Das Schicksal nahm schon immer einen beschissenen Verlauf. Auch bei mir war es leider nicht anders. Aber warum spielte mir mein verdammtes Karma diese Sache vor? Ich fühlte mich vorhin schlecht, also schloss ich meine Augen und atmete ich tief ein. Doch als ich meine Augen aufschlug, stellte ich entsetzt fest, dass ich nicht mehr dort war, wo ich sein sollte. Stattdessen kniete ich klatschnass auf das riesige Deck eines verdammten übergroßen Piratenkahns, auf alle vieren abstützend und mein Blick blieb starr auf das Holz unter mir gerichtet. Die fragenden Blicke auf meiner Gestalt ignorierte ich vollkommen. Ich verstand das einfach nicht. Warum landete ich genau hier? Diese Welt existierte doch gar nicht. Sie entsprang einzig und alleine aus dem Kopf eines Menschen, denn ich nicht mal persönlich kannte und ihn doch sehr wertschätzte. Warum landete ich nicht bei einer anderen Piratencrew, statt genau hier? Ein letztes Mal holte ich tief Luft und setzte mich aus meiner erbärmlichen Lage aufrecht hin. Mein Blick heftete ich starr auf die Person vor mir, diese musterte mich wie eine Außerirdische, was ich in den Moment wohl wirklich war. Auch die anderen um mich herum schauten mich an als sei ich ein großer und wertvoller Schatz, denn sie fanden.
"Woher kommst du, Mädchen?", fragte mich die tiefe Bassstimme der Person vor mir.
Diese Person strahlte Stärke und Autorität aus, aber auch etwas Sanftes, doch diese Stärke schüchterte mich ein wenig ein. Ich war nie auf den Mund gefallen und schon gar nicht schüchtern, doch diese Person vermittelte Ehrfurcht. Nie nahm ich an, dass seine Erscheinung und Ausstrahlung so auf mich wirkten, wenn ich ihn mal persönlich begegnete. Dennoch jetzt war es passiert und ich war mit meiner Situation überfordert.
"Vielleicht kann sie uns nicht verstehen oder sie ist stumm", warf einer aus der Crew ein.
Ich bemerkte aus dem Augenwinkel eine Person, die ein Schritt vorkam um mich besser zu sehen. Leise seufzte ich. Ich war kein Tier im Zoo was man begaffte und seine Nase an die Glasscheibe des Geheges drückte. Der Mann vor mir stützte seine Arme auf die Knie und schaute mir fest in den Augen.
"Wie heißt du, Mädchen?", fragte er erneut mit seiner Bassstimme.
Ich nahm mein Mut zusammen und antwortete auf seiner letzten Frage: "Mein Name ist Lynnja."
"Dein Name ist also Lynnja. Woher kommst du?", fragte er langsam ungeduldig.
Ich zuckte mit meinen Schultern. Wie sollte ich ihnen die Situation erklären, wenn ich es selbst nicht verstand? Es war nicht so, dass ich mich vor ihnen verschloss, nein das war es nicht. Der Mann vor mir seufzte genervt auf und blickte zu der Person, die vorhin ein Schritt vortrat.
"Bring sie bitte auf die Krankenstation und bringe ihr trockene Kleidung", murmelte er zu der Person.
Er kam auf mich zu und reichte mir die Hand, damit er mir aufhalf. Mein Blick schweifte über die Hand über den durchtrainierten Arm zu dem Gesicht dieser Person. Erschrocken atmete ich ein als ich erkannte wer vor mir stand. Steifbeinig stand ich auf ohne dass ich die Hand dankend annahm. Aufstehen war doch etwas was ich alleine recht gut schaffte! Er verschränkte seine Arme vor der Brust und trottete los. Zügig lief ich hinterher. Mein Blick bohrte sich in den Hinterkopf des Obstes vor mir und dieser knurrte genervt auf. Ich glaubte, er hatte seine Stimmungsschwankungen. Oder er war es einfach nicht gewöhnt, dass jemand fasziniert sein Kopf anstierte. Ich fragte mich schon immer, ob seine Haare normal waren oder ob er sie sich absichtlich so schnitt. Normalerweise sollte ich mir die Gänge merken, doch es war hoffnungslos. Jeder Gang glich den anderen. Keine Unterschiede. Der Blondschopf rannte ja förmlich vor mir weg. Tat ich ihn irgendwas? Leise seufzte ich und fuhr mir genervt durch meine Haare, die sich immer verknoteten, wenn sie nass waren. Super!
"Warte mal kurz! Ich weiß ja, dass du dich hier gut auskennst, aber ich verdammt nochmal nicht! Ihr hättet auch mal die Gänge markieren können! Verschiedene Farben zum Beispiel! Also sei mal so freundlich und pass dich doch bitte mal mein Tempo an, wenn du nicht möchtest, dass ich dir abhandenkomme! Tz, sowas unfreundliches!", knurrte ich ungehalten das Obst an.

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∂αѕ ωαняє ѕ¢нι¢кѕαℓ (One Piece FF)
FanfictionLynnja war ein ganz normale Frau. Jung, schön, klug, starrsinnig und vor allem nicht auf dem Mund gefallen. Oft handelte sie sich mit ihr loses Mundwerk Probleme ein, doch fand sie immer ein Weg aus den unangenehmen Situationen heraus. Aber plötzlic...