Goodyear

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Heiße trockene Wüstenluft schlägt uns entgegen, als wir den Flughafen verlassen.

Gott sein dank ist es extrem trocken, also schwitzt man nicht sehr.

Der Bus, der uns nach Goodyear bringen soll, warte bereits mit dröhnendem Motor.

Eine Frau mittleren Alters begrüßt uns auf Englisch. Sie stellt sich als Cathy vor,  ist gebürtige Deutsche, erklärt uns aber, dass wir ab jetzt nur Englsich sprechen werden, da unsere Instructors alle samt Amerikaner sind und es daher Sinn macht sich gleich daran zu gewöhnen.

Für mich kein Problem.

Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde. Ich mag die USA. War schon oft hier, aber noch nie in Arizona, meißt Florida und zwei Mal in Californien.

Daher starre ich nicht so sehr aus dem Fenster, wie andere. Besonders Kati, für sie ist es die erste Reise überhaupt.

Erschöpft erreichen wir endlich die Verkehrsfliegerschule in Goodyear. Die Aufregung steigt erneut an, nun wird es wirklich ernst.

Wir können schon beim Heranfahren die vielen Trainingsmaschinen sehen, die wir in ein paar Woche oder vielleicht auch nur Tagen fliegen werden.

Auch sehen wir einge Maschinen in der Luft.

Im Hauptgebäude werden wir von der Schulleitung freundlich begrüßt. Man nennt sich beim Vornamen. Auch die Fluglehrer, die uns betreuen werden, stellen sich vor.

Plötzlich tritt eine junge Frau nach vorne, lange schwarze Haare, gertenschlank, knapp 1,70 gross, gebräunte Haut, sie stellt sich als Maria vor und begrüßt uns als letzte.

Sie raubt mir fast den Atem, so schön ist sie, trotzdem sie in einer oliven Fliegerkombi da steht. Irgendwie aber wirkt sie darin sehr sexy.

Ich bin von ihr sofort fasziniert. Als sich unsere Blicke kurz treffen, ist es als würde jemand meinen Bauch ganz fest drücken. Ich bin hin und weg.

Unsere Blicke treffen sich nur für max. 1 Sekunde, genug um mich alles um mich herum vergessen zu lassen.

Dann schaut sie weiter in die Runde und nach wenigen Worten tritt sie wieder nach hinten.

Ich versuche weiter Blickkontakt aufzunehmen, doch sie erwiedert ihn nicht.

Schade.

Nach der Begrüßung gibt es Frühstück, leider können wir unsere  Zimmer nicht aufsuchen, denn die Schlüssel sind irgendwie abhanden gekommen, so sagt man uns.

Danach werden wir herumgeführt. Wir sind zwar müde, doch der Tag hat hier gerade begonnen und die Aufgregung läßt uns die Müdigkeit vergessen.

Man sagt uns, dass man heute für die Neuankömmlinge ein BBQ vorbereitet hat und das es noch ein Aufnahmeritual geben wird.

Wir sind gespannt.

Am Abend dann ist das BBQ, wir sind hungrig, auch die Müdigkeit kommt immer mehr durch.

Nach dem Essen sollen wir uns alle Badesachen anziehen und uns am Pool versammeln.

Was jetzt kommt ist das übliche Willkommensritual, das Tauchen nach den Zimmerschlüsseln. Damit lüftet sich auch das Geheimnis, was mit den Schlüsseln passiert ist.

In Pappbechern eingefrohren, werden diese im Pool versenkt. Wie müssen sie dann wieder heraufholen. Ein netter Einfall, wie ich finde.

Wir springen also rein und greifen nach einem der Becher am Grund.

Ich tauche mit meinem auf und zerbreche das Eis. Statt eines Schlüssel finde ich aber nur kleine Steine darin, ein Scherz wie man mir unter lautem Gegröhle mitteilt. Alles lacht, ich auch.

Ich muss also noch einmal tauchen. Dieses Mal klappt es, ich finde darin einen Schlüssel. Er wird mein Zuhause für die nächsten 6 Monate öffnen.

Gegen 23:00 kann ich nicht mehr, Ich schnappe mir meine Sachen und suche mein Zimmer.

Es ist zweckmäßtig amerikanisch ausgerüstet. Bett, Bad, eine kleine Kochecke und ein Schreibtisch.

Ich bin viel zu müde um mich weiter umzusehen. Nur noch schnell um ziehen, dann ins Bett.


Nur der Himmel ist die GrenzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt