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Kurz nachdem Rose und Austin rein gegangen waren, fing es an zu regnen.

Grummelnd kroch Sebastian als erstes ins Zelt. Leider waren weder er noch Chelsea geborene Zelter, weshalb das Zelt hochgerissen wurde und kurze Zeit später ein schreiender Sebastian rauskam.

Ameisen hatten Chelseas Gummibärchenvorat entdeckt und jetzt zog sich eine Ameisenstraße durchs Zelt.

Meredith presste die Lippen aufeinander und Logan murmelte ein leises: "Oh super. Gibts noch mehr Whiskey?"

Cameron reichte ihm die Flasche.

Logan nahm die Flasche. "Ihr entschuldigt mich? Ich brauch mal kurz einen Moment für mich."

Mere nickte und Logan stand auf. "Ich komm gleich wieder."

Sebastian warf Erst einen Blick auf Logan dann auf die schlafende Chelsea. Er stand auf und folgte Logan. "Ich...ich schau mal nach, ob alles okay ist."

"Ja ne ist klar.", meinte Mark spöttisch. "Belügen kann ich mich selbst."

Meredith seufzte, stand auf und schleppte sich selbst und Chelsea unter einen großen Baum, um sich vor dem Regen zu schützen. Ihre Haare klebten bereits nass an ihrem Kopf und ihr Make-up hatte sich über ihr Gesicht verteilt, trotzdem sah sie immer noch wunderschön aus.

Mark folgte ihr, während Cameron sich auf die Suche nach Logan und Sebastian machte, um das schlimmste zu verhindern.

•••

Mark beobachtete Meredith, die in ihrem tropfnassen Chanelkleid da stand, das Kinn stolz vorgereckt und Chelsea im Arm.

Aber die Eisfassade, die sie sonst aufsetzte, war verschwunden.

Mark konnte Stolz, Wut, Trauer und Zorn in ihrem Gesicht lesen. Trotzdem war es besser als die Eisfassade, bei der man nie wissen konnte was sie wirklich dachte und fühlte.

"Meredith?", fragte er zaghaft. Mark wollte nicht, dass die Eiskönigin sofort wieder kam.

Sie hob den Kopf, sah aber im Gegenteil zu ihren sonstigen Gesprächen nicht genervt oder arrogant aus, sondern eher verletztlich.

"Warum hasst du mich so sehr?" Mark las ehrlich Überraschung in ihrem Blick.

Meredith suchte nach den richtigen Worten. "Ich hasse nicht dich nicht. Ich habe nur ein Problem mit deiner Familie." Sie klang nicht abweisend, sondern nur abgrundtief ehrlich.

Jetzt war Mark überrascht. "Warum?", fragte er erneut.

"Dein Dad ist mein eigentliches Problem. Deine Eltern sind geschieden genauso wie meine. Seit auch drei Jahren. Hast du dich noch nie gefragt warum?"

Plötzlich fiel Mark es wie Schuppen vor die Augen. Die Ähnlichkeit hätten ihm schon früher auffallen müssen. "Deine Mom ist Alice Miller.", murmelte er leise. Mark hätte sich Ohrfeigen können. Warum war er da nicht selbst drauf gekommen?

Mere nickte.

Oliver Kingston hatte seine Frau vor dreieinhalb Jahren mit Alice Miller betrogen. Aus dem Grund hatte Marks Mutter Denise seinen Dad verlassen. Oliver Kingston war dann nach der Scheidung in die Staaten gegangen und hatte dort ein neues Leben angefangen. Mark und Sue, seine kleine Schwester, hatten ihren Dad seit dem nur fünfmal gesehen, aber Mark vermisste ihn auch nicht sonderlich. Sein Alter er ein Arsch.

Aber er verstand Meredith jetzt auch. Was nicht meinte, dass sie jetzt Freunde werden würden.

•••

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