Kursive Schrift steht für Flashbacks
Chris = Vlesk
Philipp = Kutcher (für alle, die die beiden nicht so kennen)
Warnung: Enthält leichten Lemon.
---
Kutcher wurde von hämmernden Kopfschmerzen unsanft geweckt. Sein Schädel brummte wie irre, an die gestrige Nacht konnte er sich kaum noch erinnern. Sie waren Hännos Geburtstag feiern gewesen, die ganze Truppe war am Start. Tamina, Kevin, Hendrik, Nico, NiksDa, Henning und sogar Fabian Siegismund waren gekommen, nur Johnny hatte gefehlt. Kutcher war gemeinsam mit Kevin, in dessen Gästezimmer er auch übernachten durfte, zu der Bar gegangen, das Auto hatten sie gar nicht erst angeschaut, dieser Abend würde ohne Zweifel nicht nüchtern enden.
Angekommen, hatten sie erstmal alle begrüßt, ein harmloses Bier bestellt und auf den Rest gewartet. Bis zu diesem Punkt war noch alles klar, kein Problem für Philipps restalkoholisiertes Gehirn. An alles danach erinnerte er sich nur noch in Fetzen. Hendrik hatte irgendein merkwürdiges Zeug angeschleppt, Wurzelsepp. Kevin hatte es nicht vertragen, Max hatte es gefilmt. Warte, wenn Max gefilmt hatte, war es bestimmt auch auf Instagram oder Twitter gelandet. Zusammen mit was? Oh Gott, er wollte garnicht wissen, was sie gestern alles noch an Scheiße gebaut hatten.
Nach einigen Minuten vor sich hin vegetierens siegte dann doch die Neugierde und Kutcher öffnete schlagartig die Augen. Grelles Sonnenlicht blendete ihn und malträtierte seinen Kopf, die Schmerzen wurden schlimmer. Ächzend schirmte er seine Augen ab und blickte sich auf der Suche nach seinem Handy um.
Sein Handy fand er nicht, dafür aber etwas anderes, oder genauer gesagt jemand anderes. Neben ihm lag ein halbnackter, dunkelblonder Mann, der nur mit Boxershorts bekleidet war. Dunkelblonde Haare, die von der Sonne angestrahlt wie pures Gold leuchteten. Dunkelblonde Haare die ihm merkwürdig bekannt vorkamen, aber woher?
Fahrige Finger die durch seidenweiche, vom Haargel leicht klebrige Haare streichen, sich daran festklammern. An ihnen ziehen, nach Halt suchen und diesen schließlich in starken Armen finden.
Mit weitaufgerissenen Augen starrte Kutcher den Mann vor sich an. Was war das gestern bloß für eine Nacht gewesen? Sein Gegenüber begann plötzlich sich zu räkeln und drehte sich um.
Vor Schreck plumpste Philipp aus dem weichen Bett und schrie erschrocken auf. Jetzt wusste er, weshalb diese Haare ihm bekannt vorkamen, der Mann neben ihm war Vlesk. Was zur Hölle machte er in einem Bett neben Vlesk? Ein flüchtiger Blick auf seine Umgebung bestätigte ihm auch, dass das hier ganz bestimmt nicht Kevins Gästezimmer war.
Taumelnd stolpert er durch die aufgeschlossene Tür und wird sogleich gegen die nächste Wand gedrückt. Heißer Atem auf kühlen Lippen.
Durch den Krach geweckt hob Chris grummelnd seinen Kopf. Konnte man nicht einmal seine Ruhe haben? Ein Blick nach rechts zeigte ihm, dass es erst acht Uhr war, viel zu früh für einen Sonntagmorgen wie diesen. Seufzend drückte er sein Gesicht wieder in die Kissen, vielleicht würde er ja nochmal einschlafen. Ein Rascheln ließ ihn den Kopf doch wieder heben.
Erschrockene blaue Augen starrten in überraschte. „Phil? Was… was machst du hier? Und wieso hockst du auf dem Boden?“, fragte ein jetzt hellwacher Vlesk. Darauf wusste sein Gegenüber anscheinend keine Antwort denn obwohl er seinen Mund mehrmals öffnete, bekam er doch kein Wort zustande. Vlesk musterte ihn, dann sich selbst und dann die Klamotten, die quer im ganzen Zimmer verstreut eine Spur bis in den Flur bildeten.
„An was erinnerst du dich von gestern?“, fragte Kutcher letztendlich mit belegter Stimme.
Chris legte die Stirn in Falten. Irgendetwas wichtiges war passiert, aber was?
Flinke Finger die erhitze Haut von unnötigem Stoff befreien. Eine Hand an seinem Hintern, die andere fest in seinen Haaren verhakt. Erregtes Stöhnen, weiche Lippen die hart aufeinander prallen. Ungeduldig wandern seine Finger über den noch bekleideten Körper, gleiten unter den störenden Stoff.
Entsetzt starrte er seinen Freund an, was war gestern Nacht bloß passiert? Waren das Erinnerungen?
„An was Chris, an was erinnerst du dich?“, wiederholte Kutcher mit Nachdruck. In seinem Gesicht stand schon fast Verzweiflung geschrieben.
Zögerlich versuchte Vlesk seine Erinnerungsfetzen in Worte zu fassen, zu verstehen was passiert war. „Also es sieht ganz danach aus, als, naja, als hätten wir geknutscht. Und uns ausgezogen. Und zusammen in meinem Bett geschlafen. Ach Herrgott, ich weiß es doch auch nichtmehr. Ich erinnere mich nicht mehr, was sonst noch passiert ist oder ob das wirklich passiert ist. Vielleicht ist es ja auch nur ein Traum, eine Nachwirkung von dem ganzen Zeug das wir gestern gekippt haben.“
„Einen Traum den wir beide hatten? Gleichzeitig? So gerne ich dir da zustimmen würde, ich halte das nicht für sonderlich wahrscheinlich. Ich erinnere mich an kaum etwas. Küssen, okay, das weiß ich noch, danach aber hab ich ein komplettes Blackout.“ Zögerlich, fast ängstlich hob er den Kopf. „Was ändert das jetzt zwischen uns?“
Überrascht überlegte Chris, musste sich etwas ändern? Oder würde es sich zwangsläufig verändern, weil sie nicht vergessen konnten was sie über diese Nacht nicht wussten? Würde es zwischen ihnen stehen? Wollte er das, dass sich alles veränderte? Nein, ganz einfach nein.
Ein Klingeln riss ihn aus seinen Grübeleien. „Das ist die Nachbarin. Ein ältere Dame, sie bringt mir Sonntags immer die Brötchen, die sie nicht gepackt hat. Sie frühstückt zwar zu unchristlichen Zeiten, ist aber unglaublich lieb. Kannst du schnell an die Tür gehen? Danke.“, Vlesk ließ Kutcher keine Zeit für Wiederworte, die hatte dieser aber auch garnicht geben wollen. Beide brauchten Zeit zum Nachdenken. Alleine, in getrennten Räumen.
Chris setzte sich endgültig auf, er musste dringend duschen. Ein unangenehmes ziehen an seinem Hintern ließ ihn innehalten. Sie hatten doch nicht wirklich…
Ruckartig wurde er hochgehoben, eine Tür aufgestoßen, unsanft auf sein Bett geschmissen. „Phil. Komm.“ Ein schwerer Körper auf ihm, raue Küsse, verlangend, ungeduldig. Wieder eine Hand an seinem Hintern, seine Pobacken knetend. Tiefes Stöhnen. Seine Hand, im Nachttisch nach Gleitgel und Kondomen tastend. Ein besorgter, fürsorglicher Blick auf ihm. Seine Finger, durch weiche, dunkle Haare fahrend. Er wollte es, mit jeder Faser seines Seins. Plötzliche Vollkommenheit, innehalten, genießen. Dann schneller werdend, Philipp über ihm, ihn küssend, streichelnd. Ein erstickter Schrei, der Zweite kurz danach folgend. Keuchend, schwer atmend, in den Armen seines Freundes.
Keuchend saß nun auch Chris in seinem Bett. Sie hatten es getan. Er bereute es nicht. Die Erinnerungen waren alles andere als negativ, im Gegenteil. Es war wundervoll gewesen, bei dem Gedanken wurde ihm warm ums Herz. Moment, warm ums Herz? Was bedeutete ihm dieser Abend? Mehr als ein gewöhnlicher One-Night-Stand auf jeden Fall, das war klar. Könnte er diese Nacht einfach übergehen, nicht mehr an sie denken? Nein. Würde er es ertragen, den Kontakt zu Kutcher abzubrechen? Nein! Nein, dafür war er ihm zu wichtig. Also was jetzt?
Ein Klappern aus der Küche erinnerte ihn an die Anwesenheit seines Gastes. Hatte dieser nicht auch noch ein gehöriges Wörtchen bei dieser Entscheidung mitzureden? Ohne weiteres Tamtam zog Chris sich schnell eine frische Unterhose, seine bequemste Jogginghose und sein Lieblingsshirt an und schlüpfte dann in die Küche.
Das Bild das sich im dort bot, brachte ihn zum Schmunzeln. Philipp hatte anscheinend versucht ihn mit Pfannkuchen zu überraschen und stand nun fluchend am Herd. Ohne weiter nachzudenken schlich Vlesk sich an ihn an und drückte ihm einen sanften Kuss in den Nacken.
Überrascht aufquietschend drehte Kutcher sich um und starrte seinen Freund an. „Ach scheiß drauf!“ Ruckartig zog Chris ihn in einen tiefen Kuss, der nach anfänglichem Zögern erwidert wurde. Na also, Entscheidung getroffen.
DU LIEST GERADE
Random Oneshots
FanfictionAktueller Oneshot: In eigener Sache Hier sammele ich alle meine Oneshots, die nicht #SoDa sind. Also auch einfaches Geschreibsel, manchmal auch ganz ohne das Fan und Fiction aus Fanfiction. Ich bin Bin immer offen für neue Pairing- und Promptvorsch...