baustellenlicht

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achtung, freilaufende lkw's

scheiße das irritiert mich alles

schnee im baustellenlicht

kaltes weißes neon und jetzt ist das so schöner als sonst

ich weiß nicht mal so richtig, wieso.

die container auf den güterzügen sind farblich abwechselnd geladen

ich frag mich, ob das absicht ist

ich frag mich, wie lange diese lok hier noch halten will

vielleicht bis ich es gar nicht mehr schaffe, den gedanken zu verdrängen

jetzt einfach aufzuspringen und mich ganz böse zwischen die güter zu drücken?

lenk dich ab, los. ok: nerz wiesel waschbär ratte fledermaus siebenschläfer - und fuchs

ich sing wie paula carolina: "und langsam kommt die straßenbahn

im betriebshof in niragandi an - die ersten füchse werden überfahren"

ich sing wie paula carolina und paula carolina wie ein engel (,ich nicht)

wie ein engel, so wie auch aurora und london grammar und es tut gut, dass es noch engel gibt, 

die noch singen.

und dann kommt meine sbahn und ich steige über den versteckten kiesigen abgrund

auf ein gitter, doch gleich nichtmehr. (hh hol luft!) gitter sind schlafende zäune, fällt mir auf

und dann: betreten von weichem grauen plastikboden mit festgetrockneten streusalzschlieren,

härte. verschmierte klarheit, feine verweichte weiße spuren, platz gefunden/abbruch.

durch eine große acryglasscheibe mit abgerundeten ecken

sehe ich den fensterlosen güterzug erst schwer rattern, bald dann - wegzischen. ich verstehe ihn.

ich hab auch erst gehadert. öltankergedanken. 

es ist warm in der sbahn und ich setz mich auf ein weiches dunkelblaues polster

wie taub. vor dem fenster mit den abgerundeten ecken ist es rauh.

und das ist so komisch und  .ich bin der einzige mensch dem das auffällt.

weil ich komisch bin

hh-

freilaufende öltanker, ich -

.scheiße warum irritier ich sie nicht alle.

-mh.

rausschauen. und nicht in kleine edelmetallbarren - inn' drin klimpert billiges

ich hasse es, aber will die, die hineinschauen, nicht hassen: ich schaffe es - nicht

rausschauen, lieber einfach rausschauen

müde zufriedene kleingartenanlagen und wütende schallschutzmauern mit graffiti

und industriebauten, noch in betrieb, hohe bleiglasfenster, schwer dickes Rechteckig

jede scheibe hat einen leicht anderen trüben blauen farbton, und das ist so gut.

vollkommenheit kann schon mal vorkommen. 

meine weltsicht! 

jauchz ich. so dreist, ohne aufsicht

ich denke an feuertonnen und daran, dass hände mit knöchelhandschuhen

immer doch ein bisschen aussehen wie die von waschbären

güterzüge: transportieren den wahnsinn. sie fangen mich, ebenso wie die betonmischer

auf den sommerstaupisten.

schnee im baustellenlicht

seh'

(- äh,)

seh' das nur ich?

SüßschmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt