Eine Krankheit oder ein Segen ?

schneller als erwartet...

So da war ich also.
Vor dem Haus meines Psychologen um auf seinen Sohn aufzupassen.
Ich muss zugeben in so einer Situation war ich noch nie !

,,Arthur ? Kannst du mit mir malen ?"

Matty sah mich zuckersüß mit großen Augen an.
Wie könnte man da nein sagen ?
Seufzend nickte ich und lächelte.
Der kleine war überglücklich und rannte ins Wohnzimmer wo er sofort Blätter und seine Stifte raus holte.

,,Was möchtest du den malen süßer? "

,,Ehmmm... Ein Adler !!"

Sagte er lächelnd und malte selber einen.
Ich muss sagen dafür das ich nicht die Bohne zeichnen kann, hab ich zu mindest etwas erschaffen was aussieht wie ein Vogel.
Ich zeigte es Matty und fragte ihn ob es ok war.
Er lachte und nickt, nahm es in die Hand und ging zur Küche.
Hm ?
Langsam folgte ich ihm um zu gucken was er machte.
Owwww wie niedlich !
Lächelnd ging ich auf ihn zu und sah ihm dabei zu wie er mein Bild an den Kühlschrank klebte.

,,Das ist süß von dir kleiner danke !"

,,Papa hängt meine Bilder auch immer auf !"
Lächelte Matty mich an, und sah zu mir hoch ehe er meine Hüfte umarmte.

,,Du bleibst doch bei Papa oder Arthur ? Papa und du seid doch jetzt ein Paar !"

So genau hatte ich noch nie darüber nachgedacht.
Waren wir das ?
Waren wir ein paar?
Nein ich denke nicht.
Eher sowas wie Freundschaft plus oder ?
Ich zerbrach mir noch länger den Kopf über dieses Thema da es etwas war was mich einfach nicht kalt ließ.
Allerdings ist ihm der ganze scheiß nur wegen mir passiert..
Er liegt nur wegen mir im Krankenhaus.
Nur weil ich meine Klappe nicht halten konnte..
Seufzend legt ich alle meine Sachen, die vorher im Koffer lagen, aufs bett und sortierte sie in die schränke.
Natürlich hatte ich Francis gefragt ob das ok sei, immerhin ist es sein Zimmer.
Das Haus war wirklich sehr schön eingerichtet man erkannte sofort das hier ein Franzose lebte !
Bei dem Gedanken musste ich unwillkürlich schmunzeln.
Das Bett war ein Doppelbett, wo ich mich fragte wieso ?
Immerhin lebt er doch alleine.
Naja jetzt zu mindest.
Vielleicht hatte er öfters solche Fälle wie mich die mit ihm vögelten.
Ich ließ mir nochmal alles von Matty erklären.
Er hat also Schule und das die ersten fünf Tage die Woche ungefähr bis 14 Uhr.
Danach bei den Hausaufgaben helfen und dann Essen kochen.
Sollte ich zeit haben etwas putzen.
Ich will hier nur keinen zur Last fallen, am besten ich such mir die Tage mal irgendwie nen Job neben meinem Studium.
Ich müsste nur zusehen das ich Matty rechtzeitig abholen kann.
Ich setzte mich seufzend auf das große Bett und ließ mich nach hinten fallen.
Ich sah an die Decke und überlegte, wir sollten diese Beziehung nicht führen, zu mindest nicht diese Art von Beziehung.
Es ist sein Job mir zu helfen, auch wenn ich das nicht mehr wirklich will.
Ob er sich dazu gezwungen fühlt ?
Nein, er hat selber gesagt er liebt mich.
Er weiß das es immer unerwiedert bleiben wird.
Ich kann nur mir vertrauen.
Das hat mir nun schon die ganze Welt gezeigt, meine Familie, meine Freunde und sogar Menschen von denen ich dachte sie seien einfach nur nett.
Ich will nicht über meine blöde Kindheit erzählen, es war schrecklich und verfolgt mich noch immer, das wird es immer.
Ich kann es nicht einfach los werden, ich hab niemanden außer mir dem ich das anvertrauen kann, es würde auch niemand zuhören.
Mein Bruder bei dem ich damals gelebt habe hab ich alles verschwiegen, erstaunlich gut wenn ich jetzt mal so darüber nach denke aber danach war ich für Wochen nicht mehr aus meinem zimmer gekommen und habe geweint.
Da war ich grade zehn Jahre alt das weiß ich noch, also in der Grundschule.
Aber egal, alles längst verjährt mehr oder weniger.
Seufzend stand ich auf und ging runter in die Küche wo mich sofort Matty anlächelte.

,,Kochst du jetzt Papa ?"

Papa...
Oh gott, ich kann ihm doch nicht sagen das ich seinen Vater nicht liebe weil ich sowas nur für mich empfinde !
Ich ignorierte es gekonnt lächelte und nickte.
Also zu mindest versuchte ich es.
Nach ungefähr ner halben Stunde war es fertig und ich servierte.

,,Was ist das ?"

Fragte er neugierig.
Ok das tut weh.

,,Ehm.. Fish and Chips"

,,Holst du andere Pommes als Papa ?"

Wie ?
Er sah sich den Teller genau an und sah  mich dann wieder total interessiert an.

,,Ich kauf ganz normale Pommes, warum ?"

,,Papas Pommes oder Fisch waren noch nie Schwarz."

Lächelte der kleine.
Ich glaub für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich hören wie mein Herz brach.
Er nahm eifrig die Gabel und wollte zustechen.
Ich nahm ihm so schnell es ging die Gabel weg und lächelte.

,,Weißt du was ?! Wir bestellen Pizza !"

Der kleine sah mich total strahlend an und freute sich.
Ich schmiss den schwarzen Klumpen weg und nahm mein Handy sofort ging jemand ran und ich bestellte zwei Pizzen.
Für den kleinen mit Salami und Käse und ich Magarita.
Als sie ankam aßen wir diese auch sofort gemeinsam am Tisch.
Wir redet über vieles wobei ich das Thema neuer Papa immer beiseite schob.
Ist zwar echt süß aber ich liebe Francis nicht.
Nach dem Essen hab ich meine Bücher auch alle ausgepackt und meine Sachen zum duschen und sauber machen ins Badezimmer gestellt.
Eigentlich wollte ich nochmal durch putzen aber es ist jetzt doch schon ziemlich spät geworden also beschloss ich nur noch kurz zu duschen.
Gesagt getan, ich zog mir eines meiner Hemden an und ne Boxer, damit legte ich mich in das weiche und angenehm riechende Bett.
Lange dauerte es nicht bis ich einschlief.
Doch leider kam der Morgen schneller als erwartet...