Licht der Vergangenheit

Emily

Paul POV: Ich liege schon eine Ewigkeit in der Dunkelheit und versuche einzuschlafen, doch die ganze Sache will mir nicht aus dem Kopf. Liliana hat genau die gleichen Augen und Gesichtszüge wie Emily. Damals sind wir ein Paar gewesen, ja verdammt wir waren verlobt! Sie war der Mensch, der mich glücklich gemacht hat, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Aber der betrunkene Fahrer hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht... 3 Stunde haben die Ärzte um ihr Leben gekämpft, 1 Woche später war ich auf ihrer Beerdigung. Das ist jetzt knapp 2 Jahre her und trotzdem vermisse ich sie noch so unglaublich, dass mir der Gedanke an Emily die Luft abschnürt... Wenn das was ich mittlerweile vermute wahr ist, hätte ich wenigstens einen Teil von Emily wieder. Das Bedürfnis mich jemandem anzuvertrauen und mir Rat zu holen wird immer größer. 

Ein paar Stunden später.

Ich wache schweißgebadet auf. Verwirrt sehe ich mich um. Die ersten Sonnenstrahlen wandern über meine Bettdecke. Ein Blick auf meinen Wecker sagt mir, dass es erst 8 Uhr ist. Eine Stunde früher als mein Wecker geklingelt hätte. Seufzend lasse ich mich zurück in die Kissen sinken. "Mann, war das ein Traum!", stöhne ich. In meinem Traum bin ich im Krankenhaus gewesen. Ich habe auf Emily gewartet, die gerade im OP gewesen ist. 3 Stunden sind vergangen. Alles ist wie damals gewesen. Ich habe mir einen Kaffee nach dem anderen geholt, abwechselnd auf die Uhr und meine Hände gestarrt und gehofft. Gehofft, dass Emily durchkommt. Streng genommen ist das gar kein Traum gewesen. Streng genommen habe ich den Tag, an dem Emily gestorben ist, nochmal durchlebt. Nur dass mir dieses Mal nicht der Arzt gesagt hat, dass sie es nicht geschafft hat. Vorher bin ich aufgewacht. 

Ich beschließe mit meinem besten Freund zu reden. Wir kennen uns seit einer Ewigkeit und wenn jemand einen guten Rat für mich hat, dann ist das Cem! Ich greife nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch liegt und rufe ihn an. Jedoch scheint er heute den Frühdienst zu haben. Da meine Schicht auch in wenigen Stunden beginnen wird, beschließe ich aufzustehen und mich fertigzumachen.