noch so beschissen sein. Als er gerade etwas sagen wollte und seine Hand sich von meiner Schulter löst, sehe ich meine Chance und hau ihm mit voller Wucht in den Magen. Macht sich auch sofort bemerkbar, denn er krümmt sich und gibt ein schmerzvolles Stöhnen von sich. In Null komma nichts renne ich zur Tür, haue sie hinter mir zu und dann nach draußen, da renne ich natürlich erst mal eine Weile, bis ich mir sicher bin, dass er mich auf keinen Fall einholen kann.

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Oneshots
FanfictionMehrere Oneshots Könnten auch mal etwas länger werden (da kommt wohl der Autor in mir durch haha) und ich bin ganz schlecht im Schreiben von Smut 😅 Viel Spaß beim Lesen Wünsche und Anregungen sind gerne gesehen :D