Kapitel 3 (Unterricht): Was sind Sky Rider?

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Die Schulklasse 1A sah genauso aus wie jede andere Klasse der Sky Rider Schule. Stühle und Tische brav in einem Halbkreis direkt vor dem Lehrerpult aufgestellt, sodass alle Schüler den Lehrer aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen konnten. Die Stühle und Tische, sowie der Boden, waren schneeweiß. Die Farbe Weiß symbolisierte den Frieden und den Neubeginn den die Sky Rider erreichen wollten, weswegen sich auch niemand davon gestört fühlte.
Aus den gläsernen Wänden sah man einen Teil des Sky Rider Landes von oben. Die Klasse 1A befand sich nämlich im 25. Stock des Schulturms.

In der ersten Klasse waren alle logischerweise noch Kinder. Die allgemeine Schulausbildung dauerte 3 Jahre lang und jeder Sky Rider war verpflichtet sich diesen 3 Jahren zu unterziehen. Nach der allgemeinen Schulausbildung hatte man bis zu 10 Jahre frei. In dieser Zeit sollte man sich um seine Ziele Gedanken machen. Die meisten Sky Rider entschieden sich für den Frieden in die Schlacht zu ziehen und wurden zu Soldaten. Diese Ausbildung dauerte 9 Jahre und war nicht ohne.

Doch aktuell machten sich die Kinder herzlich wenig Gedanken darum.
Sie alle quatschten mit ihren Nachbarn, grinsten und lachten, bis der Lehrer reinkam. Er trug eine schneeweiße Robe und hatte sein langes blond gelocktes Haar zu einem Zopf gebunden. Mit dem Erscheinen des Lehrers kehrte Ruhe ein, doch das Grinsen war allen nach wie vor ins Gesicht geschrieben. Der Lehrer stellte sich vor sein Lehrerpult, beäugte alle grinsend und verbeugte sich schließlich:
„Guten Morgen zusammen!"
Und alle Schüler im Chor zurück:
„Guten Morgen, Sant Fredus!"
Der Lehrer - Sant Fredus - richtete sich auf. „Und willkommen, zur heutigen Unterrichtseinheit." Die Kinder kicherten.
„Wir beginnen mit einer kurzen Wiederholung von gestern bezüglich der Grundgesetze. Anschließend folgt eine kleine Geschichte und dann habt ihr wieder Pause.", er klatschte in die Hände. „Nun denn! Wie viele Grundgesetze haben wir?"
Alle Kinder hoben die Hand und der Lehrer wies mit dem Kinn auf jemanden. Die Hände sanken allesamt wieder.
„Wir haben nur ein Grundgesetz.", antwortete ein Schüler.
Fredus nickte. „Vollkommen richtig und wer kann es mir nennen?"
Erneut streckten sich einige Hände in die Luft. Er ließ seinen Blick über sie streifen, als würde er den Anblick genießen, bis er schließlich jemanden zunickte.
„Das Grundgesetz besagt:
Sky Rider sind dazu verpflichtet den Frieden zu ehren."
Der Lehrer nickte zustimmend, zuckte dann jedoch mit den Schultern: „Und wenn ich mich plötzlich dafür entscheiden würde, einen Sky Rider aus Spaß zu verletzen?" Einige Kinder zogen scharf die Luft ein, ein solches Vergehen war in ihrer Welt vollkommen unmöglich. Viele hoben energisch die Hand und wedelten damit in der Luft rum. Fredus grinste und wählte einen braun gelockten Jungen aus.
„Dann wird man öffentlich hingerichtet!"

Sant Fredus verschränkte die Arme vor der Brust. „Auch wenn man jemanden nur ein blaues Auge verpasst?"
Der Junge nickte hastig und seine braunen, lockigen Haare schwankten wellenartig mit jedem Nicken mit.
„Das ist richtig, aber 2 Fragen habe ich noch. Erstens:
Ab welchem Alter gilt dieses Gesetz und folglich auch die Bestrafung?
Zweitens:
Wieso haben wir uns selbst für die kleinsten Vergehen die öffentliche Hinrichtung ausgesucht? Wer kann beide Fragen beantworten?"
Jetzt meldeten sich nicht mehr ganz so viele. Geduldig wartete der Lehrer noch etwas ab, doch es tat sich nichts mehr. Er nickte einem Mädchen mit langem blonden Haar zu.
„Das Gesetz gilt für jeden ab der Geburt, da wir von Geburt an bereits reif genug sind. Wir werden nicht wie die meisten anderen Nomnianen als Babys geboren. Ich bin zum Beispiel auch erst ein halbes Jahr alt."
Sant Fredus grinste zufrieden. „Gut, und die zweite Frage?"
Das Mädchen legte den nachdenklich den Kopf schief. „Öffentliche Hinrichtungen haben mehrere Vorteile. Zum einen wird nichts versteckt, wie in anderen Welten, wo der Staat heimlich tötet. Zum anderen können wir aus den Fehlern lernen, die der Schuldige gemacht hat, und sicher gehen, dass so eine Tat nie wieder geschieht. Allerdings gab es ohnehin noch nie eine öffentliche Hinrichtung, obwohl das Gesetz schon seit tausenden von Jahren besteht."
„Absolut ausgezeichnet!", kommentierte Fredus grinsend.

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