Ein Gefühl des Glücks durchströmte meinen Körper und ich fühlte die Leichtigkeit in meinen Beinen. Meine Finger strichen über das gemähte Gras und die Wärme der Sonne schien auf meine Haut. Die sanfte Brise, die über meine Wangen glitt, lies meine Mundwinkel nach oben gehen. Ich horchte den Blättern der Bäume die aneinander streiften und ein Rasseln erzeugten. Meine tiefen Atemzüge waren laut und gleichmäßig, und mein Herz klopfte in einem gesunden Takt. Eine flüsternde Stimme wehte an meinen Ohren vorbei, und ich öffnete langsam meine Augen. „Zoe“, flüsterte sie meinen Namen und lächelte sanft. Langsam setzte ich mich auf. „Ich werde wohl nie verstehen warum ich dich jeden Morgen hier finde“, grinste sie mich an. Ich konnte ihren Blick nur mit einem Lächeln erwidern, und stand auf. „Heute ist es so weit“, wirkte sie aufgeregter, „Heute werde ich ihn fragen!“, sagte sie entschlossen und wir gingen in mein Haus. Ich war inzwischen daran gewöhnt ihrem Geschwärme zuzuhören. Sie war schon seid der fünften Klasse in den muskulösen, gutaussehenden Schönling Louis verliebt. Jeden Tag hörte ich mir an er hätte zu ihr mal rübergesehen oder sie hätte ihn an einem Wochenende gesehen. Meistens gab ich nur ein „aha“ oder ein „mhm“ zurück, da es mich nicht wirklich interessierte. Jungs waren nie ein großes Thema für mich, und ich behandelte sie wie jede andere Menschen. Dennoch war sie eine gute Freundin. Sie war die einzige die mich verstand wenn ich ein Problem hatte und wusste sich bewusst zu verhalten, je nachdem wie es mir ging.
Auf dem Weg herrschte Stille, und das Rascheln der Bäume wurde von Minute zu Minute lauter. „Glaubst du dass es heute noch sehr windig wird?“, unterbrach Cynthia meine Gedanken. Ich sah auf. „Mag sein. Vielleicht vergeht es aber auch.“ Ich merkte wie sich Cynthia innerlich freute. Es lag wohl daran dass ich endlich ein Wort aus mir bekam. Es dauerte immer bis ich auftaute und die Wärme an mich lies. Der Wind kam aus der anderen Richtung und wehte uns ins Gesicht.
Es vergingen nicht fünf Minuten und der Wind wurde stärker. Die Blätter auf den Straßen flogen durch die Luft und es schien als würde man versuchen uns den Weg zu versperren.
Mit Gemurmel kämpften wir uns weiter. Als wir dann endlich an unserer Schule ankamen, hörte ich sie rufen. „Cynthia!“ Sie riefen jeden Morgen nach ihr, sobald sie zu sehen war. Anders als ich war Cynthia bei den Schülern beliebt. Das erklärte ihren Mut und ihr großes Selbsbewusstsein. Ein weiterer Grund warum sie sich vorstellte, eine Chance bei dem beliebtesten Schüler der ganzen Schule zu haben. Cynthia rannte grinsend auf ihre Freundinnen zu, und umarmt jede einmal. Ich wirkte in deren Nähe immer so verschlossen und meine Gedanken schienen lauter zu werden. Ich musste daran denken wie ich immer die Mädchen mit ihren Vätern sah und jede von ihnen ihren Vater nach Geld bettelte. Angewidert, konnte ich immer nur wegsehen und an ihnen vorbei. Das Flüstern das mein Gehör war nahm, lies mich an meinem eigenen Selbstbewusstsein zweifeln. Ich war nicht die Schönste, das wusste ich, doch jedes Mal wenn ich in den Spiegel sah, bezeichnete ich mich als hässlich. Sei es mein Aussehen oder mein eigenes Charackter. Das einige, worauf ich eigentlich Stolz sein konnte war das ich weiter kämpfte.
Als es zum Unterricht klingelte, fühlte ich Erleichterung. In meiner Klasse fühlte ich mich etwas wohler, auch wenn ich nicht wirklich Freunde hatte. Cynthia grinste mir zu und ging dann gezielt auf den Platz neben mir zu. Ich bewundere sie dafür dass sie nicht so ist wie die anderen Mädchen. Sie ist ein herzlicher Mensch und hält zu Freunden wie mir. Sie schämt sich nicht mit mir befreundet zu sein und ich höre sie immer sagen wie sehr sie sich darüber freut mich zu haben. Obwohl ich nicht gut in Komplimente machen war, konnte ich das gleiche zu ihr sagen. Die Mädchen in unserer Klasse himmelten unseren Mathelehrer Mr. Adams an. Er ist gutaussehend und stark gebaut. Er könnte der Vater von Louis sein, wären da nicht diese braunen Augen und die dunklere Haut. Als er uns begrüßte, hörte ich diese piepsigen, weiblichen Stimmen die dazu noch sehr laut klangen. Anstatt sich auf den Unterricht zu konzentrieren flüsterten sich die Schülerinnen meiner Klasse kichernd etwas zu. Manchmal hörte ich auch was über seine Figur was sich auf seinem Six-Pack bezog. Das schlimmste war eigentlich immer wenn er Zettel verteilte. Die Mädchen zitterten, hatten Gänsehaut oder brachen fast nichts außer ein süßes „Danke“ hervor.
Manchmal hatte ich das Gefühl Mr. Adams würde mich gut leiden. Er machte mir ständig Komplimente wenn ich etwas wusste oder erklären konnte. Ich nehme mich jedoch in Acht was das angeht, da die Mädchen schon jetzt eine gewisse Wut auf mich haben. „Zoe!“, rüttelte Cynthia an meiner Schulter, denn ich verlor mich gerade in meinen Gedanken. „Hm?“, konnte ich bloß zurückgeben und richtete mich. „Mrs. Harrison können sie noch mal erklären wie diese Aufgabe geht?“, fragte mich Mr. Adams und zeigte auf die Tafel. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah mir die Aufgabe genauer an. Ich verstand sie bevor ich sie lösen konnte und redete wie ein Wasserfall. „Ganz Recht! Und jetzt noch das Ergebnis!“, lächelte Mr. Adams und schon schoss es aus mir heraus. Ich hörte ein böses Grummeln von hinten und ich konnte nur meinen Blick senken. „Korrekt! Das war wirklich sehr gut Mrs. Harrison“, lobte mich unser Lehrer und wir fuhren mit dem Unterricht fort.
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Make a Wish
FantasyZoe verbringt ihr Leben damit draußen auf Wiesen zu liegen und das Leben ein und aus zu atmen. Sie ist unbeliebt und ihr fehlt es an Selbstbewusstsein und Mut. Ihre einzige Freundin Cynthia ist ihr totales Gegenteil. Sie ist wunderschön, beliebt und...