Kapitel VIII: The thing with Nice Asses

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Das wäre die Gelegenheit zu fragen. Vor mir stand ein Regal voll mit Vegemite und eine Mitarbeiterin mit einem geilen Hintern.

Ich zögerte.

Irgendwie war es ja eine Art Pakt, den ich da mit Luke eingegangen war und ich wollte ihn nicht kaputt machen. Also biss ich mir auf die Unterlippe und marschierte schnurstracks zum anderen Östrogen-Wesen, das/den/die Vegemite ignorierend.

Wow. Von nahem sah ihr Hintern sogar noch viel besser aus.

Ich räusperte mich. "Ahem! Äh, sorry. Kann ich dich was fragen?" Die Frau, die sich eigentlich als ein Mädchen in meinem Alter entpuppte, drehte sich zu mir um und ihre langen, welligen Haare flogen umher. Genau wie in der Shampoo-Werbung.Genau.So.

"Hi", sagte sie freundlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Sicher, was gibt's?"

Für einen kurzen, aber zu langen Moment starrte ich in ihre wunderschönen grünen Augen und schluckte. Hart. (Das erinnerte mich an einen Satz, den Christian Grey mal gesagt hatte: "Ich schlafe nicht mit Frauen. Ich ficke, hart.")

Unwillkürlich bekam ich einen Ohrwurm von "Warum bin ich so fröhlich?", von Alfred Kwak, was eigentlich voll paranormal und kontraproduktiv war, denn ich war alles andere als fröhlich. Ich fühlte mich eher wie ein Blatt. Ein braunes, matschiges Herbstblatt. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich so, und es lag mit Sicherheit nicht daran, dass das Mädchen wunderhübsch war, oder schlank und groß, oder perfekte Zähne besaß, oder ein süßes Muttermal unter ihrem rechten Auge hatte, hiiuuuuuuhhh nein.

Ich schüttelte mich. "Ich fange heute hier an und Miss..äh..dingens meinte, dass ich dich fragen soll." Ich blickte an ihr herab. Airmax Huuuure~, flötete mein kleines gemeines Inneres und ein fieses Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Doch es wurde natürlich falsch interpretiert!

"Dingsda"?, fragte das Mädchen nach. Oh, hatte da wohl ein deutsches Wort mitgemischt. "Kommst du etwa aus Deutschland?", fragte sie wieder. Auf deutsch. Mir klappte die Kinnlade herunter. "Ja! Ja, genau da komme ich her! (Jetzt kling bitte nicht so begeistert Sofia). Du etwa auch?" Meine neue Airmax Hurenfreundin grinste und nickte. Doch dann wurde ihr Blick fragend und sie schüttelte den Kopf. "Also eigentlich... bin ich halb Marokkanerin und halb Amerikanerin. Habe nur länger in Deutschland gelebt und dort deutsch gelernt. Oh ja, ich bin übrigens Khadija, aber eigentlich nur Kaddy, oder auch Katy, wie viele zu mir sagen." "Süß...", wisperte ich leise und starrte in ihr Gesicht, während sie wie ein verlaufener Welpe den Zeigefinger unter die Unterlippe hielt und nachdenklich guckte. "Hast du was gesagt?", schreckte sie plötzlich hoch und sah mich total entgeistert an. Mit einem lauten, kehligen Geräusch ließ ich die Luft aus meinen Lungen. "Neee. Nene. Alles gut. Ich bin übrigens Sofia."

Wir begrüßten uns noch einmal und machten uns dann gemeinsam auf den Weg ins Lager. Ich bekam meine Arbeitsklamotten und eine professionelle Einführung in die Welt des Auspackens und  Ragalauffüllens. Sehr befriedigend. Wirklich.

Und eigentlich mochte ich es nicht sonderlich anderen Leuten hinterherzulaufen, denn ICH war viel lieber die Führerin!

...okay. Alles klar. Das war ein Schuss  zu viel Deutsch.

Aber so wie es jetzt war konnte ich der Airmax H-Kaddy wenigstens die ganze Zeit über auf diesen geilen Arsch starren. Und mein Ohrwurm wechselte von "Warum bin ich so fröhlich?" zu "Shake that (ass for me)" von Eminem. Danke, Jukebox. Danke.

Eine gefühlte Ewigkeit später hatte ich es geschafft 5 Regale aufzufüllen, ohne dabei mich oder jemand anderes zu töten. Oh, und ich wurde fast dabei erwischt wie ich... Kaddy auf den Allerwertesten starrte. Aber nur fast.

[DE]The thing with Vegemite (Luke Brooks Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt