Kapitel 3

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Der Wecker ertönte, er zog mich aus meinem Traum und ich drehte mich um, um ihn auszuschalten. Ich legte meine Hand auf den Wecker und tippte auf den Schalter, doch er liess sich nicht ausschalten. Ich zog die Decke über meinen Kopf, doch es half nicht, ich hörte denn Wecker immer noch. Also entschloss ich mich trotzdem auf zu stehen und machte ihn aus. Ich schleppte mich zu meinem Badezimmer und machte mich fertig. 

Ich lief die Treppen runter in die Küche. Dort bemerkte ich, dass ich ja noch immer alleine war. Also ging ich zum Kühlschrank. Ich wollte gerade den Orangensaft herausnehmen, da ertönte die Haustüre und ein stürmisches Klopfen liess mich zur Tür gleiten. „Guten Morgen Sonnenstrahl.“ Ein junger Mann stand vor mir. Ich schaute relativ düster und noch immer verschlafen rein. „Guten Morgen.“ Erst jetzt bemerkte ich, dass dieser junge Mann ja Alex war. „Ich dachte mir, da du ja so oder so alleine bist, nichts gegen Gesellschaft hättest. Also bin ich los in den Café-Shop und habe uns jeweils einen Kaffee und ein Croissant geholt. Ich hoffe du magst den Kaffee mit Milch, hab ich gestern ja nicht mehr gesehen.“ Er grinste mich an. Ich wunderte mich zwar, dass er hier war, doch gegen Gesellschaft hatte ich wirklich nichts und er hat sogar Frühstück mitgebracht, somit müsste ich nicht mal überlegen was ich essen wollte. Ich lächelte ihn an, ging einen Schritt auf die Seite und liess ihn in die Wohnung.

„Danke, das war echt lieb von dir“, meinte ich zu ihm, stand auf und gab ihm einen Kuss auf die Backe. Als meine Lippen seine Haut berührten fingen meine Gefühle an Sprünge zu machen. Ich wusste nicht wieso, aber dieser Kuss war für mich jedenfalls mehr, als ich eigentlich damit erzielen wollte. Ich löste mich von seiner Wange und machte einen Schritt zurück, um in seine Augen sehen zu können. Er sah mich erstaunt an, doch als er merkte, dass ich ihn beobachtete, machte er wieder einen auf ‘Cool‘. Er lächelte mich an und stand auf. „Also ich räum dann mal ab, du kannst dich ja in der zwischen Zeit bereit machen. Es wär mir nämlich ein Vergnügen dich in die Schule zu fahren!“, meinte er, doch er liess es eher wie ein Befehl klingen als  einen Aussage oder Frage. Nun ja, ich entschloss mich ihm zu gehorchen und ging in mein Zimmer hoch. Ich ging noch schnell ins Bad um mein Make-up zu erfrischen, Schnappte mir meine Tasche aus der Ecke und ging wieder nach unten. Alex hat die ganzen Überreste von Morgenessen weggeräumt und wartete nun auf mich bei der Haustür. Er öffnete mir die Tür und wir gingen nach draussen. Er ging voraus, ich wollte ihm gleich folgen, doch dann bemerkte ich, dass ich das Haus noch abschliessen muss. Also blieb ich stehen, drehte mich zur Tür und Schloss sie ab. Den Hausschlüssel verstaute ich sicher in meiner Tasche. Als ich mich wieder zu Alex wandte, sass dieser schon auf seinem Motorrad und hielt zwei Helme in den Händen. „Ich soll auf dieses Ding steigen?“ „Ja, eigentlich schon. Und bezeichne Natascha nicht als Ding. Weisst du, sie hat auch Gefühle.“ Er sah mich ein bisschen beleidigt an. „Ok, tut mir Leid ‘NATASCHA‘“ meinte ich dann und versuchte nicht laut los zu lachen. Er bemerkte es aber. „Ach, steig einfach drauf und sei still!“, befahl er mir jetzt. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und tat schlussendlich was mir gesagt wurde. Als ich mich drauf setzte, fuhr er schon los. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch, um nicht runter zu fallen. Er grinste und ich bemerkte es sofort, dass er es mit Absicht getan hat, dass ich meine Arme um ihn schlingen musste. Doch, es störte mich nicht. Es gefiel mir richtig. Es war nicht so, wie wenn ich Raien umarmte. Es war, so viel besser. Nun, ich genoss die Fahrt bis zur Schule wirklich gut, doch als wir bei der Schule eintrafen, waren alle Blicke auf mich gerichtet. Nun ja, wer wird ja schon von einem etwa 1.80 Meter grossen, gut aussehenden  Junge in die Schule gefahren, der nicht sein Freund ist? „ICH“, dachte ich mir und wendete mich zu Alex um. „Danke. Also für alles. War echt nett von dir.“ Ich lächelte ihn an. Er erwiderte mein Lächeln und antwortete mir: „Kein Problem. Immer wieder gern.“ „Na gut bis dann“, meinte ich und gab ihm einen Kuss auf die Backe. Dieses Mal gab ich ihm den Kuss schneller, ich wollte nicht, dass jemand meint, er wäre mein Freund, da es ja nicht stimmte. Doch auch dieser kurze Kuss lies meinen Atem stocken. Nun bemerkte er es, doch ich spürte, dass dies bei ihm auch etwas hervorgerufen hatte. Unsere Blicke trafen sich. Wir standen einen Moment so da und schauten uns in die Augen, ich spürte wie mir heiss und kalt gleichzeitig wurde. Micky zog uns aus unserem intensiven Blick, indem er mich zu sich umdrehte. „Hi An“ „Oh, hi Micky“ Er nahm mich in seinen Arm, naja wie üblich eigentlich, doch ich fühlte wie es in mir ein unwohles Gefühl auslöste. Dies hat es zuvor noch nie getan. Nun hörte ich zusätzlich ein leichtes Knurren in Alex’s Brust aufsteigen. Micky löste die Umarmung und drehte sich zu Alex hin. „Keine Angst man, wir sind nur Freunde. Ich spann dir deine Freundin schon nicht aus“, fauchte Micky Alex an. „Ehm, ok. Aber sie ist nicht meine Freundin. Also, jedenfalls noch nicht jetzt.“ „N, dann lass das Knurren“, meinte Micky und lächelte ihn an und gab ihm einen Stoss in den Arm. Alex lachte und schaute mir nun wieder in die Augen. „Ich glaube du solltest jetzt gehen, Alex. Vielen Dank fürs herfahren usw.“ Ich löste meinen Blick von seinen und schaute gerade aus. Und da stand Jeson. Er blickte mich an und ich sah irgendwie einen Schmerz in seinen Augen auf funkeln. „Zwar kennen wir uns erst zwei Tagen, doch er hätte mich beinahe gestern geküsst, wär nicht Alex dazwischen gekommen. Und jetzt schaut er mich so an, als hätte er verloren“, dachte ich mir und biss mir auf die Unterlippe. Alex und Micky unterhielten sich während dem ich gedankenversunken zu Jeson schaute. Doch plötzlich riss mich Alex aus meinen Gedanken. „An, ich würde sehr gerne gehen, aber leider gehe ich auch auf diese Schule. Sorry, aber wies aussieht wirst du mich wohl und übel ertragen müssen.“ „Du gehst hier zur Schule? Seit wann man?“, erkundigte sich Micky bei ihm. „Nun ja, ich bin gestern hier angekommen. Somit seit heute“, antwortete er grinsend. „Nun ja, wies aussieht wird ich das müssen“, fügte ich noch hinzu und lächelte ihn an. Nun sah ich wieder gerade aus, doch Jeson war nicht mehr dort. Micky und Alex zogen mich nun mit zu unserem Klassenzimmer. Zufälligerweise hatten wir alle drei jetzt Mathe, und zwar noch gemeinsam. Doch als ich ins Klassenzimmer geschupst worden bin, fiel ich direkt in die Arme von Jeson. „Natürlich, musste auch er jetzt Mathe haben, wär ja sonst nicht logisch gewesen, oder?“, dachte ich mir und lenkte meinen Kopf leicht hin und her. „Danke.“ Ich versuchte zu lächeln und rappelte mich wieder auf meine Beine. „schon ok. Ehm… können wir uns später unterhalten?“ „Klar. Beim Parkplatz?“ „Ja ist gut. Ach ja, ist ok, wenn du ohne deinen Wachhund kommst?“ „Er ist nicht mein Wachhund. Du musst ihn nicht gleich beleidigen“, sagte ich etwas geärgert. „Sorry, ich wollte dich nicht verärgern, aber nun ja, gestern…ah vergiss es. Sehen wir uns dann dort?“ „Klar“ sagte ich und um meine Worte noch tatkräftig zu unterstützen nickte ich ihm noch zu. „Gestern? Omg, er hat wirklich gestern gesagt. Was will er beim Parkplatz von mir? Ich hoffe, er küsst mich nicht. Denn ich will nicht, dass Alex das mit kriegt. Aber warum auch nicht? Ich bin ja nicht mit Alex zusammen. Aber es würde ihm sicher nicht gefallen, denn ich spüre, dass auch Alex etwas für mich empfindet, so wie ich... Omg, nein An. Du hast dich nicht verliebt, in keinen von beiden, und vor allem kennst du sie beide erst seit EINEN Tag!! Nein, ich will das nicht. Ich will keine Komplikationen“, dachte ich sehr intensiv. Ich fasste mich an den Kopf, der langsam zu schmerzen hatte angefangen. Alex bemerkte das und nahm mich am Arm, er hielt mich fest, als würde ich gleich umkippen, wenn er mich loslassen würde. Ich verspürte keinen Drang mich zu wehren. Er liess sich auf einen Stuhl senken und zog mich neben ihn hin. Er legte einen Arm um mich und legte seinen Kopf auf meinen. Es fühlte sich so richtig an, aber doch löste ich mich von dieser Position. „Oh, tut mir Leid, das wollte ich nicht“, sagte er beschämt. „Was wolltest du nicht?“, lächelte ich ihn an. „Nun ja, das du dich unwohl fühlst.“ „Ich fühlte und fühle mich nicht unwohl bei dir, nur es ist, nun ja, wir sind nicht zusammen und die anderen werden denken, dass wir es währen, aber das sind wir ja nicht, und ich will dich jetzt nicht verletzen, denn ich…“, doch weiter kam ich nicht, denn Alex nahm meinen Kopf in seine Hand, mit der anderen Hand legte er seinen Zeigefinger auf meinen Mund und kam näher mit seinem Kopf zu mir. Mir wurde ganz plötzlich ganz heiss. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper anfing Flammen zu bekommen. Es war anders als bei Jeson, als er mich küssen wollte. Doch bei Alex war genauso ein Verlangen da, wenn nicht noch ein stärkeres, ich fühlte nun seinen warmen Atem immer näher kommen. Er war nur noch ein paar Millimeter entfernt von mir. Seine weichen Lippen berührten nun leicht meine Lippen. Er kam nicht näher, er erwartete, dass ich eine Antwort darauf gab. Die kam auch, sofort. Ich nahm meine Hände, legte sie an seinen Kopf und zog ihn näher heran. „Was mach ich da bloss? Ich kenn ihn gerade mal einen Tag lang. Und trotzdem kommt es mir vor, als würden wir uns schon ewig kennen“, dachte ich mir. Sein Kuss wurde intensiver, doch nicht fordernd. Es war unglaublich. Ich bekam langsam keinen Atem mehr. Ich fing an langsam zu keuchen. Er bemerkte das und machte halt, doch ich wollte nicht mehr aufhören. Es war wie ein Verlangen was gelöscht werden muss. Doch er entzog sich von mir, da uns nun der Lehrer darauf hingewiesen hat, dass der Unterricht angefangen hatte. Ich schaute in Alex’s Augen, ich sah, wie ein Strahlen seine Augen aufhellen liess. Er war glücklich und ich war es ebenfalls. Er legte nun einen Arm um mich und zog mich an seine Brust. Ich verhinderte es nicht, da nun sowieso jeder Bescheid wusste. „SHIT, Jeson!“, dachte ich mir und machte eine zuckende Bewegung mit meinem Kopf Richtung Jeson‘s Platz. Er war nicht mehr da.

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Sagt mir bitte, was ihr davon hält. =)

Ich zwischen zwei FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt