Ich sah Amber Lynne Rose für den Rest des Tages nicht wieder, noch sah ich Jeffrey. Und glaubt mir, ich hab die Flure, zwischen jedem Unterricht recht gründlich nach ihm abgesucht. Es war, als ob er versuchte, mir aus dem Weg zu gehen. Ich hatte wirklich keinen Zweifel daran, dass er das tat. Seit der Trennung, war ich selten in der Lage ihn zwischen den Klassen zu sehen. Denn er kannte meinen Stundenplan, und wusste ganz genau, wo er zu bestimmten Zeiten nicht sein durfte, wenn er mich nicht sehen wollte. Offenbar, wollte er mich nicht mehr sehen.
Was Jeffrey jedoch nicht wusste war, mein neuer 'nach der Trennung nach Schuleschluss' Stundenplan, welcher normalerweise daraus bestand, dass Trish mich prompt, zwei Minuten nach dem letzten Gong, in der Lobby traf und mich nach Hause fuhr. Jedoch wartete ich an diesen Nachmittag, immer noch, zehn Minuten nach dem Gong auf sie in der Lobby und fragte mich, was sie aufgehalten hatte. Trish war nie zu spät für irgendwas.
Und genau da entdeckte ich Jeffrey.
Er war, wundersamer Weise, allein und war auf dem Weg zu seinem Spind. Sobald ich das, als perfekte Gelegenheit erkannte, hinzugehen und 'Hi' zu sagen, fing mein Herz an wie wild im meiner Brust zu schlagen. Plötzlich fühlte ich mich, wie ein großer Feigling, weil ein großer Teil von mir, einfach so tun wollte, als hätte ich ihn nicht gesehen.
Unglücklicherweise gewann jedoch der kleinere Teil von mir – der Teil, der einen Affen aus mir machen wollte – und ich folgte ihn leise, den ganzen Weg zu seinem Schließfach.
Als er anhielt und an seinem Schloss fummelte, stand ich einfach nur da, und beobachtete ihn. Seine Schließfachkombination war 10-1-16. Das weiß ich, weil er einmal seinen Spind mit mir geteilt hatte, nachdem ich einen tragischen Limonaden Unfall in meinen eigenen hatte. Sein erster Versuch klappte wie üblich nicht. Er konnte sich nie daran erinnern, ob es links-rechts-links, oder rechts-links-recht war. Ich hatte das immer, als unglaublich niedlich empfunden.
Beim zweiten Versuch klappte es, und ich lächelte.
Er schmiss ein Buch in seinen Spind, nahm ein anderes dafür heraus und warf es in seinen Rucksack. Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und mit der anderen schlug er die Schließfachtür zu. Er war im Begriff zu gehen. Es war jetzt oder nie.
Ich machte einen großen Schritt nach vorne und tippte ihn auf die Schulter. „Hey, Jeffrey.“ grüßte ich, und fand schließlich meine Mut und meine Stimme wieder.
Er drehte sich zu mir um, und zu meiner totalen Zufriedenheit, sah er positiv geschockt aus.
„Äh...Lexi.“ krächzte er. Sein Blick huschte sofort über mein Aussehen, und seine Augen weiteten sich soweit, dass ich Angst hatte, sie würden gleich herausspringen. Sein Mund blieb offen, als ob er vor hatte noch mehr zu sagen, aber er starrte mich einfach nur an.
Seine Reaktion gab mir mehr Selbstvertrauen, als ich erwartet hätte. Ich griff nach meinen eigenen Rucksack, öffnete ihn und zog den 'Großen Gatsby' heraus und hielt es ihm hin. „Hier. Ich glaube du hast danach gesucht.“
Es dauerte volle fünf Sekunden (ich hab gezählt), bis er seinen Blick auf das Buch richtete. „Oh. Richtig.“ er nahm es entgegen. „Danke.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Dank nicht mir. Dank meiner Mutter, sie ist diejenige, die es gefunden hat.“
Jeffreys Augen begannen sich langsam zu verengen. „Lexi, du siehst.....anders aus.“
Ich hätte beleidigt sein sollen, dass er das Wort 'anders' anstatt 'fabelhaft', 'großartig', 'spektakulär' oder jedes andere Adjektiv was Mädchen gerne von Jungs hörten, benutzt hatte. Aber ehrlich gesagt, gab es mir ein gutes Gefühl. Allein die Art wie er 'anders' sagte, ließ mich schmelzen. Oh, Gott. Ich war immer noch sowas von verschossen in den Kerl.
DU LIEST GERADE
The Importance of Getting Revenge | Leseprobe der deutschen Übersetzung
Teen FictionDie siebzehnjährige Lexi Turner wurde gerade von ihrem Freund, mit dem sie drei Jahre lang zusammen gewesen war, abserviert - an dem Tag, an dem sie es mit ihm "tun" wollte. Und zu allem Übel hat er sie auch noch für einen Lebenskraftraubenden Dämon...