Träume ich?

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Harris

Ich lag auf einer Wiese. Es war später Nachmittag. Die Sonne lies ein paar ihrer Strahlen glitzernd auf den See nieder fallen. Ich lag dort und beobachtete die Sonne. Es war so schön. Der Wind blies leicht und lies mich ein wenig frösteln. Ich schloss meine Augen, doch als ich fast einschlief hörte ich etwas rascheln. Somit stand ich auf und suchte nach einem Gebüsch oder Schatten. Es war aber nirgends ein Gebüsch oder ähnliches zu sehen. Hatte ich mich verhört? Vielleicht war es auch einfach nur ein Vogel. Ich wollte mich wieder umdrehen als ich es sah. Das Mädchen meiner Träume. Die Person mit der ich mein Leben verbringen wollte. Katharina. Sie war nicht tot. Ich wollte zu ihr rennen und sie umarmen, aber sie kam mir zuvor. Sie umarmte mich, gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und setzte sich mit mir zusammen hin. So verharrten wir einige Zeit.
"Es ist schön oder?" begann sie ohne vom See vor uns zu schauen. Ich lächelte und legte einen Arm um ihre Taille bevor ich ihr antwortete.
"Du hast recht. Aber mit dir ist es perfekt."
"Du Schleimer!" lachte sie mich aus und legte ihren Kopf auf meine Schulter.
Ich musste schmunzeln. So ging es einige Zeit weiter. Wir saßen einfach nur am See und beobachteten die Sonne beim untergehen. Es war eine schöne Stille. Mal hörte man Geräusche der Tiere oder des Windes. Als diese fast untergegangen war hörte ich Kathi seufzen. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und sah in ihre so schönen leuchtenden Augen.
"Du weißt, dass ich sterbe?"
Wie bitte?!
"W-was?"
"Ich sterbe Harris. Ich werde ermordet. Du findest mich und begräbst mich am nächsten Tag."
Wie? Wie oder besser gesagt woher wusste sie davon?
Es ist nur ein Traum. Harris beruhige dich. Es sind deine Gedanken. Du trauerst zu sehr.
Ich merkte nicht wie Kathi andauernd mit ihren Händen vor meinem Gesicht herumwedelte.
"W-was?"
"Harris? Harris! Ich hab dir eine Frage gestellt!"
"Was? Welche?"
"Geht es dir überhaupt gut?"
"Ja ja, ich hatte gerade nicht aufgepasst"
"Na gut. Ich hatte gefragt ob du das schon wusstest."
"J-ja"
"Gut" antwortete sie knapp.
"Was! Nichts ist gut!" jetzt wurde ich sauer. Wie konnte sie denken das sowas gut wäre?
"Meine Welt geht unter. Ab dem Zeitpunkt, indem ich dich finde. So allein, zerbrechlich und zerstört. Auseinander gerissen. Weißt du wie ich mich gefühlt hatte? Nein! Du warst tot! Ich..."
"Hör mir zu." unterbrach sie mich mit einem ruhigen Ton.
"Ich bin nicht ganz Tod. Ich sehe dich und Lilly. Ich höre euch. Ich wünsche mir euch anzufassen. Mit euch zu reden. Ich wünsche es mir so sehr. Ich habe Kräfte. Ich kann mit Menschen reden in den Gedanken und in deren Träumen. Ich bin es. Kathi. Ich bin bei dir. Ich weiß nicht wieso, doch ich kann nur mit dir reden. Ich bin so glücklich, dass ich sowas kann. Ich weiß nicht warum ich diese Kräfte habe. Aber du sollst eines Wissen. Ihr seid nie allein. Ich liebe dich und Lilly." Das war das letzte was ich von ihr hörte bevor sie aufstand und einfach ging. Nun war ich wieder allein. Ich war überfordert und wusste nicht wie ich damit umgehen sollte? Wurde ich verhext? Spielt mein Gehirn mit mir? Oder war es wahr? Mein Kopf brummte und ich legte mich wieder hin. Die Sonne war schon untergegangen und es war dunkel. Die Geräusche waren leiser. Ich wollte aufstehen als mir plötzlich etwas an den Kopf geworfen wurde. Es wurde schwarz.

Ich wachte verschwitzt auf. Es war nur ein Traum. Ich legte mich wieder hin und wollte einschlafen. Zwar schaffte ich dies nicht, dafür aber dachte ich andauernd an diesen Traum. Tausend Fragen schwirrten mir durch meinen Kopf. War es wahr? Lebte sie noch? War sie es wirklich oder nur Einbildung? Wie sollte ich jetzt handeln? Meine Gedanken wurden weniger und ich glitt irgendwann wieder in einen schlaf.

Ein Bild vom Gardasee 😁
Ihr könnt es euch natürlich auch anders vorstellen.

Nach dem Tod (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt