Kapitel 4

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Meine Gedanken überschlugen sich, unwissend was nun passieren wird. Dann packte es mich, die Lust, das Verlangen und die Liebe. Wie eine Achterbahn fahrt, erlebten meine Gefühle ein hoch und tief. Mein Herz pochte rasend schnell. Selbstsicher packte ich die Hüfte von Camila und zog sie nah an mich heran. Ihr Bauch berührt sanft meinen. Das Gesicht von Camila, war so nah das ich ihren warmen Atem auf meinen Lippen spürte. Nur noch einige Zentimeter trennten unsere Lippen, aber eine unsichtbare Grenze hielt mich davon ab sie zu küssen. Dann passierte es, Camila packte meinen Hinterkopf und unsere Lippen verschmolzen zu einer Einheit. Ich spürte ihre wärme, jede ihrer Bewegungen. Meine Gefühle durchfuhren mich, wie ein Blitz. Mein Bauch kribbelte, meine Beine wurden weich wie Wackelpudding und mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Als wäre sie das perfekte Gegenstück für mich. Sie ist alles was ich mir je erträumt habe und noch viel mehr. Unsere küsse wurden leidenschaftlicher, langsam wanderte meine Hand an ihrem wohlgeformten Körper entlang. Ich wollte diesen Moment für immer einfrieren. Langsam überkam mich ein kalter Schauer, unsere Einheit wurde zerstört. Ungläubig öffnete ich meine Augen, war das Realität? Ich wusste es nicht aber ich wollte es auch nicht herausfinden. Einige Minuten blieben wir einfach nur stehen, versunken in die Augen des jeweils anderen. Jeder Blick in ihre Augen, war wie ein Blick in ihre Seele. Ich sah unsere Zukunft, alles was wir noch gemeinsam erleben werden. Doch konnte man das Liebe nennen? 

Die Zeit verflog wie im Fluge, seit dem Kuss im Probenraum hatten wir kein Wort mehr miteinander geredet. Es brachte uns näher zusammen und trennte uns gleichzeitig. Wir sind beide noch sehr jung, unser einziges Anliegen ist unsere Band und die aktuelle Tour. Es wäre falsch, eine Liebesbeziehung gerade jetzt zu beginnen. Falsch war es aber auch, die Gefühle einfach zu ignorieren. "Lauren?" hörte ich die Stimme meiner Visagistin durch den Raum schweben. "Hm?" brachte ich nur raus als Antwort, es war mehr ein Glucksen als ein Wort, ich war noch viel zu versunken in meine Gedanken. "Dein Kostüm ist heute in einem dunklen Lila, ich würde dein Make-up also eher etwas heller machen und mit Glitzer. Ist das okay?" fragte sie mich, dabei fuhr ihr Blick, wie ein Scanner, die Make-up Palette ab. "Jah, alles klar" antwortete ich ihr missmutig. Doch sie merkte das etwas nicht stimmte "Lauren? Ist alles gut? Du wirkst so abwesend, heute?" wollte sie wissen und zum ersten mal, wandte sie mir ihren Blick zu. "Jah, alles super" sagte ich genervt "ich muss noch kurz etwas klären" flüsterte ich mehr zu mir, als zu ihr. Schnell stand ich auf und verließ meine Garderobe. Von meinen Gefühlen gesteuert, lief ich den langen Gang entlang. Meine Hände zu Fäusten geballt, stürmte ich ohne anzuklopfen in Camila's Garderobe. "Wir müssen reden!" schrie ich sie an, ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. 

Liebe ist nur ein WortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt