Prolog

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" Nachtelfen oder Nachtfeen: Die wohl intelligenteste Form der Elfenart, wenn auch nicht fähig zu sprechen

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" Nachtelfen oder Nachtfeen: Die wohl intelligenteste Form der Elfenart, wenn auch nicht fähig zu sprechen. Ihr Erscheinen wird als Omen für großes Unglück angesehen, obwohl ihre Elfentypische Schönheit schnell Tranceähnliche Glückseligkeit auslösen kann. 
Nachtelfen können ihre eigenen Kinder nicht großziehen. Stattdessen tauschen sie ihre Nachkommen gegen Menschenkinder ein (lese mehr unter: Verfluchte Kinder). 
Nachtelfen gelten als ausgestorben. [...]"

  - (Professor Samun Hunt, Über Magische Lebewesen. S.412)  

✥✥✥

 15 Jahre zuvor

          Das Geräusch eines brechenden Asts zerschnitt die nächtliche Einsamkeit.
Elayns träumende Gedanken über den Urlaub an den Scamara-Fällen und den familiären Problemen ihres Mannes erfroren auf der Stelle und hinterließen das kalte Gefühl nahender Bedrohung. Reflexartig fuhr sie hoch und starrte hinüber zu der Baumgruppe, die friedlich im Zwielicht des Abends schlief. Sie sah verlassen aus doch-... Da!
Ein Schatten, zu groß gewachsen, um von einem Tier zu stammen, huschte zwischen zwei Büsche.

Oh, wie konnten sie es wagen! Hier her zu kommen!
Hektisch kämpfte Elayn sich aus der Decke über ihren Knien frei. Mit einem Ruck fuhr sie aus ihrem Schaukelstuhl hoch und war auf halbem Weg zu der Treppe ihrer Terrasse, als eine zweite Bewegung sie innehalten ließ.

Etwas schlich sich durch den dumpfen Lichtschein, der aus dem Zimmerfenster ihrer Tochter fiel.
Verdammte Soldaten! Selbst im Nachtgewand würde sie es mit jedem dieser Einfaltspinsel aufnehmen! Falls notwendig, war auch der Hausschuh eine tödliche Waffe!
Sie wusste, dass der König die Suche nach ihnen nicht aufgegeben hatte. Seine Männer kämmten durch die umliegenden Dörfer und waren erst vor zwei Monden sogar in Miondir aufgetaucht.

Doch im Inneren ihres Hauses befanden sich keine Vasallen des Königs. Keine gesandten Mörder und Entführer, die durch die Lande reisten und Kinder stahlen, sondern eine Frau, die in ihrem Arm ein kleines Kind hielt. Ihre anthrazitfarbenen Haare bewegten sich im Wind und ihre Haut leuchtete weißer als jedes Mondlicht gegen den blauen Nachthimmel. Sie wirkte fremd in dem winzigen Zimmer, fehl am Platz. Wie eine Traumgestalt verschwammen ihre Umrisse immer wieder, als wären sie auf Wasser gemalt.
Vorsichtig nahm sie Lya aus ihrer Krippe und setzte ihr eigenes Kind hinein.

Elayns Atem verfing sich in ihrer Brust. Das war niemand, den der König geschickt hatte. Niemand, den sie mit Hausschuhen vertreiben würde.
Eine Nachtelfe. Vielleicht die Letzte ihrer Art.

Es war unmöglich, sie nicht zu bewundern, so liebevoll ging sie mit Lya um. Behutsam strich sie ihr die Locken aus der Stirn und setzte sie neben eine Laterne auf den Nachtschrank.

Nasse Farbe schmierte über das Holz. Elayn hatte zuerst die Schubladen bemalt, ehe sie sich dem Gehäuse widmen würde. Unter der Berührung der Frau glitt auch er in eine Spiegelwelt, kaum mehr als ein Schatten seiner selbst.

Jagd der Verfluchten Kinder- Der Königssohn IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt