Licht der Vergangenheit

Das Gespräch

Paul POV: Ich bin etwas früher, als zur vereinbarten Zeit, am Fortunsplatz. Gestern habe ich noch bis tief in die Nacht mit Cem darüber geredet, was ich heute mit Liliana besprechen will. Vor allem aber bin ich gespannt mehr über sie und ihre Familiensituation zu erfahren. Ich habe mich so gut wie möglich vorbereitet, aber als ich sie kommen sehe bin ich doch geschockt, wie ähnlich sie Emily sieht. "Hi.", sagt sie. "Hi, schön, dass du gekommen bist.", erwidere ich.  "Natürlich, ich bin schon die ganze Zeit gespannt, worüber Sie mit mir sprechen wollen.", sagt Liliana. "Du brauchst mich nicht zu siezen. Wenn das stimmt, was ich dir gleich erzähle, wirst du verstehen wieso."

Liliana POV: Nachdem der Polizist diesen merkwürdigen Satz ausgesprochen hat schweigt er und starrt angestrengt auf den Bode. Wahrscheinlich muss ich ihn jetzt ansprechen, sonst werde ich nie erfahren, was er will. "Worum gehts denn?", frage ich kurz entschlossen. "Es... es geht in gewissen Weise um dich.", sagt er. Verwirrt sehe ich ihn an. "Also, von vorne. Vor 16 Jahren hat meine damalige Verlobte ein Mädchen zur Welt gebracht. Doch wir mussten sie abgeben, weil wir nicht das Geld hatten sie zu versorgen. Außerdem waren wir zu jung für ein Kind, deshalb haben wir jedem erzählt, dass es eine Totgeburt war. Jedenfalls siehst du Emily unfassbar ähnlich, die Augen, die Gesichtszüge, einfach alles." Erst jetzt hebt er seinen Blick. "Das erklärt ihr... ehm dein merkwürdiges Verhalten von gestern.", sage ich. "Nur nochmal zum besseren Verständnis - Willst du damit sagen, dass ich deine Tochter bin?" "Ich vermute es zumindest. Darf ich fragen, wann du geboren wurdest?" "21. Oktober." "Passt. Passt genau." Das ist alles so... wierd. Ein besseres Wort fällt mir gerade einfach nicht ein. Ich habe mir schon ewig gewünscht, dass ich meine Pflegeeltern irgendwie los werde! "Würdest du mir eventuell etwas über dich erzählen?" Mit diesen Worten holt er mich zurück in die Gegenwart.