Die Verwandlung

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Allyson's Sicht

An diesem Abend ging es mir richtig schieße. Irgendwie war dieser ganze Tag zu viel für mich. Ich saß in meiner Lieblings Decke eingekuschelt auf der Couch und schlürfte meinen heißen Kakao. Die Sorge um Scott zerfraß mich innerlich. Abe eigentlich konnte es mir ja egal sein. Er hätte sich ja auch mal melden können. Egal in welcher Situation er war, es war mir egal. Er war jetzt wo es mir am schlechtesten ging, nicht für mich da und das war das Einzige was in diesem Moment zählte. Er und meine Eltern waren ein für alle mal für mich gestorben. Ich strich sie aus meinem Leben.  Ich saß auf der Couch und steigerte mich immer mehr in die Wut hinein. Plötzlich zerbrach die Tasse in meiner Hand und die heiße Schokolade verteilte sich über meinem ganzen Körper. Ich schrie auf, zog sofort mein T-Shirt aus und sah auf meinen Bauch, der sich bereits rot färbte. Toll auch das noch. Wie konnte das überhaupt passieren, ich war doch sonst nicht so stark. Vielleicht hatte sie ja schon vorher einen Knacks und ich hatte es einfach nicht bemerkt? „Nein“, sagte eine innere Stimme zu mir, „es war nicht die Tasse mit der was nicht stimmt, sondern du. Es ist ganz allein deine Schuld, dein Körper verändert sich. Du bist einfach zu stur um es einzusehen.“  Nein, nein. Das konnte nicht sein. Ich weigerte mich zu glauben, das ich nicht mehr normal war. Ich verbannte diese Stimme in die hinterste Ecke meines Gehirns und ging duschen. Als ich wieder aus der dusche stieg, schlüpfte ich in meinen Pyjama und föhnte meine Haare. Plötzlich hörte ich, wie unten die Haustüre aufging. Schnell stellte ich den Föhn aus, zog mir einen Pullover über, ging auf den Gang und schaute vorsichtig nach unten in die Eingangshalle. Und wer stand da plötzlich wie aus heiterem Himmel? Meine Eltern.

Nicht die auch noch. Ich kahm bis jetzt auch bestens ohne sie aus. Als sie mich erblickten, bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Am liebsten hätte ich ihnen dieses beschissene Lächeln aus dem Gesicht gerissen. Ich weiß klingt hart, aber was wollte man von mir erwarten? Das ich sie freudig in meine Arme schloss, weil sie nie für mich da wahren? Dazu fielen mir nur zwei Worte ein: Nein und Danke. Die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken. „Allyson, Liebling komm doch runter und begrüße deine Eltern. Wir haben dich ja so schrecklich vermisst.“  Okay, das reichte mir. Sie sagen sie hätten mich vermisst, aber hatten noch nicht mal ne Sms geschrieben. Sie sagen sie hätten mich so vermisst, aber konnten mich nicht einmal anrufen. Ich begann rumzuschreien: „Ach! Ihr sollt mich vermisst haben?! Das ich nicht lache! Ihr konntet noch nicht mal anrufen, um euch zu erkundigen wie's mir geht! Keine Sms, keine E-Mail, Nichts! Und ihr wollt mir allen ernstes weis machen ihr hättet mich vermisst?!“ ich wurde immer hysterischer und schrie immer lauter. Die Tränen begannen zu fließen. „Es war euch völlig egal! Ich hätte sterben können und es wäre euch einfach eiskalt egal gewesen!“ „Ach Ally, jetzt übertreib doch nicht so.“ mischte sich mein Vater ein. „Ich übertreibe?!“ Meine Stimme überschlug sich. „Ich übertreibe also. Okay gut wenn ihr meint. Ihr habt ja keine Ahnung was ich dieses Wochenende alles durchmachen musste!! Ihr habt keine Ahnung wie schlecht es mir geht!“ „So schlimm kann es schon nicht sein. Das einzige was du durchmachen musst, ist nur wieder  irgend so ein Teenagerkram! Also lass deinen Frust nicht an uns aus!“ Schrie mich meine Mutter an. „ihr habt echt keinen blassen Schimmer, was an diesem Wochenende hier abging, oder? Wisst ihr was? Mir reicht’s. Ich brauche euch nicht. Ich hatte euch nie gebraucht. Ich kahm bis jetzt ja auch ganz gut ohne euch klar.“ Während ich das sagte, blickte ich ihnen eiskalt in die Augen, drehte mich um und rannte zur Tür. „Allyson wo gehst du hin?!“ rief mir meine Mutter nach. „Ich geh dorthin wo ich auch wirklich geliebt werde!“  „Junge Dame! Du verschwindest jetzt nicht einfach so! hast du gesehen wie spät es ist?! Und sieh dir mal diese Unordnung an!“ „Weist du was Mom? Du kannst dir deine Unordnung sonst wohin stecken!“ ich zog meine Jacke an schlüpfte in meine Lieblings Chucks und rannte zur Tür raus. Wohin sollte ich? Ich wusste es selbst nicht. Ich hatte ja niemanden mehr. Die Tränen liefen immer schneller und wurden immer mehr. Ich wusste nicht wohin ich ging ,meine Füße trugen mich irgendwo hin. Ich nahm die Welt rund um mich herum gar nicht mehr war. So merkte ich auch nicht, das mich jemand verfolgte. Als ich anhielt, bemerkte ich erst wo ich war. Es war früher Scott und mein Lieblings Platz. Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Mir war plötzlich ganz heiß. Ich meine noch heißer als in den letzten Tagen. Mein Herz schlug immer schneller und das Kribbeln war jetzt in meinem ganzen Körper verteilt und es war unerträglich. Es fühlte sich an als ob etwas unter meiner Haut herausbrechen wollte. Es schmerzte so sehr. Ich fing an zu schreien. Mein Körper verformte sich, die Kochen knackten, verschoben sich und formten sich neu.

Der Schrei endete in einem herzzerreißenden Heulen eines Wolfes.

der einsame WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt