no. 16

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Sam

Ich nahm zwei Tabletten aus der Verpackung und schluckte sie mit drei großen Schlücken Wasser herunter und trank das restliche Glas auch leer. 

"I-ich bin verwirrt. Was ist passiert? Ich weiß noch das wir uns über Aaron unterhalten haben und ich über die Stimme gesprochen hatte, aber..... mehr fällt mir nicht ein. Dann kommt ein schwarzes Loch." sagte ich irritiert und schaute hilfesuchend zu den Psychologen.

Er wollte gerade ansetzten etwas zu sagen, doch die Tür schnitt ihn sein Wort ab und in den Raum kamen Taddl und Cat und beide sahen so aus als hätten sie geweint.

Sie schauten mich entgeistert und traurig an und setzten sich einfach neben mich, ohne irgendwas zu sagen.

"Also, Sam kann sich nicht erinnern was passiert ist. Sie weiß noch von dem Gespräch, aber was danach passiert ist weiß sie nicht. Erklärt ihr ihr das bitte." sprach der Psych zu meinen Freunden welche tief durchatmeten und T setzte an, etwas zu sagen.

"Also, du hast von deinen Stimmen erzählt, hast dann auf deine Hände geguckt, bist aufgestanden hast immer wieder laut gesagt 'Hört auf' oder 'lasst mich in Ruhe'. Dann bist du auf den Boden zusammengebrochen, hast immer weiter geschrien, dir Haarsträhnen ausgerissen, hast nach uns getreten und bist dann einfach umgefallen. Die Ärzte meinten, dass du wahrscheinlich eine Panikattake hattest." sagte T und fing an zu weinen.

Und auf einmal kam mir wieder alles in den Sinn.

Die ganzen Stimmen in meinem Kopf die mir den Tod gewünscht haben, die Beleidigungen, die Angst. Alles wurde immer klarer und ich konnte mich wieder erinnern.

Ich bekam Tränen in die Augen und schaute dann zum Psychologen.

 "I-ich weiß warum ich das gemacht hab.", der Arzt und meine Freunde schauten mich erwartungsvoll an, "ich habe auf einmal viele verschiedene Stimmen gehört von Personen, die mich früher schon gemobbt haben und halt auch die Stimme von Aaron. Alle haben mir den Tod gewünscht und mir Schmerzen zugefügt." ich atmete tief durch, "ich habe nach euch getreten weil ich in euch meine damaligen Mobber gesehen habe, die mich verprügeln wollen. Ich habe die Schmerzen die ich hatte als ich geschlagen wurde wieder gespürt, es hat sich so angefühlt als hättet ihr mir in die Rippen, in meinen Bauch und in meine Seiten getreten, und so weiter. Dann kam wieder die Szene von der Vergewaltigung in mein Kopf, als Aaron mir die Klamotten von Leib gerissen hat. Und dann...... war alles schwarz."

Ich merkte gar nicht das mein Gesicht schon wieder nass war von meinen Tränen, das ich am ganzen Körper zitterte und ich merkte auch nicht, das meine Stimme gebrochen war. Kurz gesagt: ich merkte nicht das ich weinte. Sam, beruhig dich. Ich bin wieder da, und die anderen sind weg. 

Und da war sie wieder. Die Stimme die mich immer aufmunterte.

"Sie war wieder da." sagte ich knapp und schaute zum Psych. "Wer?" "Die Stimme. Also die optimistische."     "Was hat sie gesagt?"    "Sie meinte, ich soll mich beruhigen, sie sei wieder da und die anderen Stimmen sind fort."

Ich schaute zu meinen Freunden welche stumm weinten und mir damit wehtun.

"Hört auf." flüsterte ich und die beiden schauten fragend zu mir.

"Womit?" 

"Hört auf zu weinen. Das tut weh"

Taddl umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. 

Er war immer noch sehr sanft und vorsichtig. Er berührte mich kaum, so wie bei der ersten Umarmung, als ich wach wurde. Er tat wieder so, als wäre ich aus Glas und könne bei der kleinsten Berührung zerbrechen.

"Ok Sam," fing der Psychologe an und ich schaute zu ihn, "du kannst heute nach Hause, aber trotzdem musst du dreimal in der Woche zu mir kommen. Der nächste Termin ist in zwei Tagen um 15 Uhr in diesem Krankenhaus. Du fragst einfach am Infostand nach mir und dir wird der Raum gesagt. Du kannst auch eine Person mitnehmen, wenn dir das lieber ist." 

Herr Schmidt stand auf, schüttelte und allen die Hand und verließ den Raum.

"Ok, dann gehen wir mal" sagte Cat und wir drei standen gleichzeitig auf und verließen den Raum.

Wir liefen nach unten, ich meldete mich ab, wir gingen zum Auto und fuhren los.

Ich saß vorn neben T und Cat saß auf der Rückbank. Der Tätowierte hatte eine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt und strich auf und ab. Im Hintergrund lief leise Musik, ansonsten war in diesem Auto totenstille.

"Taddl?" fragte ich und schaute ihn an. "Was ist los, Maus?" antwortete er und schaute kurz rüber zu mir. "Kannst du heute bei mir schlafen?" 

Ich wurde rot und schaute kurz nach hinten. Cat nickte, also würde es sie auf jeden Fall nicht stören. 

"Gerne." sagte T lächelt, nahm meine Hand, führte sie zu seinem Mund und gab ein Kuss darauf.

"Also, ihr verwirrt mich. Seid ihr jetzt nun ein Paar oder nicht?" fragte Cat neugierig und T und ich schüttelten mit dem Kopf. 

Cat lachte.

"Was ist jetzt so lustig?" fragte ich meine Schwester. "Taddl müsste dann ja bei dir schlafen Sam" lachte Cat weiter und ich verstand immer noch nicht so richtig. Also nickte ich einfach und zog eine Augenbraue hoch.

"Tut uns einen Gefallen und seid nicht so laut" lachte Cat und wir beide mussten nun auch mit einsteigen.

Es ist schön alle wieder lachen zu sehen.

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Mystical love    ~Taddl TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt