Kapitel 5

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Camila sah mich erschrocken an. "Lauren!" schrie ihre Visagistin auf, dabei ging mein Name in ihrem Schrei unter. Camila hatte einen riesigen schwarzen Streifen im Gesicht, als ich die schockierten Gesichter der beiden sah musste ich schmunzeln. Egal wie wütend oder traurig ich war, wenn ich Camila sah wurde ich automatisch ruhiger. Sie verzauberte mich jedesmal und entführte mich in eine andere Welt. In der es nur uns beide gab. "Lisa? Könntest du kurz raus gehen, ich kläre das mit ihr" sagte sie im ruhigen Ton, zu ihrer Visagisten. Diese folgte den Anweisungen wiederwillig. Lisa warf mir einen strengen Blick zu, dann schloss sie die Tür hinter sich. "Lauren-ich" begann Camila, doch ich unterbrach sie, in dem ich meine Hand erhob. Vorsichtig näherte ich mich ihr, langsam ging ich in die Knie. Meine Hände stütze ich auf      Camila's Oberschenkeln ab. "Camila, ich weiß was du sagen willst. Es war ein Fehler. Du stehst nicht auf Frauen und wir sind in einer Band das könnte schief gehen aber ich kann das nicht mehr. Ich kann nicht immer deine gute Freundin spielen. Es zerreißt mich, innerlich." ich hielt einen Moment inne, den das nächste fällt mir sehr schwer zu sagen. Nervös atmete ich einmal tief durch "Camila, ich habe mich in die verliebt" sagte ich ihr ohne umschweife. Es folgte eine qualvolle Minute des Schweigens. Camila suchte meinen Blick doch ich schämte mich zu sehr um sie an zu sehen. Sanft spürte ich ihre Hände, die mein Gesicht umschlossen. Wie ein Blitz durchfuhr mich ein kribbeln, in der Magengrube. Wie ein Blackout konnte ich die nächsten Ereignisse, nicht mehr richtig ordnen. Ich spürte nur noch ihre Lippen auf meinen. "Ich liebe dich auch" flüsterte Camila in unsere Küsse. Überfordert von meinen Gefühlen, spürte ich nichts mehr. Ich verlor zwar nicht mein Bewusstsein aber meine Gefühle. Wie lange hatte ich mir genau diesen Moment gewünscht, wie lange hatte ich ihn mir erträumt, jetzt war es soweit. Und mein Herz wurde umschlossen von einem Eissturm. 

"LAUREN!" schrie mich meine Visagistin an. Erschrocken fuhr ich hoch. Ich lag in meiner Garderobe auf der Couch. Auf mir lag eine fein gehäkelte Decke, die meinen Körper mit wärme versorgte. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte das es nur ein Traum war. Warme Tränen rollten über meine, roten Wangen. Wie Wasser in einen Vulkan. Langsam näherte sich meine Visagistin. Behutsam strich sie mir durch meine Haare. "Lauren? Ist alles in Ordnung?" fragte sie mich mit besorgter Stimmlage. Ich merkte das sie es ernst meinte und nicht nur damit sie mit ihrer Arbeit beginnen konnte. "Ich weiß es nicht" flüsterte ich in meine dicken schwarzen Haare, die wie ein Vorhang mein Gesicht verdeckten. Von meinen Gefühlen überwältigt umarmte ich sie. Es fühlte sich gut an. Ihr Parfüm roch nach einem warmen Frühlingstag. Einige Minuten verharrten wir in unserer Umarmung. Bis ich wieder zur Besinnung kam. 

Liebe ist nur ein WortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt