Kapitel 2

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Janes Sicht

Nie hätte ich gedacht noch einmal zurück in meine Heimatstadt zukehren. Und doch sitze ich jetzt hier in meinem Auto und bin auf dem Weg ins BDP der Ort, der einmal wie mein zuhause war, mit dem ich so viele Erinnerungen verbinde. Erinnerungen die in den letzten Jahren zu schmerzhaften Erinnerungen wurden.

Das erste, was ich getan habe als ich in Boston angekommen bin, war zu meiner Mum zufahren, sie wusste das ich komme, denn wir telefonieren jeden Tag. ich bin sehr froh, dass ich auch zu meinen alten Freunden und zu Frankie guten und regelmäßigen Kontakt habe.
Mit allen habe ich noch Kontakt außer ihr.

Maura

Jedes mal, wenn ich nur an sie denke bekomme ich Tränen in die Augen. Seitdem ich weg bin habe ich nichts mehr von oder über sie gehört. Niemand redet mit mir über sie, denn sie alle wissen wie weh es mir tut, wenn ich nur an sie denke.
4 Jahre habe ich es erfolgreich geschafft, so zutun als ob sie nicht existieren würde. Und jetzt? Jetzt bin ich auf dem Weg dorthin, wo sie wahrscheinlich mehr Zeit verbringt als bei sich Zuhause. Der Ort, der schuld daran ist, dass wir uns überhaupt kennengelernt haben.

Ich weiß seit 3 Wochen, dass ich zurück komme und was meine Aufgaben hier sein werden. Und jede Nacht habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll.
Letztendlich habe ich mich für die Dienstliche Variante entschieden. Keine privaten Gespräche, hauptsächlich wird es nur um den Fall gehen. Ich werde einfach die harte und vor allem kalte Jane Rizzoli spielen, die ich in den letzten Monaten geworden bin. Keinerlei Gefühle werde ich ihr zeigen und vor allem nicht meine Unsicherheit und meine Angst die ich wegen ihr verspüre.

Langsam aber sicher steige ich aus meinem Mietwagen und begebe mich in das Department.
Schon auf dem weg zu den Aufzügen werde ich von den Kollegen herzlich begrüßt und auch oben hießen mich alle herzlich Willkommen.
Korsak kam lächelnd auf mich zu und umarmt mich. Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich das alles hier vermisst habe.
"Schön dich wieder hier zuhaben."
"Ich habe dich auch vermisst, Vince."
"Na komm ich führe dich rum und zeige dir unsere tolle Kaffeemaschine."

Gemeinsam laufen wir durch das Gebäude und Vince zeigt mir noch ein paar Dinge die sich verändert haben.
"Wie geht es dir mit der Situation?" fragt er mich, als wir im Fahrstuhl stehen und auf dem Weg in die Pathologie sind.
"Gut."
"Ich weiß, dass du Angst vor der Begegnung mit ihr hast."
Da ich ihm keine Antwort gab fühlt er sich mit seiner Aussage bestätigt.
Mit langsamen Schritten verlassen wir den Aufzug und machen uns auf den Weg zu ihr. Mit jeden Schritt, den ich ihr näher komme schnürt sich mein Hals immer mehr zu.

"Ich kann die ganze Zeit bei dir bleiben."
"Dann wärst du nicht mit ihr alleine." fügt er hinzu, als ich ihm nicht antworte.
Ich war viel zu sehr damit beschäftigt , meine Gefühle zukontrollieren.
"Nein nein, schon okay. Immerhin sind wir beide erwachsen." sagt ich mit einem verzweifelten lachen und fahre mir durchs Haar.
"Okay, dann mal los." Das waren seine Worte, bevor er die Tür aufmachte und mir so die Möglichkeit gibt Maura zu sehen. Sie steht mit dem Rücken zu uns. Ich war mir ganz sicher, dass sie uns gehört hat, denn sie wirkt auf einmal sehr angespannt.
"Dr. Isles?" sagt Korsak damit sie ihre Aufmerksamkeit auf uns richtet und sich zu uns umdreht. Doch sie dreht sich immer noch nicht um.
"Detektive Rizzoli muss noch über die Leiche auf geklärt werden. Bitte erzählen sie ihr doch, alles was sie bereits wissen." sagt er höfflich.
Nachdem er das sagt legt sie das Skalpell zur Seite, welches sie in der Hand hält, zieht ihre Handschuhe aus und dreht sich endlich zu uns um.

Unsere Blicke treffen sich sofort und niemand rührt sich mehr.
Verdammt reiß dich zusammen. Du wolltest doch professionell mit der Sache umgehen, schreie ich mich in Gedanken an.
Das klingeln von Korsaks Handy reißt uns aus unserer Trance.
"Das war Cavanaugh ich muss los."
"Wir sehen uns dann später." sagt ich mit einem leichten lächeln.
Ich sah im hinterher und als sich die Tür wieder schloss dreht ich mich wieder zurück zu ihr. Da es nicht so aussieht, als ob sie anfangen würde zu reden atmet ich noch einmal tief ein.
"Also was haben wir?" fragt ich sie und sehe ihr direkt in die Augen. Sie steht einfach nur da und erwidert meinen Blick.

"Dr. Isles?" fing ich wieder an damit sie endlich etwas sagt.
"Jane.." sagt sie mit zittriger Stimme.

Rizzoli&Isles// Noch Freunde oder doch mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt