Ich kann so nicht mehr

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Nach gefühlten Stunden hörte Francis auf zu reden und zu klopfen.
Ich saß nach wie vor am Boden ohne auch nur das geringste getan zu haben.
Ob er gegangen ist ?
Langsam stand ich von dem kalten Fußboden auf und sah in den Spiegel,  was ich sah ließ mich völlig zusammen fahren.
Ich wollte der Person im Spiegel helfen, ihr näher kommen, für sie da sein.
Bis ich bemerkte das ich das bin.
Warum liebe ich mich ?
Ich weiß es nicht.
Jedes mal wenn ich mich ansehe fühlt sich mein Körper warm und geborgen an.

,,Arthur... bitte komm da raus, ich ertrag es nicht länger dir nicht helfen zu können. Ich bin nicht sauer, oder enttäuscht.
Ich möchte doch nur endlich sehen das du all dem ein Ende setzt."

Er hatte recht.
Und trotzdem konnte ich nicht.
Ich kann die Person die ich liebe nicht aufgeben.
Vor allem nicht dann wenn ich es selber bin.
Ich will mich nicht selber im Stich lassen.
Ich will nicht wie alle anderen sein !
Ich starrte mich wieder an.
Völlig in meinen Augen versunken.
Und dabei sehe ich alles andere als gut aus, mit verheulten und von Augenringen geschmückten Augen und einer aufgeplatzten blutigen Lippe die ich mir so wund gebissen hatte glich ich einem Toten.
Diese Leichenblässe die mein komplettes Gesicht zierte.
Die roten Lippen die noch leicht zitterten.
Die ganze Sehnsucht von liebe in meinen Augen.
Ich war die einzige Person die mich verstand, die mir half, die mir mut machte, die mich kämpfen lässt, die mich so liebt wie ich bin.

,,Arthur, ich komm rein !"
Ein eiskalter Ton legte sich über die Worte des älteren.

Er will hier rein ?

Ohne auf seine Worte Wert zu legen erwachte ich aus meiner Starre und setzte mich auf den Rand der Badewanne.

Ein Klicken ertönte, die Tür ging auf und Francis trat langsam herein.
Er sah mich besorgt und traurig an.
Ohne zu zögern kam er mir langsam näher und kniete sich direkt vor meine Füße und nahm mich so liebevoll und zärtlich er nur konnte in den Arm.
Total überrascht von seiner Reaktion begann ich erneut in Tränen auszubrechen und erwiederte diese unfassbar nette Geste.
Ich krallte mich in seinen starken Rücken fest und weinte einfach drauf los, es tat so unfassbar gut.
Als wenn ich mit all meinen Tränen die ganze trauer, alle Sorgen und jeden Streit in meinem Leben einfach ausblenden konnte.
Niemand sagte etwas, wofür ich ihm wirklich dankte.
Francis konnte sich bestimmt auch ohne meine Erklärung denken was hier los war.
Diese Ausbrüche hatte ich bis jetzt nur zwei mal gehabt, ein mal jetzt und ein mal früher als mir die leute weis machen wollten ich könne mich nicht selber lieben.
Damals war Allistor für mich da und nahm mich in den Arm, da war ich glaube ich grade sechs geworden.
Ich liebte es in den Arm genommen zu werden, auch wenn das für einen erwachsenen Mann seltsam klingen mag.
Aber es tat einfach gut und befreite mich von allem.

Francis beruhigt mich mit sanften streicheln an meinem Rücken, und legte nur wenig später seine Stirn gegen meine.

Francis Sicht:

Ich konnte mir gut vorstellen was grade mit ihm los war, allerdings wollte ich auch nicht nachfragen um sicher zu gehen.
Es würde nur alles wieder hoch holen.
Und das ist definitiv nicht das was man jetzt tun sollte.
Ich strich ihm sanft über den Rücken und versuchte ihn ohne Worte zu beruhigen.
So wie es aussah funktionierte es sogar recht gut, er schmieg sich sanft an mich und krallte sich in meinen Rücken.
Langsam ließ ich von ihm ab um ihm in seine wunderschönen grünen Augen zu sehen.
Ich legte vorsichtig die andere Hand an seine Wange und streichelte diese zärtlich.
Langsam und zitternd begann er zu reden.

,,Francis....e...es tut mir leid, ich musst einfach nur kurz...."
Seine Stimme brach und er schluchzte laut auf.

,,Alles ok kleiner, ich bin dir nicht sauer. Ich bin bei dir."

Immer mehr kriege ich das Gefühl das ich auf dem völlig falschen Weg bin.
Ich behandel weniger seine Krankheit sondern entwickel Gefühle für diesen Jungen.
Ich darf mich einfach nicht in meinen Klienten verlieben.
Ich darf es nicht, ganz einfach aus dem Grund weil ich zu meinen Klienten eine rein berufliche Beziehung habe.
Das ist genauso wie bei Mitarbeiter und Chef.

Als er sich dann langsam wieder beruhigte sah er mich an.
Lange, es war schon fast ein Starren.
Bis er sich langsam zu mir beugte und seine sinnlichen Lippen auf die meine legte.
Es war atemberaubend schön, dieses Gefühl.
Es war falsch und wir durften es nicht und trotzdem konnte ich nicht anders als zu erwiedern.
Dieser kuss War zärtlich, liebevoll und vor allem innig.
Ich bat um Einlass für meine Zunge und kriegte diesen auch sofort, ehe wir uns versahen waren wir in einem wilden Kuss gefangen in dem wir alles um uns herum vergaßen.
Auch die Tatsache dass er mich niemals lieben konnte so lange er Narzisst ist.

Arthurs Sicht :

Wieso küsste ich ihn ?

Ganz einfach, ich wollte wissen ob ich auch für andere Gefühle empfinden konnte.
Es war gemein ihn auszunutzen ich weiß.
Ich wollte es selber auch nicht tun aber, ich muss es einfach wissen.
Der Kuss war schön, sogar wunderschön, doch ich seh einfach nicht ihn.
Sondern mich wenn ich ihn küsse.
Ich liebe mich, und jedes mal wenn ich ihn küsse denke ich dabei an mich, ich würde alles tun für eine normale Beziehung mit dem Menschen den ich liebe.
Es geht nur nicht.
Vielleicht kann ich mich ja trotzdem verlieben wenn die Beziehung nur rein körperlich gehalten wird ?
Es wäre ein ausnutzen, und ihm gegenüber alles andere als fair.
Grade nach dem er seine Trennung hinter sich hat aber, ich kann so nicht mehr.

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Hi Leute hier bin ich wieder sorry das die letzten wochen nichts kam, haben grade Sommerferien und häng grade viel mit meiner Freundin ab ♡
Hoffe das neue Kapitel gefällt euch trotzdem !
Die Updates werden nun unregelmäßig kommen sorry dafür :(

Eine Krankheit oder ein Segen ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt