Fleisch

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Ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht.

Zusammen gekauert sitze ich in roten Schuhen, an dessen Marke ich mich nicht erinnern kann, und weißem Shirt da, seit Stunden, und warte auf ein Lebenszeichen des Fahrers.

Nichts.

Durch die verbrochenen Scheiben des Transporters dringt nur Dunkelheit und Rauch umgibt mich leicht. „Namjoon? Hoseok? Jimin? Yoongi? Jungkook? Jin? Taehyung?", schreie ich in meinem Kopf –doch es nützt mir alles nichts.

Gedankenverloren starre ich auf den abgerissen Arm, welcher vor mir liegt und an dem Fliegen und kleine Insekten nagen. Der arme Mann, in seiner Hand ist noch sein Schlüsselbund, der sonst gut behütet ist und mir, wenn, nur kurz vor die Augen kommt. An ihm sind geschätzte dreizig goldene und silberne Öffnungswerkzeuge.

Ich überwinde mich schwerfällig und greife durch die engen Stäbe um mich zu befreien. Langsam probiere ich es mit jedem Schlüssel, bis es dann klappt – bei diesen Lichtverhältnissen ist es nicht gerade einfach.

Vorsichtig klettere ich aus dem Wagen und schaue mich um. Überall sind Bäume und Sträucher, einzelne Tiere tummeln sich in Dickicht und versuchen irgendwo Nahrung zu finden.

Mit ein paar weiteren Schritten laufe ich zur Fahrerkabine und finde den dicken Kerl blutüberströmt vor. Gliedmaßen fehlen ihm und sein Kopf ist aufgeplatzt.

Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich mit einem Zweig langsam sein Gehirn endgültig aus der Fassung hole und eines seiner Augen aufspieße.

Plötzlich meldet sich mein Magen zu Wort, denn ich habe extremen Hunger.

Ich beschließe kurzerhand Laub und Stöcke zu sammeln, von denen es hier ungemein viel gibt. Schon nach einigen Minuten ist es erledigt und so ziehe ich die Leiche vorsichtig aus dem nun teils brennenden Auto. Mit einer Glasscheibe durchtrenne ich Sehnen, Muskeln und Knorpel, lege Organe zur Seite und filetiere das pure Fleisch. Von einzelnen Stückchen ziehe ich die Haut ab.

Vorsichtig halte ich einen trockenen Ast von die lodernden Flammend es Autos und entzünde ihn damit.

Zügig laufe ich zurück und bringe mein Lagerfeuer zum brennen.

Mit metallischen Stangen, die um den Transporter lagen, spieße ich das Fleisch des toten Mannes auf. Mir läuft das Wasser in Mund zusammen, als das Blut und Fett herunter tropfen und ein kleines Zischen entsteht. Es wurmt mich so lang auf mein Essen warten zu müssen – es wäre seit Ewigkeiten meine erste warme Mahlzeit.

„BigHits Mitarbeiter machen sich sicher schon Sorgen um mich.",denke ich mir, „Aber sicher wissen sie den Fahrtweg des Autos und fahren wohl bald die Strecke ab. Bis dahin sollte ich so viel wie möglich gegessen haben, um die nächsten Tage keine Pfunde zu verlieren. Ich liebe sie zwar alle und möchte zu ihnen, aber trotzdem habe ich Hunger..."

Minuten später ist endlich das erste Stück Fleisch fertig und ich verreiße es gierig mit den Zähnen, schlucke hastig das nach Hühnchen schmeckende Fleisch. Es fühlt sich gut an etwas anderes als Sperma in Mund zu haben, obwohl ich den Geschmack jetzt schon irgendwie vermisse.

„Sie holen mich, ich weiß es."

Als die Sonne aufgeht habe ich den halben Kerl gegessen und schließe die Augen beim warmen Feuer.  

Fuckboy 3: No Way OutWhere stories live. Discover now