#1 Wut

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Die Vase flog quer durch den Raum und der junge Mann musste sich erneut vor fliegendem Porzellan wegducken.

„Du…!"

Der Hauself, welcher gerade in das Zimmer schlich, ging schnellstmöglich wieder rückwärts hinaus, auch wenn er nicht der Angesprochene war, so musste man sich schließlich nicht unnötig der äußerst schlechten Laune seiner jungen Herrin aussetzen.

„Schatz, bitte… beruhige dich wieder. In deiner Verfassung ist das nicht gut… Liebling…nein… nicht die Ming-Vase…die….verflucht.", mit diesen Worten ging der Mann, ein Zauberer, wieder in Deckung.

Hinter ihm zerschellte das Erbstück seiner Mutter an der marmorierten Wand des Zimmers. Er konnte durchaus verstehen, dass seine Frau aufgebracht war. Nun gut, es ist ein Unterschied ob sich eine Frau aufgeregt oder ob es Bellatrix Lestrange ist, die fuchsteufelswild wird.

Auf der anderen Seite dachte sich Mr. Lestrange gerade, dass seine Ehefrau sich gar nicht so aufregen müsse, denn schließlich kam der momentane Streitpunkt in den meisten Familien vor.

„Beruhigen? Ich soll mich BERUHIGEN? Wer hat mich denn in diese sogenannte Verfassung gebracht? Du! Das ist deine Schuld. Verdammt nochmal, ich dachte wir hätten eine Abmachung. Aber nein… DU kannst dich ja nicht daran halten… nicht wahr? Und nenn mich nicht Schatz oder Liebling, VERSTANDEN!", brüllte die Dame des Hauses und rauschte hinaus aus dem Zimmer, selbstverständlich nicht ohne vorher noch einmal deftig die Tür zuknallen.

Seufzend und mit einem Schweißfilm auf der Stirn setzte sich Rodolphus Lestrange auf die elegante Ledercouch. Er musste zunächst mal wieder durchatmen und wurde sich des unverschämten Glücks, dass er gehabt hatte, erst langsam bewusst. Oh ja, es hätte wesentlich schlimmer kommen können, wenn seine Frau den Zauberstab zur Hand gehabt hätte. Für einen kurzen Augenblick überlegte Rodolphus, ob es möglich war, dass Bellatrix eben diesen gerade holen ging, verwarf jedoch dann den Gedanken wieder, als er die Eingangstür des Hauses mit einem lauten Knall zuschlagen hörte.

Der Zauberer lockerte die Krawatte, stemmte die Ellenbogen auf die Knie und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Immer wieder fragte er sich, wie es hatte soweit kommen können. Rodolphus liebte seine Frau mehr als diese ahnen konnte, mehr als der dunkle Lord wissen durfte und mehr als er sich hätte eingestehen können und dennoch hatte er sie hintergangen und ihr Vertrauten ausgenutzt.

War es die Sache wert, fragte der Zauberer sich ständig. Was wenn Bellatrix ihn nun verlassen würde? Absurd oder vielleicht doch nicht?

Unruhig erhob sich der dunkelhaarige Mann, ging zur Bar und holte sich ein Flasche Feuerwhisky, ein Glas würde überflüssig sein.

Zur gleichen Zeit schritt Bellatrix Lestrange ebenfalls unruhig und mit hitzigem Gemüt vor der Eingangstür von Malfoy Manor hin und her. Gefühlte Stunden wartete die Hexe auf Einlass.

Kaum öffnete ihr der Hauself Dobby die Tür, stieß Bellatrix diese weiter auf, versetzte dem minderwertigen Geschöpf eine Tritt damit es aus dem Weg war und richtete ihr Augenmerk auf die hochgewachsene Gestalt mit Zeitung und einer Tasse Tee in beiden Händen, die gerade auf dem Weg in den Salon war.

„Narcissa? Wo ist sie?", fauchte Bellatrix schlecht gelaunt.

„Im Salon. Dir auch einen angenehmen Tag, Schwägerin.", gab der blonde Zauberer, mit hochgezogener Augenbraue zu Antwort.

Ein verächtliches Schnaube brachte die Schwarzhaarige gerade noch zu Stande, ehe sie vor dem Hausherren weiter zu Salon ging und ihm die Tür vor der Nase zuknallte.

Lucius Malfoy, der anscheinend bei der Unterredung unerwünscht schien, freute sich kurzweilig nicht allzu eilig hinter seiner Schwägerin hergegangen zu sein, denn sonst hätte er sich wohlmöglich durch das schnell zufallende Türblatt, seine Nase gebrochen, welche er für gewöhnlich im etwas höher trug, als der Durchschnitt der Zauberergesellschaft.

Dennoch zog er sich nun mit einem zornigen Gesichtsausdruck in sein Arbeitszimmer zurück.

Schwanger / Bellatrix Lestrange Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt