Es waren sechs Wochen vergangen seit Felicity und Kiara sich unter dem Fenster der Dursleys versteckt hatten und mit anhören mussten, dass ihr bester Freund Harry Potter eine Schlange auf seinen Cousin Dudley losgelassen hatte. Seitdem war der Kontakt nicht mehr vorhanden gewesen. Zu gerne wollten sie von Harry selbst die Geschichte hören, aber die ganzen Wochen war er nirgendswo in der Nähe des Hauses zu finden. Nur Dudley lungerte immer herum und sobald er draußen war, ließen die Zwillinge das Beobachten des Hauses sein. Zu ihrem Bedauern tat ihre Mutter nichts, um Harry zu helfen, denn wie die Töchter schon erahnt hatten, wollte sie sich in die Angelegenheiten der Dursleys nicht einmischen. Mehrere Male hatten die Mädchen sie darum gebeten, doch etwas zu unternehmen. Sie machten sich sorgen um ihren schwarzhaarigen Freund. Aber daraus wurde nicht und das lag alles nur wegen dem Job ihres Vaters. Dieser kam schließlich von seiner Geschäftsreise wieder. Das Wiedersehen war zwar groß, aber als die Zwei ihren Vater bitten wollten, dass er Harry helfen sollte, hatte dieser streng ein Machtwort gesprochen und seine Töchter in die Schranken gewiesen. Auch er wollte wegen seines Jobs sich nicht einmischen.
Felicity war enttäuscht und lenkte sich in den Wochen damit ab, dass Kaninchen Gesund zu pflegen, während Kiara sich über die Untätigkeit ihrer Eltern ärgerte und es damit ausließ, dass sie in der Sonne Kendo übte, bis sich ein Film aus Schweiß auf ihrer Stirn zeigte. Aber trotzdem ließen sich die Zwillinge es nicht nehmen zu den Haus der Dursleys zu schleichen, nur um zu wissen, was mit ihrem besten Freund los war. Aber er war nie zu sehen. Der jüngere Zwilling hatte von da ab große Angst um Harry, während die Ältere kurz davor stand an der Haustür zu klopfen, damit sie endlich Informationen bekam, worauf ihre Schwester sie immer wieder von der Tür weg zog und mit warnenden Blicken bestrafte. Immerhin hatten sie ihrem Papa versprochen nichts auf eigener Faust zu machen. Nur widerwillig hatten die Zwillinge es versprochen. Damit war das Thema Harry Potter retten gegessen.
An einem heißen Tag, die Sonne hatte schon ihren Höhepunkt erreicht, übte Kiara mit ihrem Bocken und verübte eine Übung, indem sie ihn von unten seitlich nach oben schwang. Bald stand ein Turnier an und sie wollte für die Mannschaft von Surrey einen der ersten Plätze belegen. Ihr Schweiß trat auf ihre Stirn und die Sonne stach auf ihren Kopf. Felicity saß auf einer Decke unter einem Sonnenschirm und spielte mit ihren Meerschweinchen. Der kleine Hase hatte sie freigelassen, nachdem ihr Vater dies herausgefunden hatte. Ärger gab es zum Glück keinen. Dafür hatte Mr. Broderick ein zu gutes Herz und war ebenfalls Tierlieb. Aber er hatte seine Tochter ermahnt nicht mehr die Mutter an zu lügen. Auch hatte er seine andere Tochter gebeten, ihre Schwester nicht immer zu decken. Trotzig hatte sie darauf erwidert, dass sie immer für sie lügen würde, worauf der Vater nur gelacht hatte. Der Vater konnte streng sein, aber die Kameradschaft, die sein ältestes Kind an den Tag lag imponierte ihn.
Als das Sonnenlicht auf Felicitys Kopf schien und ein leises Rascheln am Baum zu hören war, zuckte das Mädchen mit dem blonden Haarschopf zusammen und saß auf. Ein großer Vogel war auf dem Baum gelandet und schien sich kurz das Gefieder zu putzen. Zuerst dachte sie es wäre eine Taube, aber dafür sah ihr Kopf nicht so taubenmäßig aus.
Die Form war herzförmig und weiß mit einem leichten Roséstich darin. Die Augen waren groß und dunkel und der Schnabel krumm. Felicity kannte nur ein Tier, dass so aussah wie das vor ihr.
„Eine Schleiereule!" Das Mädchen stand sofort auf und lief auf den Baum zu, um den Vogel besser betrachten zu können. Die Meerschweinchen fingen an zu quieken. Kiara unterbrach ihre Übung und folgte dem Blick ihrer Schwester. Tatsache, da saß eine Schleiereule auf dem Baum!
„Äh Fee..." Kiara räusperte sich und deutete mit einem Kopfnicken auf ihre kleinen quiekende Haustiere.
Sofort schaltete die Blonde und legte ihre süßen kleinen Tiere in die Transportbox, wo sie sicher waren. Nicht das die Eule diese als ihre Speise an sahen. Aber sie schien keine Interesse daran zu haben die Meerschweinchen zu entwenden. Viel mehr schien sie Felicity und Kiara zu fixieren.
„Sie ist wunderschön", flüsterte Felicity.
„Ich würde gerne wissen, wieso sie am Tag in solch einer Gegend auftaucht? Eulen sind doch Nachtaktiv."
Da spreizte die Eule ihre Flügel und flog ein paar Bäume weiter. Sie drehte ihren Kopf nach hinten und fixierte die beiden Mädchen. Wollte das Tier, dass diese ihr folgten? Kiara zögerte. Diese Eule war ihr unheimlich. Felicity hingegen schnappte sich ihre Transportbox mit den Meerschweinchen und tat ihre geliebten Tiere in ihre Käfige zurück. Sogleich kam sie herunter gerannt, schnappte sich Kiaras Hand und zog sie mit sich. Als sie in der Nähe des nächsten Baumes waren, flog die Eule voraus, aber so langsam, dass die zwei Mädchen mühelos hinterher kamen.
„Äh Fee... was soll das werden?"
„Wir folgen ihr!"
„Und wohin bitte schön?"
„Keine Ahnung."
Kiara grummelte und presste die Lippen aufeinander. Diese Antwort war genauso bescheuert, wie ‚Stell keine weiteren Fragen'. Nichts aussagend und Sätze die jedes Gesprächsthema beendeten.
Jedenfalls führte die Schleiereule sie immer weiter, bis hin zum Ligusterweg vier, wo sich bereits unglaublich viele Eulen aufhalten. An jeder freien Stelle landen mehr von den Tieren, so dass man vor lauter Eulen nicht mehr die Gärten sah oder die Farbe des Daches.
„Was machen die den alle hier?", rief Kiara entsetzt und kniff sich kurz in den Arm, um sicher zu sein, dass sie das nicht träumte.
„Sind die schön", war alles was Felicity sagen konnte. Entsetzt drehte die Ältere ihr Gesicht zu der Jüngeren und fauchte: „Felicity! Kannst du nicht an etwas anderes denken, als an die Schönheit der Eulen? Und nein es gibt keine!"
„Komm schon, nur eine", bettelte die Blonde
„Nein habe ich gesagt!"
„Du bist gemein!"
Schmollend drehte sich die Blonde um, nur um dann zusammen zufahren, weil ein wütender Mr. Dursley die Haustür aufstieß. In seinen Händen trug er Koffer, kurz ging er wieder ins Haus um den armen Harry herauszuziehen und ins Auto einzusperren. Einen kurzen Blick erhaschte der Junge auf seine zwei Freundinnen und machte ein Zeichen, dass sie sich verstecken sollten. Kiara zog Felicity mit sich und beide versteckten sich in einem Busch. So beobachteten sie, wie Mr. Dursley seinen Sohn eine langte, da er den Computer und Fernseher mitnehmen wollte. Der Sohn wollte weinen, wurde dann aber unsanft von seinem Vater ins Auto gedrückt. Danach schloss er ab, stieg mit seiner Frau in den Wagen und fuhr weg. Die Schwestern sahen den Wagen nach und kamen aus ihrem Versteck hervor.
„Was war das gerade?" fragt Felicity ihre Schwester, doch sie rannte zur Haustür und hatte daher ihrer kleinen Schwester nicht zu gehört, „Kiara, was machst du?"
Diese kam aber nur mit einem Brief zurück. „Die liegen dort in Massen herum."
„Zeig mal", verlangte die Jüngere der beiden. Kiara gab ihr den Brief. Die Adresse lautete:
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Broderick Twins ~ Der Stein der Weisen
FanfictionFelicity und Kiara Broderick sind mit Harry Potter seit Kindertagen befreundet. Beide denken, sie wären ganz normal. Bis zu deren elften Geburtstag. Da erfahren sie, dass sie magisch begabt sind und Zauberei studieren sollen. So kommen die Drei nach...