Kapitel 5

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Mauras Sicht

"Möchtest du etwas trinken?"
"Gerne."
"Was  denn? Bier? Wein?"
"Du hast Bier da?" fragt  sie erstaunt und ich  bemerke, wie ich zum zweiten mal am Tag  rot werde. Ich war vorhin extra noch einkaufen, um ein paar  Sachen zu holen die Jane  gerne isst.
"Ja frisch gekauft. Ich habe auch Tiefkühlpizza, Toast und Marshmallow creme da. Also,wenn du hunger hast bedien dich."
"Danke." sagt sie mit ihrem wunderschönen Lächeln,welches ich so sehr vermisst habe
"Möchtest du,denn etwas essen?"
"Nein danke. Keinen Hunger."
"Was hast du, denn heute schon gegessen?"
"Nichts, trotzdem habe ich keinen Hunger."
"Du solltest aber etwas essen, du hast schon genug abgenommen." als diese Worte meinen Mund verlassen bereue ich es sofort. Jane sieht mich an und lacht abwertend.
"Jane, tut mir leid ich wollte das nicht sagen."
"Schon okay. Ich mache mir ein Brot, willst du auch?"
"Ja gerne."

In der Zeit, in der Jane unsere Brote macht schütte ich mir ein Glaswein ein und setzte mich auf die Couch.Es fühlt sich komisch an Jane nach so einer lange Zeit wieder hier zuhaben.
"Ich hoffe es schmeckt dir." zwinkert sie mir zu und setzt sich mit relativ viel Abstand neben mir.
Das Brot schmeckt hervorragend normalerweise esse ich eher gesund aber mir hat es damals schon sehr gut gescheckt als ich es bei Jane probiert habe.
Ich bin viel schneller fertig als Jane also nehme ich mein Glaswein  in die Hand, lehne mich zurück und höre der leisen Musik zu, die im Hintergrund läuft.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass ich angefangen habe zuweinen und Jane mich fragend ansieht.
Da ich weiß, dass sie wissen will warum ich weine atme ich noch einmal tief durch und sortiere nochmal meine Gedanken.

"Wieso? Wieso bist du gegangen? Wie konntest du einfach so gehen und alles hinter dir lassen? Wie konntest du einfach so verschwinden ohne überhaupt noch einmal wieder zukommen?" Meine Stimme klingt brüchig, verletzt und sauer.
Als ich ihr nach ein paar Sekunden in die Augen schaue  bleibt mein Herz für einen Moment stehen. In ihren Augen sehe ich nicht mehr diese Leere, die sie heute morgen noch widerspiegelten. Nein jetzt strahlen ihre Augen nur noch Wut aus.
"Wieso ich gegangen bin? Wie ich einfach so alles hinter mir lassen konnte?" wiederholt sie mit zorniger Stimme meine Fragen.
"Ich bin wegen dir gegangen. Nur wegen dir. Weil ich diese Distanz, diese Atmosphäre zwischen uns nicht mehr ausgehalten habe. Ich konnte deine Nähe nicht mehr ertragen. Du warst so kalt zu mir. Du hast deine Mauern aufgestellt. Du hast mich nicht mehr an dich ran gelassen. Egal, was ich gemacht habe, egal wie oft ich mich entschuldigt habe für das was ich getan habe, du hast mich jedes mal weggestoßen . Jedes verdammte mal. Ich bin an dem Abend als ich gegangen bin zu dir gekommen, weil ich gehofft habe,dass wir das mit uns nochmal hinbekommen. Ich war hier, weil ich gehofft habe, dass du mich nicht gehen lässt. Erinnerst du dich noch daran?
Aber anstatt mich aufzuhalten standest du einfach so da und hast nichts gesagt. Einfach nichts. Du hast mich gehen lassen, du hast mir zu verstehen gegeben, dass  du mich nicht mehr brauchst,dass du mich nicht mehr in deinem Leben haben willst. Und jetzt sitzt du allen ernstes hier und fragst mich wieso?"

Jedes einzelne Wort, welches auf ihren Mund kommt ist ein Stich in mein Herz.
"Ich habe dich dafür gehasst und ich tue es immer noch. Du hättest dich doch auch melden können. Jeden Tag habe ich gehofft , dass du einsiehst einen Fehler gemacht zu haben, das du reden willst damit wir es vielleicht doch noch klären können. Aber nichts davon ist passiert."
"Wenn du mich hasst, wieso bist du dann hier?" Dass war das einzige, was ich zu ihr sage.
"Genau das frage ich mich gerade auch."
"Dann solltest du jetzt gehen."
Ein Blick in ihre Augen zeigt mir, was ich mit meinen Worten angerichtet habe. Ich will sie nicht wieder verletzten. Ich will ihr doch eigentlich einfach wieder so nah sein,wie früher.

Ich bekomme gar nicht mit, wie Jane ihre Jacke anzieht und mein Haus verlässt. Wieder einmal und schon wieder ist es meine Schuld.
Ich bekomme keine Luft mehr. Ich bin nicht mehr in der Lage meine Tränen zurück zuhalten. Ich lasse mich an der Couch runter  rutschen und lasse all die Schmerzen, die ich gerade empfinde einfach raus.
Als ich keine Tränen mehr habe stehe ich auf und greife nach der Weinflasche und trinke sie leer. Danach folgt schnell auch schon die zweite.Ich stehe auf und werfe dabei aus versehen meine Vase um. Sie zerspringt aber es ist mir egal. Ich tritt in die Scherben und spüre,wie sie sich in meine Füße drücken, doch auch das ist mir egal der Alkohol macht den Schmerz erträglich. Ich gehe in mein Badezimmer und stelle mich samt meiner Kleidung  in meine Dusche und lasse kaltes Wasser über mich laufen. Alles dreht sich, jeder Schritt fällt mir schwer. Ich hätte wohl nicht so viel trinken sollen, doch ich wollte diese Schmerzen, die meinen Körper füllten los werden und das war die einzige Lösung, die ich zu diesem Zeitpunkt sah. Als ich komplett durchnässt bin, steige ich aus der Dusche, verarzte meine Wunden kurz und so gut wie es in meinem Zustand nur geht und mache mich auf dem Weg in mein Schlafzimmer.  Ich bin nicht mehr in der Lage zu laufen also entscheide ich mich dazu, mich einfach auf den Boden zulegen und zu schlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 06, 2017 ⏰

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