Vom Wolfsmädchen und dem Winter Soldier

Ewigkeit

In meinen schwarzen Trainingsanzug gepackt, mit einem heißen Tee in der mit meinem Namen versehenen Thermoskanne lief ich wie jeden Tag hinüber zu unserer Trainingshalle, wo ich womöglich den Rest des Tages verweilen werde, solange Cap keine zusätzlichen Stunden in Politik geplant hatte.
Mit einem Ohrenbetäubenden Quietschen öffnete sich die Tür.
"Friday ? Sag Tony mal das jemand die Tür ölen muss ... das ist ja grauenvoll!" Rief ich dem Sprachprogram Tonys zu, das auf den Namen Friday hörte und überaus nützlich war.
"Nananana. Das kannst du mir doch auch persönlich sagen." hörte ich die Stimme die Tony Stark gehörte.
Ich drehte mich frustriert herum und wusste genau was jetzt kam.
"Cap hat mich beauftragt.." fing er an. "Mein Training heute zu übernehmen ? " beendete ich den Satz. "Ah du weißt also Bescheid, geh schon mal runter... und ja.. " plapperte er wie gewohnt drauf los, während ich ihm den Rücken kehrte und geradewegs die Treppen runtersprang um in die Halle zu marschieren.
"Dummy.. übernimm das mit der Tür. " hörte ich ihn noch sagen während ich in den Bereich eintrat, der mir am Liebsten war ... neben Buckys Nähe.
Mit einem Seufzen stellte ich meine Tasche und meinen Tee ab und begann mich aufzuwärmen.
Mit federnden Schritten rannte ich von einem Ende der Halle zum anderen.
Dehnte mich und machte ein paar Muskelübungen.
"Gut. Ich hörte , du hast ein Problem mit Sprüngen ? " sagte Tony laut.
"Nur mit der Landung." Rief ich zurück während ich Sit-ups machte und anfing zu keuchen.
Tony ging zu mir herüber und ging neben mir in die Hocke. "Dann kann Peter dir helfen. Der hat das total drauf." triumphierte Tony und wieß auf Peter, welcher nun auch erschien.
Ich stöhnte innerlich auf. Auf das Gequassel von Peter hatte ich heute keine Nerven. Aber Sprünge konnte er tatsächlich besser als jeder einzelne von uns. Klar ... er ist Spiderman.
"Na gut" stimmte ich zu , begrüßte Peter und wir begannen unser Training , welches von Tony überwacht und auch hin und wieder unterbrochen wurde.
Gegen 15 Uhr konnte ich meine Sprünge einwandfrei durchführen und Tony scheuchte uns frühzeitig aus der Halle, was uns natürlich sehr freute, da wir nun etwas Freizeit hatten.
Ich stürmte aus der Halle als wären 100 Aliens hinter mir her, geleitet von dem Gedanken Bucky noch eine Stunde beim Training zuzusehen und ihn abzuholen.
Ich erreichte schlitternd die etwas kleinere Trainingshalle, wo Cap und Bucky häufig trainierten, weil sie dort mehr unter sich waren und auch weniger zu Bruch ging wenn sie etwas durch die Gegend schleuderten.
Keuchend stieß ich die Tür auf und stellte meine  Tasche neben Buckys Trainingstasche und ging durch den Eingangsbereich in den Trainingsraum, wo Bucky gerade in einen Zweikampf mit Cap vertieft war. Sein ernster Blick, sein weites Oberteil und seine flüssigen Bewegungen ließen mich Staunen. So sehr, das ich tatsächlich in Natascha Romanoff hineinlief, welche die Beiden ebenfalls beobachtete.
"HUCH! Entschuldige..."stieß ich aus. Damit war mein Versuch unbemerkt zu beobachten dahin.
"Kein Problem" lachte Natascha und klopfte mir auf den Rücken.
Aber Cap starrte mich neugierig an. "Was tust du hier ? "
Ich sah erst zu Cap und dann in Bucks stählern blaue Augen.. und dann wieder zu Cap. Und antwortete :" Tony ließ uns früher gehen... also wollte ich euch zusehen."
"Ah Okay." sagte Cap, atmete aus und stemmte die Hände in die Hüfte, so wie er es immer machte.
Plötzlich fing er an zu Grinsen. "Hast du vielleicht Lust mit uns zu trainieren? " fragte er schon fast schelmisch grinsend.
Ich platzte fast vor Freude. Ich werde zwar von Cap trainiert , hatte jedoch seltenst mit ihm trainiert. Und auch mit Bucky.
"Sehr gerne " sagte ich hibbelig.
"Also Gut.." fing er an un erklärte mir einige Schritte und Techniken, welche ich abwechselnd mit Cap, Natascha und Bucky durchging. Es wurde sehr Lustig und ich lernte eine ganze Menge.
Jedes Mal wenn Bucky mit seinen raschen Bewegungen auf mich zukam und ich ihn abwehren musste, elektrisierte mein kompletter Körper.
Irgendwann stoppte Steve die Übungen und verkündete, das Schluss für heute ist und verordnete mir noch eine Runde schwimmen zu gehen um den Muskelkater vorzubeugen und mich zu entspannen.
Als wir die Trainingshalle verließen, hielt Bucky mir die Tür auf, während Natascha und Steve diskutierten.
"Na? " fragte Bucky leise, als wir nebeneinander zum Wohnbereich gingen.
"Alles klar bei dir? " fragte ich zurück, und Bucky bestätigte mit einem Nicken.
In meinem Zimmer angekommen, warf ich meine Tasche in das nächstbeste Eck und mich in mein Bett. Nun merkte ich erst, wie fertig ich war.
Ich war schon fast weggetreten, als es an der Tür klopfte.
"Was is?" Murmelte ich , als ich die Tür einen Spalt öffnete.
"Du musst noch runter zu Schwimmen... und du musst etwas essen. " sagte Bucky.
Ich erschrak. Stimmt. Da war ja was. "Danke fürs erinnern" erwiederte ich panisch und rannte in mein Appartement um meinen Badeanzug zu holen.
Als ich ihn gefunden hatte, raste ich aus meinem Zimmer, stürmte die Treppe hinunter und sprang in die Umkleiden unseres Hauseigenen Schwimmbades, welches von Tony finanziert wurde, und quetschte mich in meinen Weißen Badeanzug, der wunderschöne Fransen an den Seiten hatte.
"Du hast dein Handtuch vergessen" rief Bucky und warf mir mein vergessenes Gut über den Kopf.
Er selbst trug eine Badehose und war anscheinend sogar schon geduscht.
"Danke.." murmelte ich und sprang unter die Dusche um mich vor dem Schwimmen nochmals abzuwaschen.
Tropfend wie ein durchtränkter Waschlappen tappte ich zum Schwimmerbecken, wo schon Bucky , Wanda , Cap und Tony ihre Runden zogen und oder am Beckenrand saßen und sich unterhielten. Ohne Lange zu fackeln, sprang ich mit einem sauberem Hecht in das kühle Wasser und tauchte komplett durch.
Ich hasse schwimmen... dafür konnte ich Tauchen ohne Ende.
Nach ein paar Bahnen verschwanden Tony und Wanda.
Wiederum eine Bahn später wies mich Cap darauf hin, das er nicht gedacht hätte , ich würde noch kommen.. und ich solle danach noch den neuen Wirlpool ausprobieren.
Schließlich waren es nur noch Bucky und ich, die sich in dem Becken aufhielten. "Ich geh jetzt mal den Wirlpool ausprobieren... Sport hatte ich heute genug." Rief ich nach einer Weile peinlicher Stille. "Gute Idee" rief Bucky und verließ ebenfalls das Becken.
Er wird doch nicht...? Doch. Na gut.
Dann kommt Bucky eben mit.
Den Pool ausfindig gemacht , setzten wir uns schräg gegenüber hinein und genossen die Wärme des Wassers und die Massierenden Düsen. "Gar nicht auszudenken was Stave getan hätte, wenn du nicht aufgetaucht wärst. " beginnt Bucky zu reden.
"Jaaa wahrscheinlich 2 Stunden im strömenden Regen Joggen gehen oder so ..." lachte ich.
"Schön das du vorhin beim Training dabei warst." Grinste  Bucky.
Ich grinse zurück und er rutschte näher.
Jetzt begann mein Herz erst auszusetzen... und dann wie wild zu pochen.
natürlich versuchte ich meine Nervosität zu verbergen.
"Ich ich ... ich war gern dabei" stotterte ich. Verdammt.
Er lachte leise.
"Du bist ebenso süß wenn du nervös bist , wie du agressiv bist wenn dich jemand angreift." reagierte Bucky.
"Ich bin nicht Nervös! " erwiederte ich empört, das er es wusste.
"Du bringst mich nur manchmal etwas durcheinander" fügte ich flüsternd hinzu, zog mein linkes Bein an und legte mein Kinn darauf.
"Und du mich nicht ?" fragte er zurück und legte seinen Arm um mich.
Seufzend sah ich ein, das es eh keinen Sinn ergeben würde, ihm zu verschweigen , wie wichtig er für mich war. Oder es sogar zu verstecken. Es würde eh nicht gelingen.
"Bucky?" Fing ich an, hob den Kopf und sah ihm in seine stahlblauen Augen.
Doch weiter kam ich  garnicht.
Ich sah nurnoch Buckys stahlblauen Augen, während seine aufgeweichten Lippen sanft über meine strichen. Ich lehnte mich näher zu ihm hin und nach kurzer Zeit saßen wir eng verschlungen im Wirlpool und vergaßen die Welt um uns herum.
Selbst Sam, der mit einem Handtuch um den Hüften aus dem Saunabereich kam und an uns vorbeilief. Dennoch lösten wir uns nach einer Weile, nur um uns gegenseitig zu betrachten und Stränen aus dem Gesicht zu angeln.
Ich fuhr mit meinem Daumen an seiner Unterlippe entlang und er schloss entspannt die Augen.
Ich lehnte mich gegen seine Schulter und schloss ebenfalls die Augen, bis Bucky mich antippte und erschrocken auf die Uhr zeigte.
Ich erschrak ebenfalls, als ich die späte Uhrzeit sah.
"Wir haben das Abendessen verpasst" stellte ich fest und Bucky lachte. Er wusste genau wie gern ich aß. Und er wusste genau wie unleidlich ich wurde, wenn ich ohne zu essen ins Bett ging und am nächsten Morgen trainieren musste.
"Auf. Klauen wir uns was aus der Küche" erwiederte er lachend und zog mich hoch.
Nach einer kurzen Trennung zu den Umkleiden liefen eir teils kichernd teils ernst Hand in Hand , uns gegenseitig schubsend Richtung Küche, wo jedoch noch Steve uns Sam saßen und sich unterhielten. "Ich hab oben auch noch was zu essen."flüsterte mir Bucky ins Ohr und nur zu gern kam ich mit ihm.
Denn uns vor Steve so zu Zeigen, nachdem wir das Abendessen verbummelt hatten wäre glatter Selbstmord.
Also stiegen wir die Treppen hinauf zu Buckys Appartement und traten ein.
"Alsooo ich hätte noch..." er öffnete den kleinen Kühlschank:" ein Hühnerbeinchen, Eine Wurst , Etwas Brot und Pflaumen. " ich lachte herzhaft. Bucky und seine geliebten Pflaumen. "Wirf mir ne Scheibe Wurst rüber bitte." Antwortete ich .
"Alles klar"

Als wir gegessen hatten, legten wir uns sein Bett und schalteten die Programme im Fernsehen durch.
Müde kuschelte ich mich an ihn und bekam nicht einmal mehr die Hälfte von dem mit, was lief.,
"Müde ? " fragte Bucky in sanften Ton.
"Totmüde" nuschelte ich . "Ich sollte wohl langsam rüber gehen." Brabelte ich weiter und erhob mich.
Bucky zog mich wieder zu ihm herunter. " Du gehst nirgendwo hin. " sagte er leise und sanft. Ich grummelte noch etwas vor mich hin, genoss jedoch seine Wärme .. seine Nähe und seinen Herzschlag.
Bucky schaltete den Fernseher ab und drehte ich so zu mir, das er mich sehen und gut in den Arm nehmen konnte.
Ich zog ihn noch näher an mich, weil er mir noch immer so fern wirkte und murmelte ein fast unverständliches gute Nacht.
Er küsste mich auf die Stirn und murmelte: "Gute Nacht, träum schön" und ich glaubte ein sehr leise gewispertes ich liebe dich zu hören.

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