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Die Woche war sehr schnell rum gegangen. Meine Eltern hatten zum Glück nichts vom Nachsitzen erfahren, somit konnte ich dann zur Party gehen. Vorher musste ich aber noch fertig machen. Ich sah in den Spiegel und schminkte mich auffällig. Zudem zog ich einen schwarzen langen Jumpsuit an, der meiner Figur etwas schmeichelte. Um 20 Uhr sollten Tami und Lucy da sein. Und tatsächlich waren sie um punk 20 Uhr da. Die und ihre pünktlichkeit...

Wie sie aber auch mich (zu gut) kannten, war ich noch nicht ganz fertig.

"Chiara, jetzt beweg deinen Hintern, wir wollen los"

"Nur noch 2 Minuten!", rief ich während ich die Treppe hochlief, damit ich mir noch passende Schuhe aussuchen konnte.


Als wir an dem besagten Haus ankamen, hörte man schon die Musik aus dem Haus dröhnen. Die armen Nachbarn. Beschwingt standen wir auf und gingen auf den Eingang zu.

"Hey Chiara!", Lucas riss mich in eine innige Umarmung. "Lucaas" Ich schenkte ihm ein Lächeln und ging mit den Anderen hinein.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

Im (ehemaligen) Wohnzimmer angekommen, begrüßten wir erst einmal Jackson und die anderen. Wir holten uns zudem jeder einen roten Plastikbecher mit Bier. "Wo ist denn dein Cousin? Wie hieß er noch gleich?"

"Alexander", eine tiefe Stimme hinter mir überraschte mich, sodass ich mich schnell umdrehte und ihm in die Augen schaute. "Du kannst mich aber auch Alec nennen", Alexander grinste mich dreckig an und mich überkam sofort eine Gänsehaut. Er schüchterte mich komischerweise ein, und das gefiehl mir überhaupt nicht. Er war anscheinend genauso wie sein Cousin. Ohne mit ihm einen richtigen Satz gewechselt zu haben, wusste ich, dass sein Ego wahrscheinlich alle hohen Berge übertrifft. "Ich bleibe lieber bei Alexander." "Ganz wie du willst, sweetheart" Ich schaute ihn entsetzt an "Sweetheart?" "Wenn du mich nicht Alec nennst, dann nenn ich dich halt Sweetheart. Oder doch Klein? Du bist ja nicht besonders groß.", belustigt musterte er mich. Mein Gesicht wurde rot vor Wut. "Ist dir kalt?", er deutete auf meine Gänsehaut, wobei er wusste, dass es ziemlich heiß in diesem Haus war. "Ein bisschen." Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehte ich mich um und suchte die anderen, die bereits weg gegangen waren.

Ich weiss nicht wie viele Leute hier waren. Es waren so viele, dass jeder aussah wie Tami oder Lucy. Ich weiss nicht, wie viele Leute ich antippte und mit "Tamara" oder "Lucia" ansprach, die sich aber als eine ganz andere Person herausstellten. Ich spürte die ganze Zeit einen Blick auf mir. Als ich mich umdrehte, sah ich wie Alexander in der Tür stand und mich belustigt anschaute. Na super, hat er mich jetzt die ganze Zeit beobachtet? Ich verdrehte genervt die Augen und ging an ihm vorbei um ins Wohnzimmer zu gelangen. Zumindestens hatte ich das vor. Alexander, Na gut, der Name Alexander ist eindeutig zu lang, Alec hielt mich jedoch ganz überraschenderweise an meinem Hand gelenk fest und drehte mich zu sich herum. "Ich glaube deine Freunde sind bereits gegangen." Ja ganz bestimmt. Ich lächelte ihn zuckersüß an "Das glaube ich eher nicht, obwohl ich mir erklären könnte warum." "Warum das denn?", er spielte verletzt "deine Freunde waren wesentlich netter zu mir, und konnten mich auch gut leiden."Er grinste mich wieder an. "Erzähl mir mal was von dir, ich weiss garnichts über dich." "Ich weiss doch auch nichts über dich. Und das ist auch besser so." "Das stimmt. Du hast somit keinen Grund so überaus unfreundlich zu mir zu sein", er grinste wieder. Und wieder bekam ich Gänsehaut. Ich hasse mein Leben. Ich verschrenkte meine Arme vor meiner Brust und schaute ihn genervt an. "Wollen wir doch reingehen?" Er kam mir ein Stück näher, sodass ich seinen Atem auf meiner Wange spürte. Er führ meinen Arm entlang. "Ich glaube nämlich, dir ist wieder kalt". Als er das aussprach, bemerkte ich erst wie nah er mir war. Ich stößte ihn mit meinen beiden Armen weg und schaute ihn entsetzt an. "Lass  mich in Ruhe" Schnellenschrittes ging ich durch die Tür ins Wohnzimmer, wo ich dann doch meine Freunde endlich entdeckte. Ich nahm mir schnell ein Getränk. Ich trank noch eins, und noch eins, sodass ich am Ende ziemlich betrunken war.

"Spielen wir Wahrheit oder Pflicht?", wer auch immer auf diese Idee kam, hat meinen Abend versaut. Er war zwar schon etwas versaut aber noch nicht so schlimm, wie er dann endete. Ich bemerkte, dass alle mich anstarrten. Anscheinend hatte ich diese Frage gestellt.

Alle brachen in begeistertes jubeln aus und legten dann eine Flasche in die Mitte. Jeder hatte sich brav in einen Kreis gesetzt. Auch Alec sahs in diesem Kreis. Er musterte mich belustigt und bemerkte anscheinend meinen Zustand, obwohl er auch leicht angetrunken war. Nach 20 Minuten, hatte ich immernoch relativ Glück. Ich musste bis jetzt noch nichts schlimmes machen. Ich musste jediglich Tami einen Kuss auf die Wange geben, was ich nicht wirklich als schlimm empfand. Die Flasche wurde wieder gedreht und blieb dann bei Alec stehen. Ein paar Leute jubelten. Ich verstand nur leider nicht seine Aufgabe. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, die Inhaltsstoffe von meinem Getränk zu lesen. Auf einmal starrten mich wieder alle an. Gott wie ich das hasse. Ich schaute verständnislos durch die Runde, als mir eine Flasche auffiel, die direkt auf mich zeigte. "Chiara, Wahrheit oder Pflicht?", Alec schaute mich stechend an, und ich fragte mich woher er überhaupt meinen Namen wusste. Nimm Wahrheit, Chiara. Da kann man sowieso immer Lügen.

"Pflicht", Ich hasse mich. Ich kann garnicht beschreiben, wie sehr ich mich hasse.

Alec grinste. Wie ich sein grinsen hasse. Ich wünschte ich könnte ihm das grinsen verbieten.

"Entweder du erzählst das schlimmste, was dir jemals wiederfahren ist, oder du küsst mich."

Falling for himWhere stories live. Discover now