Wird er sich melden?

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Mittwoch: Ich wachte wieder auf, allein, dicke Augen, da ich sehr müde war. Heute war es so weit, ich sollte Ronny meine Nummer geben, und was er wohl zu meinem Brief sagen wird? Ich fühlte mich wie ein kleiner verliebter Teenager. Ich konnte es kaum abwarten endlich auf Arbeit zu kommen, endlich musste ich los, wieder hatte ich Glück, wieder war es seine Maschine. Er sah mich und grinste, wie immer. In der Pause standen wir kurz allein draußen und rauchten, ich überreichte ihm meinen Brief und meine Nummer und sagte, er solle sich doch bei mir melden. Er zwinkerte mir zu und versicherte, dass er das tun wird.


Nach der Schicht: 

Ungeduldig wartete ich auf eine Nachricht oder einen Anruf von Ronny. Stunden vergingen, nichts kam.. Ich lenkte mich ein wenig ab, und ging zu meinem Nebenjob, machte einfach mal mein Handy aus. Was mein Nebenjob war? Nun ja, ich war Stripperin. Der Schuppen, in dem ich 2x die Woche arbeitete, hieß "Angles". Es war immer wieder Ablenkung pur da zu Tanzen und andere Menschen zu bedienen, ihnen ihre Wünsche von den Augen ab zu lesen. 

22:30 - Im Angles:  Ich zog mich für meine Schicht um, setzte meine Perücke auf, schminkte mich und zwang mich in meine Absatzschuhe. - Fertig. Ich ging raus, zu den anderen Mitarbeitern und Gästen, es war einfach ein wunderschöner Abend, wir lachten, tanzten, ab und zu servierte ich auch ein paar Getränke. ich stand nun an der bar, mit dem Rücken zum Tresen und hörte einen Mann, mit einer mir sehr bekannten Stimme sagen: "einen doppelten Whisky bitte." - Er klang erschöpft und ein wenig traurig, ich drehte mich um und sah ihn, Ronny, was machte er nur hier? Er schien mich nicht zu erkennen, ich sagte ja Perücke und Schminke machen da einiges aus. Ich meinte zu ihm "hier." - lächelte ihn an und schob ihm seinen doppelten rüber. "Was ist los, du siehst nicht so glücklich aus, wie Männer, die sonst hier rein marschieren." - meinte ich und zwinkerte ihm zu. - "Ich gibt da so ne Frau, die verdreht mir den Kopf.. ich hab ihr schreiben sollen, hab es getan und warte vergebens auf eine Antwort." - er sah traurig auf seinen Whisky. - Ich musste einmal schlucken und ganz tief einatmen ... Er hatte sich also doch gemeldet. Klasse und ich stehe nun hier. - "Leg doch dein Handy weg und lass sie uns einen Moment vergessen, komm wir gehen ins Séparée und ich tanz ein wenig für dich!" - Er sah mich an, nickte. Ich nahm ihn an meine Hand und zog ihn hinter mir her, wir erreichten den abgeteilten Bereich. Ich ließ ihn sitzen, und sagte "Ich komm gleich wieder" - während ich mir auf meine Lippe biss. - Ich sprang auf, rannte in die Garderobe, fuhr mein Handy hoch und antwortete ihm schnell, sodass er eine nachricht hatte, sobald er hier wieder raus ist. 

Ronny: 

Hey, ich sollte mich bei dir melden, hier bin ich schöne Frau! 

Nicole:

Ach das ist ja schön, ich bin gerade mit Freunden was Trinken und konnte deswegen nicht auf mein Handy schauen, aber schön, dass du dich gemeldet hast, ich musste gerade an dich denken. ;) 

Ich ging wieder zurück, entschuldigte mich und setzte mich jetzt auf seinen Schoss. Er lächelte und berührte sanft meinen Arsch "Pack nur fester zu" - sagte ich. Und so nahmen die dinge ihren Lauf, ich tanze also für ihn es kam mir nur vor wie ein paar Minuten aber es war die halbe Nacht. 

Fertig, er bedankte sich bei mir und meinte, dass er sicher gern wieder kommen wird, ich grinste ihn an und sagte, dass ich dies doch hoffen würde. er umarmte mich und verließ den Club. - Ich sah noch, wie er nun sein Handy aus der Tasche zog und wie er grinste, als er sah, dass er eine Nachricht von mir hatte. Mir ging das Herz auf. 

Ronny: 

Ich muss gestehen, dass ich auch immer wieder an dich denken muss, und ich erwische mich dabei immer und immer wieder. - Ich war auch gerade unterwegs, sehen wir uns denn morgen auch auf arbeit?  

Nicole: 

Ich gehe davon aus, wenn du morgen nun wieder von 12:00 - 21:00 hast, dann bin ich save auch da ;)

Es war einfach perfekt, ich hatte ihn gleich doppelt glücklich machen können, auch wenn er nur von einem weiß, er wird nie raus finden, dass ich die Stripperin war, die ihm den Abend so schön gemacht hat, ich glaube auch das wären ziemliche Minuspunkte für mich bei ihm gewesen, deswegen verrate ich ihm erst mal nichts. Ich war einfach nur gespannt auf die nächsten Tage auf Arbeit. 

Nach meiner Schicht: Ich war endlich Zuhause angekommen und fiel nur noch ins Bett, zu meinem (noch) Freund... Ich hatte sein Gesicht langsam satt, drehte mich zum Fenster, atmete tief ein und schlief. 

Eigentlich Strippe ich. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt