Kapitel 1: Der erste Auftrag

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Ein uraltes, schwarzes Gebäude stand mitten auf einer wunderschönen Wiese. Es war keine 5 Meter groß und bröckelte bereits. Anstatt Fenster gab es Löcher an einzelnen Stellen, welche unsymmetrisch zu den anderen waren. Der Wind rannte immer wieder mit Anlauf gegen die alte Holztür, die als einziger Eingang zum Gebäude fungierte. Die Tür knarrte jedes Mal widerwillig, doch sie blieb stur stehen. Die Sonne strahlte ihre Wärme aus und ihr Strahlen blendete einen sechszehnjährigen Jungen. Er trug einen langen weißen Mantel, einen weißen Hut, aus dem ein paar seiner blonden Haare rausguckten, weiße Handschuhe und auch sonst war er komplett in weiß gekleidet. Sein Silberner Bogen und sein Köcher waren auf seinem Rücken geschnallt. Die Pfeile in seinem Köcher wiegten nahe zu nichts, waren aber aus Stahl und mit allen möglichen Zaubern aus seinem Heimatplaneten belegt.
Seine Goldenen Augen genossen den Anblick der Stille. Die Mission hätte nicht einfacher erklärt sein können:
Finde heraus, woher das Gebäude so plötzlich kommt.
Niemand wusste woher dieses Gebäude kam, der Planet bestand schließlich nur aus Tieren und Pflanzen. Es war ruhig und friedlich. Eine dominierende Rasse die sprechen konnte, gab es hier nicht. Dem Jungen blieb also nichts anderes übrig, als in das Gebäude einzudringen.

Die einzigen Informationen die er hatte besagten, dass das Gebäude seit etwa 6 Tagen existierte. Diverse Lebensformen die es betraten, wie zum Beispiel neugierige Vögel, kehrten nicht mehr zurück. Das war alles. Aufgrund seiner bereits abgeschlossenen Ausbildung zum Sky Rider Soldaten, stach ihm natürlich die Tatsache, dass das Gebäude eher Schein als Sein war, in die Augen.
Hochentwickelte Rassen nutzten gerne die banalsten Kulissen, um ihre kranken Machenschaften zu verstecken. Vielleicht wurden dort Pläne zur Übernahme des Planeten geschmiedet, vielleicht wurden Tiere und Pflanzen für kranke Experimente missbraucht. Natürlich mussten es nicht immer nur böse Kreaturen sein, vielleicht handelte es sich auch um friedliche Flüchtlinge, oder um einen Friseur.
Letzteres war eher unwahrscheinlich.

Der Junge setze sich in Bewegung. Die alte Holztür hatte keinen Griff, also versuchte er die Tür sanft aufzustoßen, woraufhin sie sofort zusammenbrach. Der Wind Pfiff triumphierend ins Gebäude und die Lichter darin begannen zu flackern. Im Gebäude war es, trotz der paar Fackeln an den Wänden, die bescheidenes Licht spendeten, ziemlich finster.
Er blickte sich um. Keine Wachen weit und breit. Die Treppe zum Untergrund war nicht zu übersehen, die Fackeln, welche die Treppe beleuchteten, schienen deutlich greller als die anderen. Er schlich sich an eine gegenüberliegende Wand und wartete auf Lebenszeichen, genauso wie er es gelernt hatte, doch er hörte nichts. Er schaute vorsichtig die Treppe runter. Nichts. Er schlich die Treppen runter, wobei seine Ohren gespitzt waren. Am Ende der Treppe befand sich eine Weggablung. Sein Blick wanderte nachdenklich von links nach rechts. Schließlich verdrehte er die Augen und entschied sich nach links zu gehen. Nach etwa einer Minute, bemerkte er die Sackgasse vor ihm. Er warf der dunkeln Mauer einen finsteren Blick hinzu, als ob er sie verscheuchen wollen würde, doch sie blieb weiterhin stur da stehen wo sie erbaut wurde. Er seufzte und drehte sich um, und starrte plötzlich in blutunterlaufene Augen. Er blinzelte die Kreatur an. Es sabberte. Es trug Lumpen, hatte keine Haare, blasse Haut, hervorquellende Augen deren Pupillen zu Schlitze geformt waren, und anstatt Hände hatte es beängstigende Klauen. Es hatte den Mund leicht offen, so konnte man die Fangzähne sehen. Der Junge zog eine Grimasse. "Vampire", murmelte er "na toll..."
Der Vampir holte mit den Klauen aus, doch er packte rechtzeitig das Handgelenk des Vampires und verdrehte es. Die Kreatur gab ein leichtes Heulen von sich. Blitzschnell trat er hinter dem Vampir und brach ihm mit einem festen Griff das Genick. Es knackte laut und der Vampir fiel stumm zu Boden. Der Junge lächelte. "Erbärmliche Viecher." Gerade als er sich umdrehte bemerkte er, dass ein Dutzend Vampire sich durch den Gang quetschten und fauchend auf ihn zu pirschten.
Der Junge verdrehte die Augen und ballte seine linke Hand zur Faust. Dann ließ er sie wieder locker, und weiße Elektrizität tanzte summend auf seiner Hand. Er zeigte auf einen Vampir und ein weißer Blitz schoss aus seinem Finger und ließ schwarzes Gerippe vom Vampir zurück. Nun spreizte er die Finger und aus allen 5 Fingern schossen knisternd Blitze hervor die sich durch die Vampire bahnten. Doch dieses Mal, hatten sie keine ersichtlichen Verletzungen. Stattdessen blieben die Kreaturen wie festgewachsen stehen und knurrten. Sie waren vollständig paralysiert. Je mehr Finger er für seine Elektrizität nutze, desto breiter war zwar die Fläche, doch die Stärke wurde durch jeden Finger halbiert.
Der Junge hob die Fäuste und stürmte auf die wehrlosen Vampire zu. Er ließ seine Faust in ein Kinn krachen, welcher den Kopf der Kreatur von seinen Schultern trennte. Der Junge runzelte die Stirn und schlug den nächsten Vampir nieder. So bearbeitete er einen nach dem anderen. Seine Fäuste drückten sich in die kalten und überraschend weichen Körper. Jede dieser Kreaturen brach nach einem Schlag zusammen. Als die Vampire erledigt waren, blickte der Junge auf seine Knöchel. An ihnen klebten verwestes Fleisch und Kleidungsfetzen. Er war schon verwundert gewesen, wieso seine Schläge so einen Schaden zufügten, denn eigentlich waren seine Kampfkünste weit unter dem Durchschnitt eines Sky Rider Soldaten. Aber diese Vampire zu verprügeln bzw. Ihnen den Kopf von den Schultern zu reißen war deshalb so einfach, weil der Verwesungsprozess schon sehr weit fortgeschritten war.

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