Kapitel VII: The thing with Sleepovers

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Ach du heilige Kacke.

Mit einem Satz war ich aufgesprungen und bewegte mich Richtung Bett. "Kscht! Kschhhhhht!", zischte ich so bedrohlich ich konnte und gestikulierte wild mit den Armen. Luke hielt in seiner Bewegung inne und drehte seinen Kopf in meine Richtung. Ich lächelte ihn nervös an. "Sei ein braver Junge, Luke. Geh da sofort runter. Bitte. Jetzt." Ihn schien das Ganze aber wenig zu kümmern und er wandte sich wieder höchst interessiert Beau zu. Seine kleinen Füße mit den abartig langen Krallen bewegten sich und schon bald ruhten sie auf Beaus Nase. Ich machte eine komische Grimasse und zupfte nervös an meiner Nagelhaut. Der alte Boden knartschte unter meinen Füßen, als ich verzweifelt hin und her lief.

Auf keinen Fall würde ich versuchen Luke hochzuheben oder ihn irgendwie zu berühren. Am Ende würde er mich noch dazu zwingen als sein persönlicher Trageapparat zu fungieren. Aber ich konnte ihn auch nicht anbrüllen, weil Beau dann vielleicht wach werden würde und hola die Waldfee. Das soll mit Sicherheit nicht passieren. Also schnappte ich mir das eine zertrümmerte Tischbein und versuchte im ehrenwürdigen Ritterspiel die Ratte von meinem besoffenen Zimmerkompanen zu schubsen, aber das Vieh krallte sich an Beaus Shirt und ich ließ schnell von ihm ab.

Okay, dann eben anders.

Im Schneidersitz setzte ich mich mit gebürtigem Abstand vor das Bett und versuchte Luke tief in die schwarzen Augen zu starren, als dieser mich amüsiert über meine erbärmlichen Versuche musterte. "Okay Großer. Ich weiß du hast dich hier eingenistet und vermutlich hast du schon vor mir hier gewohnt, aber wir Zwei teilen uns das hier jetzt. Und damit das mit uns beiden funktioniert, müssen wir aufeinander eingehen. Ich habe aufgehört deinen Tod herbei zu sehnen und im Gegenzug dazu möchte ich, dass du deinen Hintern von Beau wegbewegst und ganz brav unter dem Bett in dein Loch verschwindest. Okay?" Mit Schlitzaugen sah mich mein Verhandlungspartner an und leckte sich über eine Pfote. Ich holte einmal tief Luft. Man, das war echt nicht einfach mit ihm. "...Und zusätzlich ernenne ich dich zu Graf Luke von Bruchbett. Wie wär' das?"

Keine 5 Sekunden später verkroch sich Graf Luke in sein Königreich zurück.

Ich stöhnte laut. Wieso bin ich nicht früher drauf gekommen ihm einen Ehrentitel zu verleihen? Dumm Dumm Dumm.

Doch nun da sich mein Herzschlag wieder beruhigt hatte, hatte ich etwas Zeit zum Nachdenken. Schlafen durfte ich nicht, schließlich musste ich doch auf den Janoskinator aufpassen.

Ich holte meine Kamera und setzte mich wieder hin. Ich hatte noch gar keine Gelegenheit gehabt, mir die neuen Bilder anzusehen.

Als Letztes hatte ich ein Bild von dem kleinen Eichhörnchen gemacht, danach folgten einige Gebäude, Sonnenuntergänge, Pflanzen und nanna. Ich freute mich schon auf das Bild des schönen Sonnenun-

Ich erstarrte und mein Herz machte mehrere ungesunde Sprünge. Dieses Bild konnte es gar nicht geben. Dieses Bild war mit Sicherheit nicht eingeplant. Dieses Bild machte mich wahnsinnig.

Mein Blick wanderte über diese Fotografie. Sie zeigte mich und Luke, wie ich auf seinen breiten Schultern sitze, mich zu ihm herunterlehne und breit Grinse. Er lächelt auch, guckt zufällig genau in die Linse. Wie zur Hölle ist dieses Bild nur entstanden??

Geschockt und schwitzig vor Aufregung versuchte ich die Situation in meinem Kopf noch einmal revue passieren zu lassen, um herauszufinden, wie dieses Bild entstanden ist. Ich lehnte mich mit dem Kopf an die Wand und schloss die Augen.

Ich saß auf Lukes Schultern, hatte durch seine Hilfe soeben den schönsten Sonnenuntergang meines bisherigen Lebens fotografiert und lehnte mich zu ihm herunter, um ihm das Bild zu zeigen. "Guck mal, Luke", hatte ich leise geflüstert. "Sieht toll aus", hatte er geantwortet. Ich drehte die Kamera, sodass die Linse uns im Visier hatte und ich sie besser zu mir hochheben konnte.

[DE]The thing with Vegemite (Luke Brooks Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt