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Danny bekam ein Telefon und lief ein Stück weg. Ich sah kurz zu ihm. Er sah besorgt aus und kratzte sich am Kopf. Er steckte sein Handy in die Hosentasche und kam zu uns. Er kratzte sich nun wieder am Kopf und lief umher. "Was ist passiert?", fragte ich. "Nichts!", sagte er. Jedoch zu schnell für meinen Geschmack. Damals hatte er sich genauso verhalten, als ich in seinem Büro war, als ich eine Aussage machte über das Verschwinden von Mr. Boss. "Ich habe sie schon mal durchschaut und tue es gerade wieder. Es wäre besser für Sie, wenn Sie mit der Sprache rausrücken!", sagte ich. "Du willst mir drohen?" "Sehen Sie es nicht als Drohung, sondern als eine Chance für Sie zu sprechen, damit es Ihnen besser geht. So wie bei einem Psychologen. Man muss über die Gefühle sprechen, wenn man etwas erreichen will, um sich besser zu fühlen. Sie fühlen sich vermutlich besser, wenn Sie es uns sagen!", gab ich zur Antwort. "Na schön. Du weisst, dass du zu schlau bist. Oder? Sie waren nicht in diesen drei Gebäuden. Sie waren verlassen. Da die Wärmebildkamera nichts zeigte, schauten sie trotzdem nach. Fanden nichts. Wo könnten sie sonst noch sein?", sagte Danny verzweifelt. Ich war sprachlos. Ich hatte wirklich das Beste gehofft. Der Tag startete so gut. Nun kam mir dieses Sprichwort in den Sinn. Du sollst den Tag nie vor dem Abend loben. Na toll. und was jetzt? Eine Weile herrschte stille. "Wer hat den Club eigentlich gegründet? Kennt Andy diese Besitzer gut? Die Musik ist laut genug, um Schreie zu übertönen. Soweit ich weiss, führt eine Treppe runter. Beim 1. Mal als ich den Club betrat, war eine Tür offen. DAs fällt mir erst jetzt auf", sagte ich. "Hhmmm", Luke dachte scharf nach. "Du könntest recht haben. Ich glaube, dass dort einen Raum ist, welcher schalldicht ist. Dort durfte früher mal eine Band üben, weil es der einzige Schalldichte Raum weit und breit war. Es befanden sich Wohnungen über dem Club. Irgendwann wechselte der Eigentümer und die Bewohner mussten raus. Der Eigentümer wollte einen Club gründen. Deshalb erteilte er der Band Hausverbot. Sie sollten an einem anderen Ort Krach machen. Die Band löste sich kurz darauf auf. Der Raum blieb soweit ich weiss bestehen. Andys Cousin Frank ist ein Angestellter dort. Er hat einen Schlüssel. Möglich wäre es wirklich. Andy liebt diesen Club genauso wie ich", erklärte uns Luke. "Nichts wie hin!", forderte ich auf. "Folgendes Problem...", meinte Luke. Oh nö. Keine Probleme. Wir hatten genug davon. Konnte es nicht mal OHNE Probleme gehen? Ich mochte die Probleme nicht. "Welches Problem ist so wichtig, um uns daran zu hindern in dieses Gebäude zu gehen, um eventuell noch ein Leben zu retten?", fragte ich. "Heute ist Mittwoch oder? Immer am Mittwoch wird das Geld in der Bar gezählt. Das ist der Tag, an dem die Bar vollkommen geschlossen ist. Die Besitzer sind in der Bar und alles ist verschlossen. Es sind noch einige andere Leute dabei. Die sind bewaffnet. Viel zu grosse Waffen. Erschiessen kann man die nicht, weil sie nicht nur eine Schutzweste tragen, sondern alles ist geschützt. Nicht mal in den Kopf schiessen, kann man bei denen. Niemand kann unbeschadet ins Gebäude rein, geschweige denn raus! Das ist zu gefährlich. Wir müssen mindestens bis morgen warten." Ich begann alles zu hassen. Warum? Kann es nicht einmal einfach sein? So wie es klingt, ist es auch unmöglich mit denen zu reden, um zu sagen, dass es um Leben und Tod geht. "Dann werden sie aber auch Andy und Mr. Boss finden, wenn alles so dermassen überwacht wird. Oder?", fragte ich. "Um ehrlich zu sein... Nein. Andy kennt die Besitzer durch seinen Cousin. Von Andy haben sie auch diese Idee, mit der besonderen Schutzmassnahme bekommen. Die sind ziemlich dicke Kumpels geworden. Der Besitzer vertraut Andy. Das heisst, er kann ohne weiteres im Gebäude sein, ohne dass sie Verdacht schöpfen. Was dieser Polizist betrifft. Andy könnte ihn am Boden gefesselt haben, oder sonst auf dem Boden so platziert haben, damit man ihn nicht sieht. Wenn niemand Verdacht schöpft, könnte dieser Polizist unentdeckt bleiben." Verdammte scheisse. Wieso? Ich hasse Luke in diesem Moment. Er zerstört einfach alles. Mr. Davies schaut nun auch bedrückt zu Boden.

"Hei ihr lieben. Nicht so niedergeschlagen. Das schmerzt mein Herz. Was ist los?", fragte Dr. Nut, der auf uns zu kam. "Unsere Hoffnungen werden zerstört. Reicht das als Antwort?!", gab ich ziemlich wütend zur Antwort. "Na, na, na. Dreimal tief durch atmen und dann sieht die Welt wieder anders aus. Ich habe nämlich super Nachrichten." "Und die wären?", fragte ich immer noch frustriert. "Luke. Du wirst morgen entlassen. Du wirst zwar noch schmerzen haben, aber momentan bist du auf dem besten Weg zur Besserung. Also nur wenn du willst. Es steht dir Frei, ob du gehen willst oder zur Sicherheit noch bleiben willst. Luke schaute mich voller Freude an. Warum schaute er mich an? "Ich würde sehr gerne entlassen werden. Sie sind übrigens ein super Arzt", meinte Luke. "Das freut mich sehr. Danke für das tolle Kompliment", Dr. Nut lächelte nun mehr, als jemals zu vor. Was mir erst jetzt auffiel war, dass er eigentlich immer lächelte. Ich musste Luke recht geben. Dr. Nut war super. "So meine Lieben. Ihr seid nun schon lange hier draussen. Ich will euch zwar nicht stören, aber es gibt bald Mittagessen. Falls ihr Hunger habt. Ich werde jedenfalls etwas essen gehen. Schönen Tag noch und wir sehen uns", sagte Dr. Nut und ging wieder ins Krankenhaus.

Mein Magen knurrte. Ich merkte gar nicht, dass ich Hunger hatte. "Wie ich höre, hat meine Prinzessin auch Hunger", sagte Luke, nach dem er mein Magenknurren bemerkte. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schlich. "Na dann, gehen wir essen", sagte Luke noch. Ich stand auf und half ihm wieder in den Rollstuhl. Ich war erleichtert, als mir wieder einfiel, dass er morgen rauskommt.

Wir gingen zu dritt ins Krankenhaus Restaurant und bestellten uns etwas zu essen. Luke nahm nur eine Suppe. Obwohl er morgen raus kommen wird, muss er schauen, welche Bewegungen er macht und was er ass. Ich bestellte mir auch eine Suppe. Zum Hauptgang bekam ich Nudeln mit einer Sosse, die ich nicht identifizieren konnte. Danny bestellte sich einen gemischten Salat und auch Nudeln. Das Essen war lecker. Nach dem Essen verabschiedete sich Danny. Er würde morgen wieder kommen um uns abzuholen. Den ganzen Tag verbrachte ich mit Luke. Wir waren in seinem Zimmer und redeten. Nach einiger Zeit hatten wir keinen Gesprächsstoff mehr und daher nahm ich meinen Block und Stifte hervor. Wir spielten Montagsmaler, Tic Tac Toe und noch andere.

Die Besuchszeit war nun leider vorbei. Dr. Nut erzählte mir, dass es eine weitere Ausnahme sei, dass ich hierbleiben konnte. Falls jemand fragt, müsste ich sagen, dass Luke nicht ohne mich kann. Eigentlich wäre es nicht mal eine Lüge. Er verabschiedete sich und ging. Luke ass noch etwas. Nachher machte er sich zum Schlafen fertig.


Murder MysteryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt