Ich starre zur Wand mit trockenen Mund und Schweiß auf der Stirn. „Zurück zu BTS – das wäre jetzt klasse.", denke ich mir, als sich die Tür öffnet.
Eine Frau steht vor mir mit wütendem Gesichtsausdruck und einem Gürtel in der Hand. „Sie haben mich gekündigt, nur weil ich telefoniert habe. BigHit soll verrecken!", flüstert sie sich zu.
Schon spüre ich Schläge am ganzen Körper. Die Gürtelschnalle zeichnet sich mehrmals auf meinem Gesicht ab und die Frau brüllt hysterisch: „Na? Findest du es immer noch so geil von diesen Idioten als Nutte gehalten zu werden?"
Der nächste Tritt geht in meine Magengrube und ich muss mich zusammen reißen um ihr nicht vor die Füße zu kotzen. Blaue Flecken überziehen meinen Körper, mir wird schwindlig als sie mir mit ihren High Heels gegen den Kopf tritt.
Ich merke die Gewalt an mir nur noch passiv – mein Geist scheint sich verabschieden zu wollen und vielleicht ist das auch das Beste.
Laute, polternde Schritte die sich von mir weg bewegen lassen mich wieder erwachen.
Ich bin allein – endlich allein. Vorsichtig schleppe ich mich auf's Bett und kann mir die Tränen nicht verkneifen. Verheilte Wunden sind teils aufgeplatzt, mein Körper sieht geschunden und widerwertig aus. Zu schlank, verkratzt, verspannt, ausgepeitscht und penetriert –das bin ich.
Heißte Tränen fließen über meine Wange, doch aus meiner Kehle kommt wie gewohnt kein Ton. Dann erst merke die Nadel in meinem Arm und langsam wird mir die bekannte Droge gespritzt. Der Mann neben mir legt die Spritze zur Seite und lacht: „Arsch hoch."
Ich befolge seinen Befehl und spüre wie er sich an mich reibt, dann mir seinen Schwanz rein schiebt. Seelenlos starre ich an die Wand und denke mir: „Ich hoffe es wirkt gleich, ich hoffe es tötet mich irgendwann."
Seine Bewegungen werden immer schneller und zerreißen mir fast die Rosette, eh er mich auf den Rücken dreht und er tief in meinem Hals kommt. Erst jetzt sehe ich sein Gesicht – es ist wohl ein 50-jähriger Mitarbeiter. Er meint, als er sich die Hose zu knöpft und gerade dabei ist den Raum zu verlassen: „Jetzt ist Schlafenszeit für dich."
Schnell knippst er das Licht aus und ich starre an die weiße Decke. Meine Knochen brennen und meine Haut ist halb taub. Die wütende Frau heute hat mir den Rest gegeben.
Nach Stunden kann ich meine Augen schließen und es ist das Paradies von der Wirklichkeit langsam in die Traumwelt zu schweben. Dort gibt es keine Schmerzen, dort gibt es nur mich und das große Nichts. Sieht so der Tod aus?
Ich werde aus meinem unruhigen Schlaf gerissen, als ich höre wie sich die Tür öffnet.
Ist es schon wieder Morgen? Nein, denn aus dem Flur dringt kein Licht, es ist immer noch fast Duster – man sieht die Hand kaum vor den Augen.
Ich bekomme es mit der Angst zu tun, als sich die Tür schließt und ich eindeutig die Anwesenheit einer Person spüre. Ein kalter Schauer fließt über meinen Rücken, als die Person sich sacht durch mein Zimmer bewegt. Der Atem stockt mir, als er die kleine Lampe neben dem Bett an macht.
„Bevor du etwas sagt: Ich weiß ich sollte bei dieser Urzeit nicht hier sein.", flüstert der Schwarzhaarige mir zu und setzt sich ans Bett, „Und ich weiß, ich bin hier nur ein belangloser Praktikant, aber ich habe ein paar Leute aus der Chefetage über dich reden hören. Du bist nicht freiwillig hier, oder?"
Inzwischen hatte ich mich wieder zusammengekauert und umfasse meine Knie.
Ich antworte nicht. Wie denn auch?
Mit Handzeichen mache ich ihm klar, dass ich nicht sprechen kann.
Er setzt sich neben mich und legt seinen Arm um meine Schultern und streichelt mir durch die Haare, während wieder Tränen mein Gesicht bedecken. „Glaub' mir, dass tut mir alles so leid. Ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen.", spricht er mit sampfter Stimme, „Ich heiße übrigens Youngjae." Ich nicke und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter, weine nur noch mehr.
„Ich dachte erst es wäre bei dir so wie bei anderen Entertainments. Bei SM und Starship haben sie Männer und Frauen, die das freiwillig machen, dementsprechend ihren Lohn bekommen und auch Abends nach Hause gehen.", erklärt Youngjae mir. Ich nicke nur wie ein Idiot.
Er fährt fort: „Hätte ich das gewusst, wäre ich nie auf die Idee gekommen mit dir zu... du weißt schon. Nein, ich hätte mich sofort daran gesetzt dich hier rauszuholen."
Meine Ohren werden hellhörig und ich nehme mein Gesicht von seiner Schulter, schaue ihn ungläubig an. Was hat er da gerade gesagt?
Ich bemerke nun wie die Droge die mir gespritzt wurde versucht überhand zu erlangen, doch mein Körper kämpft dagegen an.
Er schaut mich mitleidig an, als ich Schmerzen in meinem Bauch spüre und mich verkrampfe.
„Alles okay?", fragt er ungläubig. Ich kann nur mit dem Kopfschütteln.
„Ich kann das nicht länger ertragen, dich so leiden zu sehen. Zieh' dein Shirt an, wir verschwinden.", meint der Schwarzhaarige tief entschlossen, doch ich kann ihm kaum zu hören, der stechende Schmerz ist zu groß.
Schnell schnappt er sich das weiße Oberteil und zieht es mir irgendwie über. „Kannst du laufen?", fragt er etwas nervös,doch wieder krümme ich mich nur. Nun spüre ich, wie er mich hochhebt und aus der Tür trägt – er rennt schon fast. Es dauert eine Weile doch dann öffnet er eine Tür und frischer Wind kommt mir entgegen.
Mit dem Schlüssel knippst er sein Auto auf und legt mich auf die Rückbank, fährt schneller los als ich je gedacht hätte. Die Bauchschmerzen fangen an sich langsam über meinen ganzen Körper zuziehen. Die Fahrt ist ziemlich lang und führt über holbrige Straßen und jeder Stoß reißt Wunden auf. Es ist fast schon die Hölle, doch dann hält er endlich an.
Vom Schmerz betäubt und halb ohnmächtig bemerke ich kaum wie er mich hastig in seine Wohnung trägt, mich dann mit einem Arm hält und die Tür verbarikadiert. Er schaltet die Lichter an und setzt mich auf sein Sofa, welches groß und gemütlich ist. Ohne ein Wort gibt Youngjae mir eine Decke, die ich, durchgefroren wie ich bin, mit skeptischen Blick annehme.
Dann verschwindet er und ich höre aus der Küche den Wasserkocher.
Er wird mich bestimmt gleich mit heißen Wasser quälen wollen und es so lang über mich schütten, bis sich meine Haut ablöst. Er wird sie von meinem Körper ziehen und über mich lachen.
Ich scheine jetzt ihm zu gehöre, ich bin wohl jetzt sein Spielzeug.
YOU ARE READING
Fuckboy 3: No Way Out
HorrorAuf zur dritten und letzten Runde! In Fuckboy 3 erfahrt ihr, wie es mit Noye weitergeht. Der brutale Alltag unter BigHit und BTS geht ihm immer mehr an die Substanz, doch kann ihm ein Zufall helfen, aus der Miesere aus zu brechen?